Es gibt eine Weltsicht, die sich Nihilismus nennt. Nihil ist lateinisch und heisst «nichts». Ein Nihilist verneint Werte, Moral und Sinn. In der Philosophie hat das eine tiefere Bedeutung, aber jemand, der Wörter wie «linksgrünversifft» braucht, geht wohl kaum als Philosoph durch. Es ist ja noch nicht einmal ein politisches Statement, sondern schlichte Pöbelei, die sich in diesem Fall nicht nur gegen
Andersdenkende richtet, sondern auch gegen die offenbar als nicht schützenswert erachtete Natur. Es ist Nihilismus in seiner konsequentesten Form, wenn das Verneinen sogar die Lebensgrundlage des Verneiners umfasst.
Warum Menschen so weit kommen, dass sie die Schöpfung verachten, ist deren Geheimnis. Meist handelt es sich um Männer mittleren Alters, die sich praktisch über Nacht in griesgrämige Polterer verwandeln und ihren Groll vortragen, als handelte es sich dabei um brillante politische Studien oder eben gar um eine Philosophie. Dabei sind sie einfach stinksauer. Vielleicht wegen des Rückgangs ihrer Manneskraft. Vielleicht wegen ihrer verminderten Wirkung auf Frauen, namentlich auf junge. Vielleicht wegen der Erkenntnis, dass sie es zu nichts gebracht haben und zu wenig Zeit übrig ist, um es noch zu etwas zu bringen. Vielleicht hassen sie ihre Mutter und somit auch Mutter Erde.
Eigentlich ist es unsere Pflicht, die Natur zu schützen, ungeachtet der persönlichen Einstellung. So wie wir uns über alle Lager hinweg einig sind, dass Kinderpornografie bekämpft werden muss. Bei der Umwelt sind wir aber vollkommen uneins. Es werden sogar wissenschaftliche Erkenntnisse geleugnet. Und solange das so ist, solange wir nicht die Natur vor industrieller Ausbeutung schützen wie Kinder vor sexueller, mit ebenso kompromissloser Justiz, bleibt irgendwann nur noch: nihil.