«Wir sind schon etwas schräg! Das zeigt sich auch beim Haus, in dem wir wohnen», erzählt Stee Zurbrügg (59) beim Rundgang durch sein umgebautes Bauernhaus im Zürcher Unterland.
Im Jahr 2012 erwarb Zurbrügg gemeinsam mit seiner Ehefrau Cornelia (57) das kleine Bauernhaus mit Scheune im Ortskern von Schöfflisdorf ZH für 550'000 Franken. Zwei Jahre lang baute der gelernte Sanitärinstallateur, der seit fast 30 Jahren als selbstständiger Handwerks-Allrounder im Baubereich tätig ist, das Haus in seiner Freizeit um.
Aus dem kleinen Bauernhaus aus dem Jahr 1822 mit Scheune entstand ein modernes, offenes, loftartiges Haus mit 350 Quadratmeter Wohnfläche, kombiniert mit charmanten Details von anno dazumal.
1600 Stunden Arbeit
Dank viel Aufwand, handwerklichem Geschick und ausgefallenen Ideen konnte das kreative Ehepaar den Umbau praktisch in Eigenregie ausführen und sein Traumhaus bezahlbar realisieren, wie das Ehepaar Blick 2018 gezeigt hat.
Viele der Arbeiten konnte Zurbrügg bei seinem Hausumbau selber ausführen. Nur wo nötig oder vorgeschrieben, griff er auf andere Profis zurück. «Ich realisiere vieles ohne Pläne und entwickle laufend Ideen im Kopf, die ich umsetze.»
Rund 1600 Arbeitsstunden hat er in seiner Freizeit in das Haus gesteckt. Er gesteht: «Heute könnte ich das neben meiner Arbeit nicht mehr. Ich gelangte oft an meine Belastungsgrenze.»
Kleines Budget mit grosser Wirkung
Die wichtigsten Voraussetzungen für einen eigenen Umbau seien neben handwerklichem Geschick Energie und Leidenschaft, erklärt der Profi.
Obwohl das Paar etwas naiv – wie sie selber sagen – an den Hauskauf und den Umbau herangegangen sind, sind die beiden noch immer happy mit dem Resultat und haben ihre Entscheidung nie bereut.
«Auf diesen Umbau bin ich noch immer stolz, denn die Bankexperten haben uns nicht zugetraut, dass wir mit unserem kleinen Budget von damals aus dieser Ruine ein einzigartiges Schmuckstück hinkriegen», so Stee Zurbrügg.
Teamwork mit der Ehefrau
Ihr Zuhause verändert und verschönert das Paar stetig weiter. So hat der Handwerker erst kürzlich im Dachgeschoss zusätzlich ein neues Badezimmer eingebaut. Aktuell baut er ein Gästezimmer unter dem Dach aus und es werden Möbel und Wände im Wohnzimmer neu gestrichen.
Oft stammen die Ideen von Ehefrau Cornelia Zurbrügg, die ebenfalls selbstständig tätig ist und unter anderem in ihrem Geschäft Wohnaccessoires verkauft. «Sie bringt vor allem Wärme ins Haus, während ich der Mann fürs Grobe bin», sagt der Handwerker. Das gelte für den eigenen Hausumbau, aber auch bei Umbau- oder Renovierungsprojekten von Kunden, die das Paar oft gemeinsam umsetzt.
Nicht immer ist sich das Paar in allem einig, und es gibt immer wieder Diskussionen. «Das gehört zu jedem Prozess, um gemeinsam Projekte und kreative Ideen zu verwirklichen. Wir ergänzen uns ideal, und die Freude am schönen Wohnen hat uns in unserer 31-jährigen Beziehung von Anfang an verbunden», so Cornelia Zurbrügg.
Wertsteigerung durch guten Unterhalt
Die beiden haben weitere Ideen, die sie umsetzen möchten. «Wohnen ist uns sehr wichtig und wir mögen Veränderungen. Zudem ist unser Haus auch ein Referenzobjekt, wo wir Kunden empfangen und ihnen umgesetzte Ideen und Neuheiten auch zeigen können», so Cornelia Zurbrügg.
Einen weiteren wichtigen Punkt spricht der Mann fürs Grobe an: «Ein gut unterhaltenes Haus ist nicht nur schön zum Bewohnen und macht Freude, sondern ist auch eine Investition und steigert den Wert einer Liegenschaft.»