Du zermarterst dir noch immer den Kopf darüber, wie du deiner Mutter oder deinem Freund zu Weihnachten eine Freude machen kannst? Für dieses Problem hat Anna Noebels (40), die Cultural Design und Kommunikationsmanagement studiert hat und in Mainz (D) lebt, einen Lösungsansatz entwickelt. «Ich habe mich schon immer damit auseinandergesetzt, was ein persönliches Geschenk ausmacht», sagt sie. Deshalb hat sie den PSST-Geschenkfinder entworfen und das E-Book «Das ideale Geschenk finden» geschrieben.
PSST steht für: persönliche Angaben, Stärken, Schwächen und Tabus. Der Geschenkfinder basiert auf einem Modell aus der Wirtschaft, das Noebels angepasst und auf den persönlichen Bereich übertragen hat. Das Ziel ist es, in vier Schritten Geschenke zu finden, die zwei Menschen miteinander verbinden. Dabei notiert und vergleicht man die eigenen Stärken mit denjenigen der beschenkten Person und versucht, ungleiche Aspekte in den Persönlichkeiten zu ergänzen, sodass einzigartige Ideen entstehen.
Eigene Stärke plus Stärke von Person X
Im ersten Schritt geht es darum, die eigenen Interessen und Stärken mit denjenigen der beschenkten Person zu vergleichen. Man soll sich gemäss Noebels fragen: «Wo überschneiden sich unsere Interessen? Was haben wir alles zusammen erlebt und wann hatten wir besonders viel Spass?» Aus den Gemeinsamkeiten, die sich gut miteinander kombinieren lassen, ergeben sich Geschenkideen. «Diese lassen sich mit Fotos, Glückwünschen, einem Spruch oder einem speziellen Talent noch persönlicher gestalten», sagt Noebels.
Beispiel: Die Grossmutter, die gerne strickt, schenkt ihrem 14-jährigen Neffen, der auf Punk steht, einen selbstgestrickten Pullover mit einem Punk-Motiv.
Eigene Stärke plus Schwäche von Person X
«Es können auch persönliche Geschenkideen entstehen, wenn man die eigenen Stärken mit den Schwächen der anderen Person vergleicht», sagt Noebels. Das heisst, man überlegt sich, wie man die eigenen Stärken einbringen kann, um der beschenkten Person eine Freude zu machen oder sie in einem Bereich zu unterstützen.
Beispiel: Der Freund kann gut organisieren und plant für seine Freundin, die aufgrund eines Umzugs ihre Kolleginnen aus der alten Stadt schon lange nicht mehr gesehen hat, eine Überraschungsparty.
Eigene Schwäche plus Stärke von Person X
Im dritten Schritt geht es gemäss Noebels darum, über den eigenen Schatten zu springen und der beschenkten Person entgegenzukommen, um ihr eine Freude zu machen. Dabei können Fragen helfen wie: «Worüber würde sich die andere Person freuen, wenn wir es gemeinsam unternehmen könnten? Wo kann ich meine Komfortzone verlassen und etwas tun, das ich sonst nicht machen würde, aber das die beschenkte Person gerne mag?»
Beispiel: Die Freundin sitzt nicht gerne am Steuer, aber ihr Freund ist ein grosser Autofan. Deshalb schenkt sie ihm eine Fahrt mit einem Sportwagen.
Eigene Schwächen plus Schwächen von Person X
Der letzte Schritt habe eigentlich keine Geschenkidee zum Ziel, sagt Noebels, sondern das Vermeiden eines Fettnäpfchens beim Schenken. «Dinge, mit denen beide schlechte Erfahrungen gemacht haben, gilt es zu vermeiden.» Gelegentlich kann man beim Notieren der Schwächen aber auf eine Geschenkidee stossen. Insbesondere dann, wenn sich mit der Idee eine Schwäche beheben lässt.
Beispiel: Wenn beide nicht kochen können, aber darin gerne mehr Talent hätten, könnte ein Kochkurs für Anfänger ein passendes Geschenk sein.