Krisenfrei unterm Weihnachtsbaum
Wie man Kinder richtig beschenkt

Der Jüngste sitzt inmitten von Verpackungsbergen und heult, der Teenager schlägt die Zimmertür zu, weil das Handy nicht unter den Geschenken war – und die Eltern ringen die Hände. Doch ein solches Weihnachts-Albtraumszenario muss nicht sein.
Publiziert: 08.12.2017 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 14:28 Uhr
Silvia Tschui

Mit ein wenig Planung schenkt man sinnvoll, sagen Kinderpsychologen. Schenken sollte gemäss der «Deutschen Liga für das Kind» mit dem Wunschzettel beginnen. Anfang Dezember sollte er stehen – um Wünsche auszuschliessen, die bloss die Spielzeugindustrie geschürt hat.

Ein Christbaum - ob gemietet oder gekauft - gehört bei vielen Schweizer Familien zu Weihnachten. (Symbolbild)
Foto: Keystone/LAURENT GILLIERON

Und die Liga legt Eltern nahe, mit ihren Sprösslingen über die aufgeschriebenen Wünsche zu sprechen. Je mehr Verwendungsmöglichkeiten sich ein Kind vorstellen kann, desto besser sei das Geschenk.

Der Zürcher Kinderpsychologe Christian Zuerni (64) relativiert: «Teenager finden es wohl eher nervig, Auskunft geben zu müssen, weshalb und wofür sie ein bestimmtes Geschenk wie etwa ein Handy wollen.»

Sinnstiftendes schenken

Problematisch sei «sinnentleertes Schenken». Sinn stiften für ihn Dinge, über die man sich austauschen kann oder die zu etwas Gemeinsamem führen: Je nach Interesse kann man so Go-Kart fahren mit harten Jungs und Mädels, mit Kulturinteressierten ins Theater, Kino gehen und Museum oder einen Kletterpark besuchen.

Angebracht ist Einschränkung in der Quantität: «Niemand will zwanzig Geschenke haben, unter denen sich Socken befinden, aber nichts, was man sich wirklich gewünscht hat», sagt die Wiener Kinderpsychologin Andrea Platzer, «ein grösseres, wirklich gewünschtes Hauptgeschenk und dazu vielleicht ein paar kleine machen am meisten Freude.»

Beim Schenken sei das Emotionale das Wichtigste, berichtet wiederum die «Liga für das deutsche Kind»: «Das vom Grossvater selbst gemachte Kasperlitheater wird immer in Erinnerung bleiben.» Im Übrigen tue es Kindern gut, zu lernen, dass Eltern ihnen nicht alle Wünsche erfüllen.

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