Leider gibt es das Schulfach «Konstruktiv kommunizieren» nicht. Und unsere Eltern sind darin auch nicht unbedingt die besten Lehrerinnen und Lehrer. Aber wir können es trotzdem jederzeit lernen!
Üblicherweise setzen wir wenig daran, unseren Partner oder unsere Partnerin zu verstehen. Unser Ziel ist vielmehr, verstanden zu werden. Das führt jedoch dazu, dass wir einander nicht zuhören, sondern immer lauter werden. Es muss folglich unser primärer Wille sein, unser Gegenüber zu verstehen. Machen es beide so, werden praktischerweise auch beide verstanden.
Dass Ich-Botschaften besser ankommen als Du-Vorwürfe, liegt auf der Hand. Nichtsdestotrotz gibt es problematische Verhaltensweisen, die offen angesprochen werden müssen. Aber so sachlich wie möglich.
Lassen Sie einander ausreden – schliesslich wollen Sie einander ja verstehen. Widerstehen Sie dem Drang, Ihrer Partnerin ins Wort zu fallen, wenn sie Dinge sagt, die Ihnen nicht passen.
Geben Sie hinterher wieder, was Sie gehört haben. Oft ignorieren wir wesentliche Botschaften und interpretieren andere falsch. Erlauben Sie Ihrer Partnerin, Ihre Wiedergabe zu korrigieren. Sie wollen sie ja möglichst genau verstehen!
Als Nächstes sagen Sie ihr, wie das Gesagte auf Sie wirkt. Wie Sie sich also fühlen, wenn Sie diese Dinge hören. Macht es Sie wütend? Traurig? Benennen Sie alles.
Nun wechseln die Rollen: Sie reden, Ihre Partnerin hört zu, gibt Ihre Worte in eigenen wieder und sagt schliesslich, was sie dazu denkt.
Das mag alles furchtbar anstrengend klingen und ist es auch. Aber wenn wir nicht konstruktiv und besonnen kommunizieren, sondern impulsiv und aggressiv, brauchen wir uns über schlechte Stimmung nicht zu wundern.
Ausreden lassen, wiedergeben, Emotionen teilen – das ist das beste Rezept gegen Streit.