Es ist eigentlich leicht zu verstehen: Die Liebe dieses Mannes zu Ihnen war nicht gross genug, um an Ihrer Seite zu bleiben. Dass das schwer zu akzeptieren ist, liegt auf der Hand und lässt mit Ihnen fühlen.
Gewiss war es auch für die Frau Ihres Ex-Partners demütigend und traumatisierend, dass er sie betrogen und verlassen hat (auch da genügte die Liebe nicht). Also setzte sie alles daran, diese Emotionen loszuwerden. Und das ging in ihren Augen offenbar am besten, indem sie ihrem Mann so lange ein schlechtes Gewissen machte, bis er zu ihr zurückkehrte.
Der Schmerz dieser Frau ist damit jedoch nur an der Oberfläche geheilt. Darunter gärt er weiter, weil er nie richtig angenommen und bewältigt wurde. Ihr Mann derweil ist nicht aus Überzeugung wieder mit ihr zusammen, sondern aus Scham und Pflichtgefühl – und wohl ganz einfach, weil ihn die permanente Belagerung zermürbt hat, was ja auch deren Sinn war. Eine gesunde Beziehung sieht anders aus.
Machen Sie nicht den gleichen Fehler. Akzeptieren Sie, dass dieser Mann nicht mit Ihnen zusammen sein will, und halten Sie die entsprechenden Emotionen aus. Wehren Sie sich nicht dagegen, das macht alles nur schlimmer und lässt einen, siehe oben, ganz dumme Pläne schmieden. Das Ende einer Beziehung ist mit einem Todesfall zu vergleichen, mit den entsprechenden fünf Stadien der Trauer: Verdrängung, Wut, Verhandlung, Verzweiflung, Akzeptanz. Seien Sie also wütend und verzweifelt, lassen Sie aber unbedingt das Verhandeln, auch mit sich selbst (all die Warum-Fragen), und nehmen Sie die Situation immer wieder an.
Und wenn Sie dann einen neuen Mann kennenlernen: Spielen Sie nach anderen Regeln. Fangen Sie keine heimliche Affäre mit einem verheirateten Mann an, das kommt nie gut heraus. Sorgen Sie von Anfang an für klare, stabile Verhältnisse.