Silvester bedeutet für die Schweizerinnen und Schweizer leckeres Essen, prächtiges Feuerwerk und mit vollen Gläsern aufs neue Jahr anzustossen. Zum Jahreswechsel hin knallen aber nicht nur die Korken: An manchen Schweizer Orten finden auch traditionelle Umzüge mit verkleideten Gestalten, Trommeln, Schellen oder Peitschen statt. Ein grosses Highlight ist ohne Zweifel auch das Hotschrennen in Klosters GR, wo zehn Schweine um die Wette laufen. Der Gewinner wird zum Glücksbringer fürs neue Jahr gekürt. Aber nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Ausland gibt es viele amüsante Silvesterbräuche zu entdecken.
1. Spanien: Weintrauben und Ring im Glas
An Silvester werden in Spanien fleissig Trauben gekauft. Denn um Mitternacht verzehren die Spanier nämlich zwölf Weintrauben: Zu jedem der zwölf Glockenschläge sollte eine Traube gegessen werden. Ein Schlag dauert jedoch drei Sekunden, statt wie üblich eine Sekunde. Dies ist eine Sicherheitsmassnahme, da es bereits einige Erstickungstote beim traditionellen Traubenessen gab. Wenn man es nicht schafft, die Trauben rechtzeitig zu verdrücken, wird man angeblich vom Unglück verfolgt. Wer es hingegen fertigbringt, darf sich fürs neue Jahr etwas wünschen. Wie in der Schweiz darf das Anstossen mit einem Glas Sekt natürlich nicht fehlen. Der feine Unterschied: Im Sekt liegt ein goldiger Ring. Dies soll ein Geldsegen im neuen Jahr garantieren.
2. Spanien, Italien, Frankreich: Rote Unterwäsche
Zu diesen beiden Traditionen in Spanien kommt noch eine dritte, die auch in Italien und Frankreich bekannt ist. In West- und Südeuropa steigt kurz vor dem Jahreswechsel das Angebot an roter Unterwäsche. Diese wird nämlich von den Frauen an Silvester getragen und soll das Liebesleben auf Trab halten. Jedoch müssen dabei einige Bedingungen eingehalten werden: Die Unterwäsche darf nicht selber gekauft werden, sondern muss ein Geschenk gewesen sein. Aus diesem Grund verschenken die Männer oftmals rote Unterwäsche zu Weihnachten. An Silvester darf die Unterwäsche das erste und letzte Mal getragen werden. Damit der Zauber wirkt, muss sie nach Silvester nämlich weggeworfen werden.
3. Griechenland: Glücksspiele
Um den Jahreswechsel läuft es rund in den Backstuben der Griechen. Es wird nämlich das sogenannte Basiliusbrot zubereitet, in dem eine Münze versteckt wird. Anschliessend wird das Brot verzehrt. Wer die Münze erwischt, soll anscheinend im neuen Jahr mit viel Glück bereichert werden. In Griechenland ist es auch üblich, den Abend bei Karten- oder Würfelspielen passieren zu lassen. Dabei gehen die Griechen aufs Ganze: Es wird nämlich um Geld gespielt. Wer gewinnt, erhält neben dem Geld auch noch eine grosse Portion Glück.
4. Russland: Asche im Champagner trinken
Da in Russland nach dem julianischen Kalender gelebt wird, feiert man Silvester erst vom 12. auf den 13. Januar. Dabei ist das Datum nicht das einzige, was ungewöhnlich ist. Kurz vor zwölf Uhr schreiben die Russen einen Wunsch fürs neue Jahr auf ein Stück Papier, welches dann verbrannt wird. Anschliessend wird die Asche in ein Glas Champagner gefüllt. Wenn das Glas bis Mitternacht ausgetrunken wird, soll sich der Wunsch erfüllen.
5. Brasilien: Nasse Silvesternacht
Die Brasilianerinnen und Brasilianer haben das Glück, Silvester bei herrlichen Temperaturen geniessen zu dürfen. Die Strände werden mit Kerzen erhellt, und die Einwohner tragen gerne weisse Kleidung. Dies machen sie, weil Weiss die Meeresgöttin Yemanja widerspiegelt und für Fruchtbarkeit steht. In der Nacht springen die Menschen dann über die Wellen im Meer. Für jede übersprungene Welle darf man sich etwas fürs kommende Jahr wünschen. Mehrheitlich Frauen legen dann Schiffchen ins Meer, die mit Süssigkeiten und Blumen gefüllt sind. Dies soll zusätzlich dafür sorgen, dass sich die Wünsche realisieren.
6. China: Putztag und Mandarinenwurf
Das chinesische Neujahr ist nicht, wie bei uns, auf ein fixes Datum festgelegt. Der Neujahresbeginn richtet sich nämlich nach dem Mondkalender und findet daher jedes Jahr an einem anderen Tag statt. Zum Jahreswechsel geht in China so richtig die Post ab – es handelt sich dabei nämlich um das wichtigste und grösste Fest des Landes. Neben dem Feiern und Schmücken der Häuser ist jedoch auch Putztag angesagt. Durch das Putzen sollen böse Geister vertrieben werden. Zudem öffnen viele Chinesen die Fenster vor Mitternacht, um das Glück ins Haus zu locken. Es gibt sogar einen Brauch, der unverheirateten Frauen bei der Partnersuche helfen soll: Dazu müssen die Damen Mandarinen ins Meer werfen.