So überwintern Zimmerpflanzen
Dschungel-Feeling in vier Wänden

Ist es draussen kalt, ist die Freude an der heimischen Grünkultur besonders gross. Nicht zuletzt deswegen, weil die ­immergrünen Zimmerpflanzen nicht nur wunderbar deko­rieren, sondern auch hervorragende Luftverbesserer sind.
Publiziert: 15.12.2022 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2023 um 08:12 Uhr
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Studien haben ergeben, dass die Auswirkungen von Pflanzen auf Körper und Geist geradezu magisch sind.
Birgitta Willmann

Sie sind wieder da, die Schwiegermutterzungen, oder Sanseverien, die viele noch aus ihren Elternhäusern kennen: Die tropische Pflanze mit den schwertartige Blättern, die kerzengerade in die Luft ­ragen, hat sich wieder einen festen Platz in den Schweizer Haushalten erobert. «Auch Zimmerpflanzen sind dem jeweiligen Zeitgeist und Geschmack unterworfen», sagt Bruno Johner, der bei Jumbo für den Pflanzeneinkauf verantwortlich ist. Und die dekorative Sanseverie, wie die Schwiegermutterzunge korrekt heisst, kommt mit ihrem stromlinienförmigen Aussehen dem aktuellen Bedürfnis nach reduziertem Design entgegen.

Einzelpflanzen in ­einem schönen Gefäss

Zumal der moderne Einrichtungsstil nicht auf Masse, sondern gut platzierte Solitäre setzt. «Der Trend geht hin zu Einzelpflanzen in ­einem schönen Gefäss», meint Johner hierzu, «so erzielt man mit wenig Aufwand tolle Effekte.» Eine deckenhohe Palme ist in jedem Raum ein Hingucker.

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Ficus benjaminaBirkenfeige heisst dieses Gewächs auf Deutsch und kommt ursprünglich aus ­Indien. Zwar hat die Pflanze gerne Licht, sollte aber halbschattig stehen. Der Wurzelballen hat es gerne feucht, im Winter braucht er weniger Wasser.

Aber die tropischen Schönheiten können noch viel mehr, Studien haben ergeben, dass ihre Auswirkungen auf Körper und Geist geradezu magisch sind. Im Büro zum Beispiel, sollen sie nicht nur die Kreativität und die Konzentrationsfähigkeit steigern, sondern auch für seelische Ausgeglichenheit sorgen und sogar den Lärmpegel senken. Und selbst gegen gesundheitsschädlichen Alltagsstress kommen sie an, schon allein ihr Anblick wirkt Spannungszuständen entgegen.

So pflegt ihr eure Pflanzen richtig

Dennoch: Der Umgang mit den grünen Freunden in den vier Wänden will gelernt sein. Und weil das nicht allen gelingt, sind es eben vor allem die pflegeleichten Zimmerpflanzen, die zu Dauersellern werden.

So wie die Sanseverien, Sukkulenten oder auch die beliebten Drachenbäume. «Diese Pflanzen sind besonders unkompliziert», weiss Theres Seiler, Gärtnerin in der Grossgärtnerei Wyss in Zuchwil, «da können auch Menschen mit einem weniger grünen Daumen nicht viel falsch machen.»

Fortgeschrittene sind reif für Azaleen und Bromelien zum Beispiel, die mit ihren Blüten Farben ins Zimmer bringen, aber pflegeintensiver sind. In jedem Fall lohnt es sich, den beigelegten Informationszettel zu studieren und die Anweisungen zu befolgen. «Für mich ist keine Pflanze kompliziert», sagt Gärtnerin Seiler, «aber ich weiss, dass viel falsch gemacht wird.» Denn auch der anspruchsloseste Kaktus kapituliert, wird er hartnäckig ignoriert.

Standort der Pflanze ist wichtig

Eines der grössten Probleme ist das Giessen. Nicht etwa, weil die Pflanzen vertrocknen, nein, «in aller Regel wird viel zu viel Wasser gegeben», weiss die Gärtnerin. Mit bösen Folgen, die Wurzeln fangen an zu faulen, die Blätter fallen ab, die Anfälligkeit für Ungeziefer erhöht sich.

Ebenso zentral ist der Standort der Pflanze – und der ist abhängig von ihrem individuellen Lichtbedarf. Palmen zum Beispiel brauchen sehr viel und sollten nahe am Fenster stehen, generell gilt: Auch wenn es noch so stylisch aussieht, die dunkle Zimmerecke ist für fast jede Pflanze ungeeignet.

Was die Anzahl von Topfpflanzen im Raum betrifft: Da sind übrigens keine Grenzen gesetzt. Denn entgegen der Annahme, dass sie Sauerstoff rauben, verhält es sich genau umgekehrt: Die Blätter nehmen Kohlendioxid auf und produzieren Sauerstoff. Damit sorgen sie für eine gesundes, angenehmes Raumklima. Was besonders für uns Mitteleuropäer eine gute Nachricht ist, denn wie die amerikanische Umweltschutzbehörde herausgefunden hat, verbringen wir 90 Prozent unseres Lebens in geschlossenen Räumen. Erst recht im Winter! Da sind die natürlichen Sauerstoffspender doch die perfekte Alternative zum Luftbefeuchter!

So bleiben eure Zimmerpflanzen im Winter gesund

  1. Wasser Natürlich müssen Pflanzen gegossen werden, aber auch hier gilt die goldene Regel: alles mit Mass. Der Durst Ihrer grünen Freunde ist sehr unterschiedlich und im Winter ohnehin tiefer, informieren Sie sich ausführlich oder nutzen Sie bei Unsicherheit Hydrokulturen.
  2. Klima Die meisten Zimmerpflanzen mögen eine Durchschnittstemperatur von 16 Grad. Trockene Heizungsluft ist ihnen genauso ein Graus wie uns – sie trocknen aus. Dagegen hilft – möglichst kalkarmes – Wasser aus der Sprühflasche oder ein Luft­befeuchter.
  3. Parasiten Da die trockene Heizungsluft den Pflanzen zusetzt, sind sie im Winter besonders anfällig für Schädlingsbefall. Untrügliche Anzeichen für einen Befall von Parasiten wie Läusen oder Milben sind etwa gelbe, sich rollende oder löchrige Blätter. Zur Bekämpfung der spezifischen Sorten (nehmen Sie ein Blatt mit und zeigen Sie es Ihrem Pflanzenspezialist) steht ein ganzes Arsenal an spezifischen Insektiziden in Form von Sprays, Flüssigkeit, Pulver oder Stäbchen zu Verfügung.
  4. Dünger Da sich die Nährstoffe in der Erde aufbrauchen, müssen sie künstlich zugeführt werden. Die Faustregel besagt, dass schnell wachsende Pflanzen mehr Dünger brauchen als langsam wachsende. Aber manche Pflanzen reagieren bei zu starker Düngung auch empfindlich auf eine Übersalzung der Erde. Besser sich vorab genau über die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze informieren.
  5. Standort Zimmerpflanzen brauchen viel Licht, besonders wenn die Tage kurz sind. Deswegen ist die Fensterbank ein beliebter Standort. Doch Achtung, berühren die Blätter oder Blüten im Winter die kalten Scheiben, können sie erfrieren oder zumindest braune Spitzen bekommen. Der Wurzelballen reagiert übrigens empfindlich auf zu kalte Böden.
  6. Ruhepausen Vor allem im Winter brauchen viele Pflanzen Ruhepausen. Erkundigen Sie sich, welche man besser nicht düngt oder sogar etwas kälter stellen sollte, damit sie sich für die nächste Wachstumsphase wieder erholen können.
So pflegt man Sukkulenten

Ganz im Gegenteil zu gewissen anderen Gewächsen, denen die hohen Temperaturen durchaus Schwierigkeiten bereiten könnten, macht die sommerliche Hitze Ihren Sukkulenten wenig aus. Doch auch bei diesen pflegeleichten Pflanzen gilt es ein paar Dinge zu beachten.


Eine hand mit der Giesskanne für Sukkulenten-Planzen
Im Sommer sollte man die Sukkulenten zwar wenig, aber dennoch regelmässig giessen.
Getty Images

Ganz im Gegenteil zu gewissen anderen Gewächsen, denen die hohen Temperaturen durchaus Schwierigkeiten bereiten könnten, macht die sommerliche Hitze Ihren Sukkulenten wenig aus. Doch auch bei diesen pflegeleichten Pflanzen gilt es ein paar Dinge zu beachten.


Wie pflegt man einen Weihnachtsstern?

Der Weihnachtsstern ist im Winter die beliebteste Zimmerpflanze. Wie muss man diese Pflanze richtig pflegen und giessen um sie wieder zum Blühen zu bringen?

Weihnachtssterne gehören zu den Festtagen wie der Tannenbaum.

Weihnachtssterne gehören zu den Festtagen wie der Tannenbaum.

Getty Images

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So einfach kann Gärtnern sein

Wie kann man auch als Gartenneuling ein kleines Stück Erde nutzvoll begrünen? Gartenexpertin Scarlet Allenspach gibt Tipps und Tricks rund ums Thema Garten.

Mehr findest du in unserem Dossier «Im Beet mit Blick»

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