Es gibt eine bombensichere Methode, sich unglücklich zu machen: Man halte einen Massstab an sich, dem man niemals wird genügen können. In Ihrem Fall ist es jener des Frauenheldes. Diesem Typus entsprechen Sie offenbar gleich doppelt nicht: Sie sehen nicht so aus und besitzen nicht das nötige Draufgängertum. Trotzdem wollen Sie einer sein. Das wird nicht nur schwierig, sondern unmöglich. Sie können sich noch so sehr bemühen, Sie werden gegen das Original immer unterliegen. Und sich mit jedem Versuch noch schlechter fühlen.
Wenn wir glücklich sein wollen, kommen wir nicht umhin, Frieden mit uns selbst zu schliessen. Uns also nicht permanent verbessern zu wollen, sondern unsere Mängel zu akzeptieren, was letztlich bedeutet, diesen gegenüber eine gesunde Gleichgültigkeit zu entwickeln. Sie sehen nicht besonders gut aus – so what? Die meisten Menschen sehen nicht besonders gut aus. Nur Models sehen besonders gut aus. Sie sind schüchtern – so what? Natürlich initiieren Sie dadurch praktisch keine zufälligen Frauenbegegnungen – aber ist die Frau, die zu Ihnen passt, wirklich eine, die sich von einem Fremden «anmachen» lässt? Sitzt sie überhaupt in Bars herum?
Schüchternheit ist eine versteckte Qualität
Konzentrieren Sie sich nicht auf Ihre Mängel. Das deprimiert nur, und die meisten sind ohnehin nicht zu überwinden – oder sogar eine versteckte Qualität. Ihre Schüchternheit spricht doch für Empathie und Zartheit. Konzentrieren Sie sich also lieber auf Ihre positiven Eigenschaften. Schreiben Sie auf, was Sie gut können, was andere an Ihnen schätzen und loben, was Sie selbst an sich mögen. Kultivieren Sie diese Eigenschaften und freuen Sie sich daran, dass Sie sie dadurch für andere sichtbar und liebenswürdig machen. Und versuchen Sie, dem Leben zu vertrauen. Es lässt Einsamkeit für gewöhnlich nicht lange zu.