Wohn-Tipps von der Expertin
Viel Veränderung für wenig Geld

Neues Jahr und Lust auf eine neue Einrichtung, aber Flaute im Portemonnaie? Kennen wir. Deshalb haben wir in London einen Workshop der bekannten Interior-Designerin und Autorin Abigail Ahern besucht. Mit ihren Tipps lässt sich auch mit kleinem Budget viel tun.
Publiziert: 01.02.2018 um 16:33 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2019 um 14:12 Uhr
Die richtige Beleuchtung macht es aus.
Foto: Gap Interiors
Barbara Lienhard
Abigail Ahern, ihr unverwechselbarer Stil machte die Interior-Designerin weltbekannt.
Foto: Gap Interiors

Beleuchtung

Licht hat einen enormen Einfluss auf die Stimmung. In jedem Wohnraum sollten deshalb etwa sieben Lichtquellen stehen, die aber unterschiedliche Zwecke erfüllen: Lampen, die Ambiente schaffen, dekoratives Licht – also Lampen, die als Objekte toll aussehen – und funktionale Lampen wie Leselampen. Ein Raum sollte aber nie völlig ausgeleuchtet sein. Er wirkt spannender, wenn gewisse Ecken dunkel bleiben. Etwas Glänzendes aufstellen, wie beispielsweise einen Spiegel, der reflektiert das Licht schön. Aussenlicht nicht vergessen: Ist ein Garten oder Balkon gut beleuchtet, wird er auch im Winter optisch zu Wohnraum.

Proportionen & Dimensionen

Spielen Sie mit verschiedenen Grössen.
Foto: Gap Interiors

Das Spiel mit unterschiedlichen Grössen erzeugt einen spannenden Alice im Wunderland-Effekt. Also beispielsweise eine überdimensionierte Leuchte neben einem kleinen Tisch. Oder eine Lampe, die ein bisschen zu tief über dem Esstisch, ein Bild, das zu weit oben hängt. Hat man zwei gleich grosse Lampen, kann man ganz einfach ein paar Coffeetable-Books unter die eine legen, schon hat man unterschiedliche Ebenen geschaffen und die Langeweile verbannt. Denn Symmetrie ist zum Gähnen. Guter Nebeneffekt: Endlich erfüllen die Bildbände einen Zweck. Gegensätze sind beim Dekorieren mit Texturen angesagt. Auf ein glänzendes Samtsofa gehören Kissen aus Leine, Wolle oder Fell – am besten alle drei.

Ein neuer Anstrich kann einen Raum völlig verändern.

Farbe

Die billigste Methode, einen Raum zu verändern, ist, ihn zu streichen. Um herauszufinden, welche Farbe zu einem passt, sollte man grosse Muster (z. B. auf Papier) malen und einige Tage hängen lassen. Nur so sieht man, wie sich die Farbe je nach Lichteinfall verändert. Ahern rät, den Raum immer komplett zu streichen, also auch die Decke, Türen und Zierleisten. Bleiben sie weiss, werden sie unnötigerweise betont. Matt eignet sich für Wände, glänzend für Decken. Der Kauf teurerer Farbe lohnt sich, denn sie enthält natürliche Pigmente, die ihr mehr Tiefe verleihen. Gespart werden darf dafür bei der Grundierung. Ihre volle Leuchtkraft entfalten Farben erst beim zweiten Anstrich. Farben brauchen Mut, aber es lohnt sich! Und: Jede Farbe kann auch wieder überstrichen werden.

Deko-Elemente dürfen ruhig nah zusammenrücken.
Foto: Gap Interiors

Allgemeine Tipps

Betritt man eine Wohnung, sieht man als Erstes den Eingang. Diesem oft vernachlässigten Raum unbedingt genug Aufmerksamkeit schenken: Streichen, Tapezieren, Bilder aufhängen. Sofas nie direkt an die Wand schieben, das erzeugt Langeweile. Dazwischen lieber eine schmale Konsole aufstellen oder eine Bilderleiste montieren und mit Büchern, Lampen oder Blumen dekorieren. Dabei keine Lücken lassen, sondern die Objekte dicht und überlappend arrangieren. Zweckentfremden: Küche oder Badezimmer mit Möbeln ausstatten, die nicht dafür vorgesehen sind.

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