Super-Lautsprecher HomePod im Test
Apples Flop neu aufgelegt

Apple nimmt einen zweiten Anlauf mit seinem Smart-Speaker HomePod. Er ist billiger als der Vorgänger, technisch abgespeckter – und Siri immer noch die grösste Schwäche.
Publiziert: 31.01.2023 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2023 um 21:02 Uhr
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Ergänzen sich gut: Der neue Homepod und Apple TV 4K.
Foto: Thomas Benkö
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Thomas BenköJournalist & AI Innovation Lead

Sorry, Apple. Wir müssen ehrlich sein. Du hast das Smartphone neu erfunden, Computer schön gemacht – und die Uhrenwelt revolutioniert.

Aber Lautsprecher? Hier harzt es. Oder anders gesagt: Apple hat eines der verwirrendsten Produkte auf den Markt gebracht, das man von zwei Seiten betrachten kann.

Positiv: HomePod – der Super-Lautsprecher

Wer im Apple-Universum lebt und ein iPhone hat, muss nicht weiter suchen, wenn er einen Lautsprecher will. Erstens liefert das Teil in der Grösse einer Ovomaltinen-Büchse wirklich super Sound. Und zweitens fügt es sich nahtlos in die Apple-Umgebung ein. Ich kann mein Handy hinhalten – und dem Lautsprecher einen Song «übergeben».

Oder, wie in unserem Test-Setup, paire ich einen zweiten HomePod zur Stereoanlage und verwandle meinen Fernseher dank Apple TV in einer Home-Cinema-Anlage. Wer zudem noch Apple Music abonniert hat, kann Siri bitten, einige der über 100 Millionen Songs abzuspielen. Und das funktioniert erstaunlich gut.

Negativ: HomePod – der dumme Smart-Speaker

Alles, was oben steht, konnte eigentlich auch schon das 2018 lancierte Vorgängermodell. Trotzdem wurde es 2021 wegen Erfolglosigkeit aus dem Markt genommen – obwohl es soundmässig besser war. Der neue HomePod hat neben dem Tieftöner-Lautsprecher «nur» fünf Hochtöner (früher 7) und vier Mikrofone (früher 6). Okay, das Ding ist mit 299 Franken auch billiger, obwohl ein Vergleich schwierig ist, weil der Vorgänger in der Schweiz nicht offiziell erhältlich war. In den USA beträgt die Differenz aber 50 Dollar.

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Kurz: Siri ist halt immer noch nur eine Sprachassistentin und keine künstliche Intelligenz wie etwa das momentan zu Recht gehypte ChatGPT.
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Immer noch ein stolzer Preis für einen Smart-Speaker, der aber gar nicht so klug ist, wenn man mal länger testet. Zwar kann Siri auf Verlangen die Wetterprogose stimmlich ausgeben. Aber schon bei der Frage nach dem Schweizer Bundespräsidenten scheitert die nette Frauenstimme: Ignazio Cassis kommt als Antwort (es wäre seit Anfang Januar Alain Berset). Bei jeder etwas komplexeren Frage kommt aber gar keine Antwort, sondern die Aufforderung, Siri auf dem iPhone nochmals zu fragen, damit ein paar Links aus dem Internet angezeigt werden können.

Kurz: Siri ist halt immer noch nur eine Sprachassistentin und keine künstliche Intelligenz wie etwa das momentan zu Recht gehypte ChatGPT. Während Siri laut einer Studie von 2019 einen Intelligenz-Quotienten von knapp 24 hat, kommt ChatGPT momentan auf 83.

Android- und Spotify-User gucken in die Röhre

Wirklich gar nichts ist ein HomePod, wenn man ein Android-Handy besitzt. Die zwei Systeme sind untereinander nicht kompatibel.

Eher suboptimal ist das Erlebnis auch für Spotify-Kunden. Zwar bringen Apple-User den Streaming-Dienst via AirPlay auf den Homepod – aber nur zu Abspielzwecken. Per Siri Songs wünschen geht wie oben beschrieben nur mit Apple Music.

Glasnost im Smarthome

Immerhin ein klein wenig aus dem Apple-Ecosystem wagt sich der HomePod in Sachen Smarthome. Hier wird neu der «Matter»-Standard unterstützt, der von Amazon, Google, Comcast, der Zigbee Alliance und eben Apple ins Leben gerufen wurde. Neu ist sogar Samsung dabei – die Geräte sollen sich untereinander verstehen. Gross testen konnte ich dies aber nicht, weil mein Haus noch oldschool und unvernetzt ist.

Fazit

Cooles Gadget, aber exklusiv für Apple-Aficionados.

Tipp: Wer unsicher ist, kann sich zum Testen den HomePod mini für 99 Franken anschaffen. Bis auf den Sound verfügt er über in etwa die gleichen Funktionen wie der grosse Bruder. Sogar die integrierten Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit aktivieren sich nach einem Software-Update auf Version 16.3.

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