Sie kann gefährliche Krankheiten übertragen
Riesenzecke breitet sich in Norditalien aus

In der bei Ferienreisenden beliebten italienischen Provinz Triest hat sich eine eingewanderte Riesenzecke angesiedelt. Die Art Hyalomma marginatum komme im Triester Karst mittlerweile in beträchtlichem Ausmass vor, so das Triester Stadtmuseum für Naturgeschichte.
Publiziert: 29.05.2024 um 10:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2024 um 15:04 Uhr
Die Hyalomma-Zecke (rechts im Bild) kann gefährliche Krankheiten übertragen. Hier liegt sie neben einer Auwaldzecke der Gattung Buntzecken. (Archivbild)
Foto: Fabian Sommer
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Klimaerwärmung habe die Winter in den vergangenen Jahren verkürzt, was wahrscheinlich die Ansiedlung von Hyalomma-Populationen ermöglicht habe. Betroffen sei vor allem der Osten der Provinz.

Die Zecke, die in Teilen Asiens und Afrikas verbreitet ist, hat gestreifte Beine und ist mit bis zu zwei Zentimetern deutlich grösser als die in der Schweiz häufigste Zeckenart, der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Anders als diese hat sie Augen und bewegt sich aktiv auf ihre Beute zu – und das über viele Meter.

Der felsige Triester Karst bietet ein günstiges Umfeld für die Riesenzecke, wie das Triester Museum erklärte: Sie lebt nicht in hohen, feuchten Gräsern, sondern bewohnt sonnige, offene Flächen mit kurzen Gräsern und Steinen – typisch für die Karstlandschaft.

Die Ansiedlung von Hyalomma in Triest ist aus italienischer Perspektive aber nicht überraschend: Bei der Gesundheitsbehörde Istituto Superiore di Sanità heisst es auf Nachfrage, dass es sich bei der Hyalomma marginatum um eine Art handelt, die in Italien bereits weit verbreitet ist.

Auch in der Schweiz kommen Hyalomma-Zecken vor

Erstmals beschrieben wurden sie hierzulande bereits im Jahr 1975. Wie eine Übersicht der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC vom vergangenen August zeigt, sind sie insbesondere im Tessin präsent. Auch im Kanton Zürich wurden sie demnach bereits eingeführt.

Hyalomma-Zecken können Krankheiten wie Krim-Kongo-Fieber übertragen. Dabei handelt es sich laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) um eine schwere virale Infektionskrankheit. Bis heute wurde in der Schweiz allerdings kein Fall davon gemeldet.

Das Risiko einer Infektion in der Schweiz sei ausgesprochen niedrig, so das BAG auf seiner Webseite. Trotzdem rät es zum Einsatz von Zeckenschutzmitteln und dem Tragen von hohen Schuhen und langer Kleidung, um eine Infektion zu vermeiden.

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