Wer ist der grösste Plastikverschmutzer der Welt? Das hat sich Greenpeace Schweiz gefragt. Und ihre Antwort: Das lässt sich am einfachsten anhand des Abfalls beantworten. So ergaben bei vergangenen Aufräumaktionen Fundstücke aus 52 Ländern, dass die Schweizer Firma Nestlé Rang zwei der grössten Plastikverschmutzer belegt.
Die andere Seite: Die Belegschaft von Nestlé in der Schweiz hat 2019 über 500 Kilo Müll am Lac Léman aufgelesen und getrennt.
Von der Einzelaktion zur Bewegung
Diesen Samstag, 19. September, ist es wieder so weit: Weltweit sammeln Freiwillige am World Cleanup Day Abfall ein. Was 2008 mit einer Einzelaktion in Estland begann, hat sich zu einer weltweiten Bewegung entwickelt. So wird jeweils am dritten Septemberwochenende Abfall aufgelesen. Dieses Jahr in über 180 Ländern – so auch in der Schweiz.
Beispielsweise in Lenzburg AG organisiert das nachhaltige Mode-Label Nikin eine Aufräumaktion. In Zürich spannt die Schweizer Meeresschutzorganisation OceanCare mit Tauchsport Käser, Trash Hero World, Hydroheart und rund 200 Freiwilligen zusammen. Sie sammeln am und im See Abfall, der anschliessend sortiert und fachgerecht entsorgt wird.
Weniger Müll, weil keine Street Parade?
«Es wird sich zeigen, ob sich der Ausfall der Street Parade und anderen Grossanlässen auf Menge und Zusammensetzung des Abfalls ausgewirkt hat», sagt Fabienne McLellan, Leiterin des Plastikprogramms bei OceanCare, zu BLICK. «Aufräumaktionen sind wichtig. Sie sollen wachrütteln und sensibilisieren und tragen dazu bei, aus der Umwelt zu entfernen, was ihr schadet. Will man das Abfall-Problem aber an der Wurzel packen, gibt es nur eine Lösung: Wir alle müssen weniger Plastik verbrauchen und deutlich weniger Abfall produzieren», ergänzt McLellan.
Wer produziert den Abfall?
Anders als bei klassischen Aufräumaktionen geht Greenpeace weiter und ordnet den Abfall den Marken zu. Die Daten fliessen in den diesjährigen Brand Audit Report ein, der im Dezember erscheinen soll.
Mit diesem Report möchte Greenpeace Druck auf die grössten Plastik-Verursacher der Welt ausüben, damit sie auf Mehrwegsysteme statt Einwegplastik setzen.