Bereits vor 100 Jahren beschäftigte sich der Schauspieler Buster Keaton im Kurzfilm «The Electric House» in gewisser Weise mit dem heutigen Smart Home. In dem Stummfilm spielt Keaton einen Botaniker, der versehentlich ein Diplom als Elektriker erhält und sein Haus zu einem Wunderwerk der Technik umgestaltet.
Seither hat sich viel getan, im Gleichschritt mit der fortschreitenden Digitalisierung werden smarte Haushalte immer alltäglicher. Nichtsdestotrotz halten sich Vorurteile gegenüber dem Smart Home und smarten Lösungen hartnäckig: zu komplex, zu teuer, inkompatible Geräte, fehlender Datenschutz etc.
Wir entkräften diese Vorurteile – so es denn nur Vorurteile sind.
«Smart Home ist doch nur ein Modetrend»
Nein, intelligente Thermostate, Beleuchtungssysteme, Videoüberwachungssysteme, Türschlösser und vieles mehr sind heute bereits Alltag. Künstliche Intelligenz hat die Fähigkeiten der Smart Home-Gerätschaften bereits sehr erweitert und wird dies weiter tun, indem sie Muster erkennt, sich an deine Vorlieben anpasst und fortwährend intelligenter wird.
«Die Integration verschiedener Geräte funktioniert nicht»
Doch, dank der Fortschritte in der Standardisierung von Smart-Home-Protokollen und -Plattformen funktioniert das immer besser. Und der neue Smart Home-Standard «Matter» schafft nun eine herstellerübergreifende Basis für vernetzte Geräte im Haushalt.
«Nur weil ich eine Lampe über eine App steuern kann, ist sie noch lange nicht smart»
Es kommt drauf an, wie man den Begriff «smart» deutet. Smart im Sinne von intelligent würde bedeuten, dass sich deine Lampe ohne dein Zutun zur richtigen Zeit an- und ausschaltet. Smart im Sinne von einfacher Bedienung und Steuerung bedeutet, dass sich alle Produkte resp. hier die gesamte Beleuchtung in Haus und Garten über das Smartphone, ein Tablet oder via Sprachsteuerung bedienen lassen.
«Smart Home ist nur im Neubau möglich»
Zugegeben, es ist am einfachsten, wenn man alle Hausautomations-Elemente vorgängig einplanen kann. Aber auch ältere Wohnungen und Häuser lassen sich nachrüsten, da die allermeisten Anwendungen mit Funk arbeiten und über das WLAN oder über Bluetooth kommunizieren.
«Viel zu kompliziert, vom Smart Home lass ich die Finger»
Bei der kompletten Vernetzung eines Gebäudes oder wenn du ein umfassendes Smart Home-System willst, lohnt sich die Installation durch eine Expertin oder einen Experten. Ansonsten sind die einzelnen Anwendungen so benutzerfreundlich gestaltet, dass du das «smart» erledigst.
«Smart Home-Elemente verbrauchen zu viel Strom»
Nein, der Stromverbrauch ist überschaubar. Ausserdem kannst du mit smarten Energiemanagementsystemen wie intelligenten Thermostaten oder Beleuchtungen deinen Energieverbrauch senken.
«Im Smart Home sind meine Daten nicht sicher»
Bei einem rein lokalen, nicht mit dem Internet verbundenen Netzwerk, ist der Datenschutz sehr hoch. Bei Systemen in der Cloud liegen deine Nutzerdaten auf externen, geschützten Servern wie zum Beispiel bei Apple, Google oder Amazon. Bei der Vernetzung von Geräten über WLAN, Bluetooth oder Mobilfunknetz sind Zugriffe von aussen nicht zu 100 Prozent auszuschliessen. Aber mit bewährten Sicherheitspraktiken und regelmässigen Softwareupdates ist die Gefahr gering, dass deine Daten nach aussen gelangen. Aber klar ist auch – bei der Pizzabestellung über Alexa braucht das System deine Standortdaten, sonst kommt die Pizza nie zu dir nach Hause …