Sie beschreiben das Phänomen mit der Redewendung «Fünfer und Weggli» bereits sehr präzis: Man will in den Genuss einer Beziehung kommen; mit dem regelmässigen Sex, der Intimität und der Vertrautheit, gern auch mit der Exklusivität, aber man will sich nicht offen einlassen, sondern die Möglichkeit haben, die Sache jederzeit ohne weiteres hinter sich lassen zu können. Dies für den Fall, dass es zu kompliziert wird, weil das Gegenüber Eigenschaften zeigt, mit denen man sich nicht auseinandersetzen will, oder – noch schlimmer – weil man mit eigenen Eigenschaften konfrontiert wird, mit denen man sich auseinandersetzen müsste. Dieses Modell, gern als modern und freiheitlich gepriesen, funktioniert allerdings nur in der Theorie.
In der Praxis zeigt sich bald der unvereinbare Widerspruch zwischen der Nähe, die nun einmal entsteht, wenn zwei Menschen miteinander Sex haben, und dem impliziten und expliziten Versuch, ebendiese Nähe zu vermeiden. Zumal meist nur einer von beiden diesen Versuch unternimmt, während der andere – meist fällt diese freudlose Rolle der Frau zu – hofft, er werde ihn bald einmal aufgeben.
Menschen, die von Anfang an deklarieren, nur eine Halbbeziehung zu suchen, sind Diebe, wenn man so will. Sie wollen alles nehmen, aber nichts geben. Oder zumindest nicht gleich viel. Letztlich geht es dabei um Angst und Kontrolle – man will vermeiden, dass die Bindung zum anderen Menschen grösser wird, als man selbst ist. Dabei macht genau das eine richtige Beziehung aus, und es ist traurig und grotesk, dass der Unwille, eine solche einzugehen, als selbstbewusste Unabhängigkeit gefeiert wird, wo doch genau das Gegenteil zutrifft. Halten Sie sich unbedingt von solchen Männern fern. Sie werden sich sonst nur so unglücklich machen, wie diese es bereits sind.