Kinder, Stress, Arbeitsteilung – neue Studie zeigt
Wie es um Familien in der Schweiz steht

Wie viele Kinder hat eine Familie, wie wichtig ist die Familiegründung und wie wird die Hausarbeit aufgeteilt? Eine neu erschienene Studie des Gottlieb Duttweiler Instituts zeigt, wie es um die Schweizer Familien steht.
Publiziert: 01.06.2024 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2024 um 14:44 Uhr
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Heute gibt es weniger Kinder pro Familie und mehr Frauen bleiben kinderlos – es gibt also insgesamt weniger Familien.
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Silvia TschuiGesellschafts-Redaktorin

Grossteil ist zufrieden

Über zwei Drittel der Schweizer Familien sind mit ihrem Familienleben zufrieden (67 Prozent).
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Über zwei Drittel der Schweizer Familien sind mit ihrem Familienleben zufrieden (67 Prozent). Dies, obwohl es immer weniger Schweizer Familien gibt – auch in der Schweiz sinkt die gesamtgesellschaftliche Geburtenrate. Während 1970 Frauen gesamtgesellschaftlich gesehen noch 2,1 Kinder auf die Welt stellten, sind es heute nur noch 1,4. Das bedeutet nicht nur, dass es weniger Kinder pro Familie gibt, sondern dass auch mehr Frauen kinderlos bleiben, es also insgesamt weniger Familien gibt. Knapp dreissig Prozent aller Haushalte in der Schweiz sind heute Familienhaushalte.

Kinder stehen auf Platz vier in der Glücksskala

Die meisten Familien in der Schweiz sind zufrieden. Aber es gibt immer weniger – auch in der Schweiz sinkt die gesamtgesellschaftliche Geburtenrate.
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Nur auf Platz vier steht für Schweizer die Wichtigkeit, Kinder zu bekommen. Vor der Familiengründung stehen für die meisten – um genau zu sein, für 86 Prozent – andere Dinge im Vordergrund, um ein glückliches Leben zu führen. An erster Stelle wäre dies ein Job, der Spass macht, an zweiter Stelle eine glückliche Beziehung, an dritter Stelle Freunde und erst an vierter Stelle die Familiengründung. Danach folgt der Wunsch zu heiraten und zuletzt der Wunsch nach einer erfolgreichen Karriere.

Nur ein Drittel putzt gleichberechtigt

Nur in einem Drittel der Familien putzen beide Partner gleichberechtigt. Meistens putzen die Frauen mehr.
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Nur in einem Drittel der Familien putzen beide Partner gleichberechtigt. In den anderen 67 Prozent aller Familienhaushalte putzt hingegen nur eine Person. Und in fast 80 Prozent sind dies die Frauen. Beim Kochen sieht es noch düsterer aus – dort kocht in 72 Prozent der Haushalte nur eine Person – auch dies zumeist die Frau. Etwas besser sieht es bei der Kinderbetreuung aus: Immerhin die Hälfte aller Haushalte betreut ihre Kinder zu gleichen Teilen.

Zeitstress in der Familie

Sind die Kinder unter 16 Jahre alt, bedeutet das Stress für die Eltern. Zumindest für knapp 40 Prozent. Trotzdem sind fast alle Eltern der Meinung, dass sie diesen Stress selbst stemmen sollten.
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Sind die Kinder unter 16 Jahre alt, bedeutet das Stress für die Eltern. Zumindest für knapp 40 Prozent. Trotzdem sind fast alle Eltern der Meinung, dass sie diesen Stress selbst stemmen sollten: Nur 1 bis 4 Prozent hätten gern ausserfamiliäre Hilfe wie Nannys oder Putzhilfen. Kitas sind hingegen beliebter: 23 Prozent aller Familien lassen ihre Kinder dort betreuen.

Nur 0,5 Prozent sind Regenbogenfamilien

Eine kleine Zahl, 0.5 Prozent, sind sogenannte Regenbogenfamilien, also Familien mit zwei gleichgeschlechtlichen Elternteilen.
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Vater, Mutter, ein bis zwei Kinder – so sieht die klassische Familie in knapp 80 Prozent der Fälle in der Schweiz aus. In 7 Prozent der Familien sind die Eltern getrennt und die Kinder pendeln hin und her. Alleinerziehende machen ebenfalls knapp 7 Prozent aus. Der Rest verteilt sich auf Patchworkfamilien, Pflegefamilien und andere Familienmodelle. Eine kleine Zahl, 0,5 Prozent, sind sogenannte Regenbogenfamilien, also Familien mit zwei gleichgeschlechtlichen Elternteilen. 


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