Es würde aber sehr lange dauern
Mini-Stern könnte ganzes Sonnensystem auslöschen

Ein kleiner Stern könnte ausreichen, um das gesamte Sonnensystem aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das haben Wissenschaftler errechnet. Unmittelbarer Grund zur Sorge besteht aber nicht.
Publiziert: 11.07.2022 um 19:47 Uhr
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Ein kleiner Stern könnte das ganze Sonnensystem auslöschen.
Foto: imago images/Panthermedia

Unser ganzes Sonnensystem: Weg. Alles Leben auf dem Planeten Erde: Ausgelöscht. Dieses Szenario könnte Realität werden – wegen eines Mini-Sterns.

Wie Wissenschaftler im Fachmagazin «Monthly Notices of the Royal Astronomical Society» schreiben, könnte bereits der Vorbeiflug eines winzigen Sterns am Planeten Neptun ausreichen, um alle anderen Planeten ineinander krachen zu lassen und so das gesamte Sonnensystem auszulöschen.

Auch Merkur und Jupiter spielen eine Rolle

Diese Vorbeiflüge von Sternen an Planeten kommen im Universum relativ häufig vor. Wäre der Stern gross genug und würde die Umlaufbahn des Neptuns nur um 0,1 Prozent verschieben, könnte das bereits ausreichen, um das ganze System durcheinanderzubringen.

Allerdings reicht dazu der alleinige Stern-Vorbeiflug nicht aus. Vielmehr haben die Wissenschaftler errechnet, dass Merkur und Jupiter zusätzlich gleichzeitig den Perihel erreichen müssten. Das ist der Punkt auf der Umlaufbahn eines Planeten, der am nächsten zur Sonne ist. In Kombination mit dem Sternen-Vorbeiflug würde die Gravitation des gesamten Sonnensystems aus dem Gleichgewicht geraten.

Verschiebung dauert mehrere Millionen Jahre

Laut den Wissenschaftlern gäbe es dann, wenn alle Möglichkeiten zusammenspielen, zwei Möglichkeiten. Entweder würde Merkur aus seiner Umlaufbahn herausgezogen und aus dem Sonnensystem geschleudert oder würde sich auf Kollisionskurs mit der Venus, der Erde oder sogar der Sonne selbst begeben.

Die Verschiebung der Umlaufbahnen und die daraus resultierenden Planeten-Crashes würden sich allerdings über Millionen von Jahren hinziehen, schreiben die Wissenschaftler weiter.

Dass die Sonne aufbläht, ist das grössere Problem

«Das volle Ausmass von stellaren Vorbeiflügen ist noch nicht vollständig erforscht», so Garett Brown, Doktorand der Computerphysik am Fachbereich für Physikalische und Umweltwissenschaften (PES) der Universität Toronto, gegenüber «Universe Today».

Im Moment gehe man allerdings ohnehin davon aus, dass sich die Sonne in etwa fünf Milliarden Jahren vollständig aufblähen und das Sonnensystem verschlucken werde, sagt Brown. «Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Stern-Vorbeiflug unser Sonnensystem aus dem Gleichgewicht bringen wird, ist daher wohl kaum ein Thema, über welches wir uns Sorgen machen müssen.» (zis)

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