Vernetzte Geräte im Haushalt
Der Booster für das Smarthome heisst «Matter»

Ob Beleuchtungssysteme, Klimageräte oder Musik- und Entertainment-Komponenten – der Smarthome-Markt hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Der Smarthome-Standard «Matter» schafft nun eine herstellerübergreifende Basis für vernetzte Geräte im Haushalt.
Publiziert: 02.05.2023 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2023 um 17:10 Uhr
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Ob Temperatur, Licht oder Sound – alles zentral gesteuert und kompatibel.
Foto: Getty Images
Patrick Gunti / Gryps.ch

Das Smarthome ist ein sich schnell entwickelndes Segment. Dennoch wartet es bis heute auf den grossen Durchbruch. Der Grund: Es existieren zu viele unterschiedliche Standards, die bei der Vernetzung der Geräte im trauten, aber noch nicht so smarten Heim eine Rolle spielen. Diese Standards regeln nicht nur die Reichweite und den Energiebedarf, sondern eben auch die Vereinbarkeit mit Geräten anderer Hersteller. Ist diese nicht gegeben, kommunizieren die Geräte nur eingeschränkt oder gar nicht miteinander und lassen sich auch nicht zentral steuern.

Ändern soll dies «Matter». 280 Mitglieder der Connectivity Standards Alliance CSA, darunter die Platzhirsche Apple, Google, Amazon und Samsung, haben im vergangenen Herbst einen Standard verabschiedet – mit dem Ziel, die Kommunikation zwischen Smarthome-Produkten verschiedener Anbieter zu standardisieren und die parallele Nutzung von unterschiedlichen Smarthome-Systemen zu ermöglichen.

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«Matter»-Geräte untereinander kompatibel

Trägt künftig ein Produkt das «Matter»-Logo, soll sichergestellt sein, dass es mit jedem anderen «Matter»-Produkt kompatibel ist. Erste neue Produkte wurden bereits vorgestellt und verschiedene Hersteller haben bestehende Smarthome-Produkte über ein Software-Update zu «Matter»-Produkten gemacht.

Version 1.0 von «Matter» deckt schon viele gängige Smarthome-Geräte ab. Dazu gehören Beleuchtung, Heiz- und Kühltechnik, Sicherheitssensoren, Türschlösser, Schalter und auch Fernseher. Der Standard definiert für diese Produkte grundlegende Eigenschaften, die die Hersteller anbieten müssen. Sie können aber auch darüber hinausgehen und zusätzliche Funktionen anbieten. Verbunden werden die verschiedenen Geräte im Smarthome über die Funktion «Multi-Admin». So kann zum Beispiel eine Smarthome-Lampe über Siri, Alexa oder den Google-Assistenten gesteuert werden.

Smarthome mit mehr Sicherheit

Mit «Matter» werden auch Mindestanforderungen an die Sicherheit und den Datenschutz definiert. So müssen alle Produkte abhörsicher sein, Nachrichten über das Netzwerk müssen verschlüsselt und authentifiziert werden und Schutzmechanismen sollen verhindern, dass Schadsoftware auf dem Gerät installiert wird.

«Matter» hat als branchenweit einheitlicher Standard das Potenzial für eine zuverlässige und sichere Konnektivität. Wenn die Geräte nahtlos zusammenarbeiten, wird dem Smarthome der endgültige Durchbruch gelingen – und damit auch ein wichtiger Schritt, den Energieverbrauch im Heim möglichst effizient zu gestalten.

Weitere wichtige Entwicklungen stehen an. So gab die CSA zuletzt bekannt, dass sie eine Arbeitsgruppe zusammenstellt, die ein Standardisierungs- und Zertifizierungsprogramm für Gesundheits- und Wellness-Technologien entwickeln soll. Dabei handelt es sich im Grunde um ein spezielles «Matter», das sich darauf konzentriert, wie Geräte aus dem Internet der Dinge mit Wearables und anderen zukünftigen Formen von Gesundheitstechnologien zusammenarbeiten können.

Vom ECHO zum Smarthome

Smarthome hört sich zwar nach einem Begriff des Digitalisierungs-Zeitalters an, ist aber schon mehrere Jahrzehnte alt. Als eigentlicher Vater des automatisierten Hauses gilt der amerikanische Ingenieur James Sutherland. Er entwickelte mit dem Electronic Computing Home Operator (ECHO) bereits 1966 einen Computer, der das TV-Gerät ein- und ausschalten, die Temperatur im Haus regeln, die Buchhaltung führen und alle digitalen Uhren im Haus synchronisieren konnte. ECHO IV füllte ganze Schränke, war 360 Kilogramm schwer und 25’000-mal langsamer als ein heutiger Computer.

Smarthome hört sich zwar nach einem Begriff des Digitalisierungs-Zeitalters an, ist aber schon mehrere Jahrzehnte alt. Als eigentlicher Vater des automatisierten Hauses gilt der amerikanische Ingenieur James Sutherland. Er entwickelte mit dem Electronic Computing Home Operator (ECHO) bereits 1966 einen Computer, der das TV-Gerät ein- und ausschalten, die Temperatur im Haus regeln, die Buchhaltung führen und alle digitalen Uhren im Haus synchronisieren konnte. ECHO IV füllte ganze Schränke, war 360 Kilogramm schwer und 25’000-mal langsamer als ein heutiger Computer.

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