Berner Platte – die SonntagsBlick-Kolumne
SPesenritter

Alfred Heer über Politiker, die Wasser predigen und Wein trinken. Oder auf Steuerzahlerkosten an die EM reisen.
Publiziert: 07.07.2024 um 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2024 um 17:33 Uhr
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Alfred Heer, Unternehmer und SVP-Nationalrat.
Foto: Keystone

Wen sieht man auf der Ehrentribüne in Berlin beim EM-Fussballspiel Schweiz gegen Italien? SP-Nationalrat David Roth aus dem Kanton Luzern. Der SP-Nationalratspräsident Eric Nussbaumer hat seinen Kollegen aus dem Parlament mit einem geschenkten Ticket der Uefa ausgestattet. Die Reisespesen für David Roth werden hingegen aus Steuergeldern bezahlt. Wir können davon ausgehen, dass David Roth nicht CO2-neutral mit dem Velo nach Berlin gereist ist, sondern das Flugzeug genommen hat. Bekanntlich will ja die SP, das Fliegen für das normale Fussvolk massiv verteuern, davon ist man natürlich nicht betroffen, wenn man das Ticket vom «Fussvolk» bezahlt erhält.

Der gleiche David Roth, der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo kritisiert hatte, weil sie ein Arbeitszimmer im Bundeshaus für die Session durchgehend reservierte. Dabei vergass der Jungspund, dass ein Arbeitszimmer da ist, um zu arbeiten, was bei Frau Martullo als Vizepräsidentin der SVP zweifelsfrei der Fall ist. Schweizer Politiker müssen manchmal für Arbeitsmissionen ins Ausland reisen. Diese werden reglementarisch kontrolliert und abgesegnet.

Das Reisli nach Berlin von Nationalrat Roth hingegen war ein privates Vergnügen ohne politischen Sinn und Zweck, das er sich von der Uefa und dem Steuerzahler bezahlen liess – unter anderem von Frau Martullo-Blocher, die in einem Jahr so viel Steuern bezahlt wie David Roth in tausend Jahren nicht.

Die SP, die mit dem Sprüchli «Für alle statt für wenige» wirbt, sollte dies vielleicht abändern – in «Für wenige SPler, bezahlt von allen». Es war schon immer hinlänglich bekannt, dass die Linken keine Kuchen backen, sondern diesen lediglich verteilen können. Wer verteilt nicht gerne das Vermögen anderer Leute, das diese mit harter Arbeit verdient haben und damit zum Wohlstand für alle beitragen.

Aber nicht mal das Kuchenbeispiel ist heute mehr gültig. Die SP-Funktionäre können nicht einmal Kuchen verteilen – das Einzige, was sie wirklich beherrschen, ist, den Kuchen selber zu verspeisen.

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