2022 war ein schlimmes Jahr für die Welt. Besonders für die kriegsgebeutelten Menschen in der Ukraine. 10 Millionen von ihnen müssen den kalten Winter ohne Strom überstehen. Für uns kaum vorstellbar.
Das Jahr 2022 kann man für die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht schönreden. Und auch in der Schweiz hört man im Bekanntenkreis und auf der Strasse in diesen Tagen immer wieder den Satz: «2023 kann nur besser werden».
Aber halt, stopp: Sagen wir das nicht jedes Jahr?
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Damit diese Negativität nicht noch mehr Überhand erhält, konzentriere ich mich zum Jahresabschluss antizyklisch auf die positiven Nachrichten aus der Wirtschaft. Denn das Glas war für uns in der Schweiz 2022 vergleichsweise halb voll und nicht halb leer.
- Während in den westlichen Ländern die Inflation auf 8 bis 20 Prozent stieg, blieb sie in der Schweiz bei 3 Prozent. Es ist unter den grossen Volkswirtschaften die weltweit zweittiefste Teuerungsrate hinter China.
- Die Corona-Pandemie scheint überstanden. Die wirtschaftlichen Folgen sind weniger schlimm und von kürzerer Dauer als befürchtet. Die Schweiz wird 2022 ein Wirtschaftswachstum von rund 2 Prozent verzeichnet haben. Ein Beispiel ist die Tourismusbranche, die sich stärker und schneller erholt hat als erwartet.
- Wir Schweizer müssen nicht in unseren eigenen vier Wänden frieren oder kalt duschen – der befürchtete Strom- und Gasmangel konnte abgewendet werden. Die Schweizer Stauseen sind wider Erwarten gut gefüllt. Für den aktuellen Winter müssen wir uns keine Sorgen machen.
Wirtschafts-Briefing
Die letzten Jahre waren mit der Corona-Pandemie für uns und die Welt schwierig – 2022 war noch kein Turnaround. Wer sich in der Schweiz aber ständig beschwert, der verkennt den Fakt, dass es uns viel besser geht als 99 Prozent der Welt.
Seien wir dankbar dafür und bleiben wir vor allem positiv für das Jahr 2023. Es kann besser, aber für uns auch noch viel schlechter werden.