Die Geschichte, wie Stee Zurbrügg ein altes Bauernhaus zum hübschen Wohntraum umgebaut hat, ist auf grosses Interesse bei den Blick-Leserinnen und -Leser gestossen. Einige nutzten die Gelegenheit dem selbstständigen Handwerks-Allrounder Fragen zu stellen für eigene Umbauprojekte oder geplante Renovationen.
Nicht auf alle individuellen Fragen konnte Zurbrügg eingehen, weil genauere Angaben, wie Grundriss, Bauweise oder Bilder fehlten. Auch zu eingegangenen Fragen wie zur Steueroptimierung von Umbauten oder Subventionen ist der Handwerker die falsche Ansprechperson. Einige ausgewählte Fragen beantwortet Zurbrügg hier.
Planung als A und O
Mehrer Leser und Leserinnen wollten wissen, wie man am besten vorgeht, wenn man die nötigen Baubewilligungen einholt. Stee Zubrügg erklärt: «Jede Person kann im Prinzip eine Bewilligung selber einholen. Damit lassen sich unter Umständen Kosten sparen. Ich übernehme das auch für Kunden, wie das jeder Bauleiter oder jede Baufirma auch übernehmen kann.»
Sinnvoll sei es grundsätzlich bei Umbauten, regionale Firmen zu beauftragen, da auch die Baubestimmungen nicht überall gleich sind. Zudem seien die Kosten tiefer, wegen der kurzen Anfahrtswege der involvierten Firmen. Zurbrügg weiter.
Das Wichtigste – neben korrekt ausgeführten Bauarbeiten –ist für Zurbrügg, dass jeder Umbau gut geplant wird, damit die Abläufe stimmen und effizient gearbeitet werden kann. Vor allem, wenn verschiedene Handwerker im Einsatz bei den Umbauarbeiten sind. «Mit guter Planung spart man Kosten und Nerven.»
Was tun bei Asbest?
Bei Umbauten immer wieder ein Thema ist Asbest. Dazu möchte Blick-Leser Max Kneubühl wissen: «Jedes Haus vor 1990 kann Asbest enthalten. Wie geht man damit am besten um? Soll man Boden und Wand-Plättli belassen und darüber plätteln? Wie geht man mit Laminat an den Wänden um?»
Stee Zurbrügg: Bei Asbestverdacht gibt es nur eine Antwort. Es sollte immer eine Abklärung durch einen Schadstoffexperten durchgeführt werden. Der Fachmann kann dann entscheiden, was nötig und möglich ist und kann sich gegebenenfalls um den Rückbau und die gesetzlich vorgeschriebenen Entsorgung kümmern.
Was hilft gegen knackende Böden?
Blick-Leserin Mariel Lemos ist am Haus und Garten Umbauen und hat gleich mehrere Fragen gestellt. Unter anderem hat sie im Obergeschoss den Teppichboden herausgerissen und Holzparkett schwimmend verlegt. «Leider knackt der Boden extrem und teilweise spürt man auch Unebenheiten des unterliegenden Estrichbodens. Wie kann man das pragmatisch korrigieren?»
Stee Zurbrügg: Wenn mit Estrichboden ein Unterlagsboden gemeint ist, der Unebenheiten aufweist, muss der entweder geschliffen werden oder mit Ausnievellierungsmasse sauber ausgegossen werden. Ist es kein Unterlags-, sondern ein Riemenboden aus Holz, der knarrt, dann muss er vorgängig versteift und verschraubt werden. Wenn das Knarren dermassen störend ist, bleibt nichts anderes übrig, als den neuen Parkett zu entfernen und darunter zuerst eine gute Basis zu schaffen. Gute Basisarbeiten bei allen Umbau- und Renovationsarbeiten sind so oder so die einzige Voraussetzung für ein optimales Resultat.
Ist die Offerte zu teuer?
Diese Frage kam von Lukas Ritzel: «Wir renovieren unsere relativ kleine Küche. Dabei gibt es auch ein Küchenfenster 120cm x 80cm zu ersetzen. Dafür erhielten wir eine Offerte für 5200.- Franken. Lässt sich so ein superhoher Preis mit der Energieeffizienz erklären oder ist dies einfach nur Wucher?»
Stee Zurbrügg: Ein Fenster ist üblicherweise in rund einer Stunde eingebaut. Teuer kann ein Fenster je nach Variante sein. Aber auch bei einer teuren Variante mit Dreifachverglasung und Sicherheitsglas erscheint mir der Preis – ohne nähere Angaben zu haben – doch etwas hoch. Es lohnt sich sowieso immer, eine Zweitofferte einzuholen.
Wie kann man einen Sandsteinkeller trocken legen?
Sabine von Allmen will wissen: «Wie kann ich einen Sandsteinkeller tiefer graben und trocken machen?»
Stee Zurbrügg: Pickeln und schaufeln ist natürlich möglich, aber es ist eine «Knochenbüez». Wenn die Zufahrt mit einem Kleinbagger möglich ist, wäre das natürlich einfacher. Beim Vorgehen kommt es natürlich auch auf die vorgesehene Tiefe und das Bodenmaterial an. Unter Umständen müssen bei Abgrabungen im Erdreich eine Unterkofferung (Stützmauer unter dem Mauerwerk) angebracht werden.
Wenn grosse Feuchtigkeit im Keller vorhanden ist, muss zuerst die Ursache geklärt werden. Meist liegt das Problem aussen und muss dementsprechend auch dort zuerst behoben werden. In wenigen Fällen, zum Beispiel bei Wasseradern, gibt es diverse Absperrmöglichkeiten im Innenbereich. Bei wenig Feuchtigkeit im Keller können auch Entfeuchter ausreichend sein.