Hier wird die Weihnachtspost beantwortet
Die fleissigen Wichtel vom Christkind

Seit 1950 beantwortet die Post Briefe und Wünsche ans Christkind und den Weihnachtsmann. Irene Russo (49) ist einer der Weihnachtswichtel und erzählt BLICK, welche Wünsche dieses Jahr im Vordergrund stehen.
Publiziert: 16.12.2020 um 10:55 Uhr
|
Aktualisiert: 15.01.2021 um 10:35 Uhr
1/7
Am meisten Post ans Christkind, an Père Noël und Babbo Natale wurde von den Romands verschickt. Darunter sind Zeichnungen, Bastelarbeiten und Weihnachtswünsche.
Foto: zVg
Corine Turrini Flury

Seit 70 Jahren hilft die Post dem Christkind und dem Weihnachtsmann beim Beantworten der Weihnachtspost. Ein Team von bis zu acht Personen reagiert auf Wunschzettel, Briefe und Geschenke ans Christkind. Oftmals keine leichte Aufgabe. Denn es erfordert Zeit, weil immer wieder Absender der Kinder auf den Briefen fehlen.

Letztes Jahr gelang es aber bei über 91 Prozent der eingegangenen Weihnachtspost, die Absenderinnen und Absender ausfindig zu machen und einen Brief und eine Überraschung vom Christkind als Antwort zu verschicken.

Rekordzahl an Briefen

Zum Team der Post-Wichtel in Cadenazzo TI gehört seit drei Jahren Irene Russo (49). Sie zählt zu den fleissigen Christkind-Helferinnen, die seit Anfang Dezember bis zur ersten Woche im Januar die Briefe ans Christkind erhalten.

Langweilig wird es den Wichteln in dieser Zeit nicht, denn dieser Dienst der Post erfreut sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit – nicht nur bei Kindern. Im letzten Jahr wurde mit 30’175 Zuschriften ein neuer Rekord verzeichnet. Die Briefe kamen aus der ganzen Schweiz. Dieser Rekord dürfte vielleicht in diesem Jahr noch übertroffen werden. Schon jetzt sind mehr Zusendungen ans Christkind und den Weihnachtsmann eingegangen als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

Eine Maske fürs Christkind

«Das Thema Corona und Gesundheit dominiert in diesem Jahr auch bei den Wünschen und Briefen, die bei uns eingehen», erzählt Irene Russo. Viele Kinder seien besorgt, dass sich das Christkind nicht mit dem Virus infiziert und schicken dieses Jahr neben Zeichnungen und Bastelarbeiten darum auch Masken.

«Wie jedes Jahr sammeln sich aber auch ausgediente Nuggis bei uns, die mit den Weihnachtsbriefen geschickt werden», so Russo weiter. Natürlich sind auch Wunschlisten mit materiellen Wünschen dabei: Vom Handy bis zum Computerspiel.

Post von Erwachsenen

Wichtel Russo berührt es vor allem, wenn sie emotionale Geschichten zu lesen bekommt. Darunter sind Geschichten und Wünsche von traurigen Kindern, die Oma und Opa dieses Jahr wegen Corona nicht sehen können oder gar jemanden verloren haben.

Aber auch zahlreiche Erwachsene schreiben ans Christkind. «Manche sind einfach einsam und freuen sich, wenn sie zu Weihnachten Post vom Christkind erhalten oder schicken Liebesbriefe mit Wünschen.»

Wenn immer möglich, schreiben die Wichtel zurück und in den Briefkästen von Klein und Gross findet sich zu Weihnachten beantwortete Post vom Christkind mit einer Überraschung.

Die Antwortbriefe ziert jeweils eine besondere Weihnachtsbriefmarke – und der Stempel stammt von der Poststelle Bern-Bethlehem. Mehr ist weder von Postwichtel Russo noch von der Post zu erfahren, denn schliesslich möchte man den Zauber rund um Weihnachten erhalten.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?