Viel tiefer im Süden als erwartet
Forscher entdecken neue Kolonie von Eselspinguinen

Die Eselspinguine spüren den Klimawandel: Sie wanderten tiefer in den Süden. Die Adeliepinguine haben derweil einen Lebensraum gefunden, der sich nur minimal verändert hat. Meeresschutz-Organisationen wollen alles dafür tun, dass das so bleibt.
Publiziert: 22.02.2022 um 09:13 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2022 um 10:41 Uhr
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Auf der Andersson-Insel, die vor der nordöstlichen Spitze der Antarktischen Halbinsel liegt, wurde eine neue Eselpinguin-Kolonie entdeckt.
Foto: © Tomás Munita / Greenpeace
Barbara Ehrensperger

Wissenschafter haben im Januar eine neue Kolonie von Eselspinguinen entdeckt. Auf den ersten Blick eine tolle Sache, aber es gibt einen Haken: Die neue Eselspinguin-Kolonie befindet sich viel weiter südlich, als der angestammte Lebensraum der Tiere.

Warum sind die Eselspinguine, die wärmeliebender sind als die meisten ihrer Artgenossen, in den Süden gezogen? Wegen des Klimawandels, sagen die Wissenschafter der Stony Brook University in New York, die Pinguine zählen und untersuchen.

Die Forscher reisen mit auf dem Greenpeace-Schiff Antarctic Sunrise, das momentan auf einer Expedition durch die Antarktis fährt.

Pinguine als «Sentinel Species»

Pinguine gelten als «Zeigerspezies», auch «Sentinel Species» genannt: Das bedeutet, sie haben eine relativ tiefe Toleranz gegenüber Veränderungen in ihren Lebensräumen und geben deswegen wichtige Hinweise darauf, inwiefern und wie stark sich ihr Lebensraum verändert hat.

Immerhin: Die grossen Kolonien der Adéliepinguine im Weddellmeer sind in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Das deutet darauf hin, dass das Klima und die Lebensbedingungen sich da nur geringfügig verändert haben. Darum sei es wichtig, dass dieser Lebensraum für Pinguine – und andere Arten – geschützt werde.

Neues, verbindliches Abkommen

Seit 2017 verhandeln die Vereinten Nationen (UN) über ein internationales Abkommen zum Schutz der hohen See. Im März 2022 versammeln sich Verhandler aus aller Welt im UN-Hauptquartier in New York, um in der vierten und abschliessenden Konferenz das neue, international verbindliche Abkommen für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität der Hochsee (BBNJ-Vertrag) zu beschliessen.

«Wir hoffen, dass die Regierungen sich ihrer Verantwortung stellen. Die kombinierte Klima- und Biodiversitätskrise duldet keine weiteren Verzögerungen, sondern verlangt nach entschlossenem Handeln. Das schulden wir jenen, die bereits mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben, und den Generationen, die nach uns kommen», so Fabienne McLellan, Geschäftsführerin der Schweizer Meeresschutzorganisation OceanCare zu Blick.

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