Alle Wege führen sprichwörtlich nach Rom. Nicht ganz so viele, aber doch auch einige unterschiedliche Anreisearten, führen zu unserem Zoo auf dem schönen Züriberg. Bewegungsfreudige Menschen in der näheren Umgebung spazieren über diverse Wanderwege zum Zoo. Sportlerinnen und Sportler, die etwas weiter weg wohnen, erreichen uns wunderbar mit dem Fahrrad, wobei ein E vor dem Velo den steilen Anstieg zum Zooeingang sicherlich einfacher macht. Denn zwischen dem Metall-Nashorn an der Bahnhofstrasse und den Breitmaulnashörnern bei uns im Zoo liegen rund 200 stolze Höhenmeter Unterschied.
Wer etwas weiter weg wohnt, erreicht den Zoo am besten mit dem ÖV: per Bus oder vor allem per Tram. Im Sieben-Minuten-Takt geht es aus der Stadt hoch zum Zoo. Da viele unserer Gäste Familien mit Kindern und Kinderwagen sind, wird es im Tram manchmal etwas eng. Gefühlt werden nämlich nicht nur die modernen Autos immer grösser und breiter, sondern genauso die Kinderwagen.
Die Menschen kommen aber nicht nur aus der Zürcher Innenstadt auf den Züriberg, sondern auch aus allen anderen Himmelsrichtungen. Deshalb plant der Zoo schon lange auf der anderen, von Zürich abgewandten Seite eine Seilbahn zu bauen. So entstünde über den von zahlreichen Bahnlinien bedienten Bahnhof Stettbach eine neue, bestens angebundene ÖV-Achse direkt zum Zoo. Und man wäre in rekordverdächtigen sechs Minuten aus Dübendorf auf dem Züriberg oben inklusive spektakulärer schwebender Anreise. Als netten Nebeneffekt bietet diese ökologisch nachhaltige Art der Anreise nicht nur angenehm Platz selbst für XXL-Kinderwagen, sondern sie hat in der Summe auch mehr Kapazitäten als die Tramwagen. Leider sind (noch) nicht alle Menschen von dieser zweiten ÖV-Achse so begeistert wie wir. So liegt das Dossier Zooseilbahn derzeit bei den Gerichten.
Natürlich kommen nicht alle unsere Besucherinnen und Besucher mit Wanderstock, Velo oder ÖV zum Zoo. Das Auto ist für rund die Hälfte unserer Gäste das beliebteste Anreisemittel. Das bringt uns als Zoo in eine Zwickmühle.
Als Naturschutzzentrum hätten wir es am liebsten, dass möglichst alle Gäste auf eine Anreise mit dem Auto verzichteten. Gleichzeitig verstehen wir uns aber auch als Bildungseinrichtung, die möglichst viele Gäste erreichen und für den Naturschutz begeistern möchte – nicht nur jene, die entlang gut ausgebauter ÖV-Achsen leben. Rund zwei Drittel unserer Gäste kommen nicht aus der Stadt Zürich, rund ein Drittel kommt sogar noch nicht einmal aus dem Kanton. Insbesondere wer mit Kindern reist, weiss, wie herausfordernd eine ÖV-Anreise aus dem ländlichen Raum mit mehrmaligem Umsteigen sein kann. Dass Leute in solchen Fällen dann eben doch das Auto wählen, ist ökologisch zwar wenig sinnvoll, aber wohl auch sehr menschlich.
Und so bleibt vorderhand wohl nur der Mix unterschiedlicher Anreisemöglichkeiten als Schlüssel zum Erfolg. Bis uns irgendwann vielleicht solarbetriebene Drohnen von unseren Haustüren direkt vor den Zoo Haupteingang fliegen. Dann führen endlich alle Wege zum Zoo. Aber bis dahin wird es wohl noch ein, zwei Jährchen dauern.