Heute, am 24. Dezember, feiern die Christen in aller Welt die Geburt Jesu. Jesus wurde gemäss den Schriften in Bethlehem in Judäa geboren. Er war ein Jude, weshalb die Christenheit am 1. Januar eigentlich nicht das Neujahr, sondern seine Beschneidung feiert. Der zentrale Glaubenssatz des Christentums ist die Liebe und hier natürlich die Nächstenliebe.
In den vergangenen zwei Jahrtausenden haben sich gläubige Christen nicht an dieses Gebot gehalten. Die Kreuzzüge, das Missionieren und das Auslöschen jüdischen Lebens in Europa oder das Ausradieren der indigenen Bevölkerung Amerikas im Namen der Religion sind wahrlich keine Zeugnisse von Nächstenliebe.
Der christliche Glaube wird und wurde missbraucht, so wie jede Religion durch schlechte Menschen missbraucht werden kann.
Früher brachten Christen Verwüstung, heute verfolgt man sie
Waren es früher Christen, die Tod und Verwüstung brachten, so leiden heute Christen in muslimischen Ländern unter Unterdrückung und Verfolgung. Aber auch jüdisches Leben existiert nur noch ganz beschränkt in muslimischen Ländern. Angehörige der muslimischen Welt verüben Massaker und Terroranschläge im Namen ihrer Religion. In Westeuropa sehen wir Fahnen von radikal-islamistischen
Bewegungen, die das Kalifat und die Scharia auch bei uns predigen.
Bei der Geburt Jesu wurde in Bethlehem aramäisch gesprochen. Den Islam und das Christentum gab es noch nicht. Die Römer im Römischen Reich, zu dem auch Judäa gehörte, glaubten noch an Götter. Mit der Christianisierung wurden auch in Europa Städte und Quartiere nach biblischen Namen benannt. So beispielsweise auch das Quartier Bethlehem in Bern.
Die weihnächtliche Frage lautet: Was ist der Unterschied zwischen Bethlehem in Judäa und Bethlehem in Bern im Jahr 2023? Wenn man diese Woche den Blick gelesen hat, gibt es keinen. Denn auch in Bern-Bethlehem rufen Schüler «Allahu akbar» und schüchtern Lehrkräfte ein, so wie dies in Bethlehem und
überhaupt in den UNRWA-Schulen im Nahen Osten passiert, die durch den Schweizer Steuerzahler finanziert werden.
* Alfred Heer ist Unternehmer und Zürcher SVP-Nationalrat. Er schreibt jeden zweiten Sonntag für uns – im Turnus mit Grünen-Nationalrätin Aline Trede.