«Tanzen ist im Moment das Coolste»
1:36
Boom dank Tiktok:Wer nicht tanzen kann, ist out

Tiktok, Shuffle, Jerusalema
«Tanzen ist im Moment das Coolste»

Menschen aus aller Welt tanzen Choreografien aus dem Internet nach. Was sich nach einer Spielerei anhört, ist ein paradoxes Phänomen. In einer Welt, die immer digitaler wird, gilt es als erstrebenswert, sich möglichst geschmeidig bewegen zu können.
Publiziert: 24.07.2021 um 18:51 Uhr
|
Aktualisiert: 25.07.2021 um 07:32 Uhr
1/12
Schülerinnen des Tanzkurses für den Stil Shuffle-Dance in Zürich-West. Vorne Melanie Rölli, hinten links Meryl Stoller mit Comic-Leggings.
Jonas Dreyfus

Der Betrachter hat diese Bewegungen alle irgendwo schon einmal gesehen. Beim Twist zum Beispiel, bei dem man den Fuss auf dem Boden dreht, als wolle man eine Zigarette ausdrücken. Oder beim Charleston, bei dem die Körperhaltung ein wenig an jemanden erinnert, der Druck auf der Blase hat.

Wir befinden uns in einem Ableger der Lordz Dance Academy in Zürich-West. Hier besuchen heute drei Frauen und drei Männer eine Tanzstunde für den Stil Shuffle-Dance. Aus der Sicht eines Laien sind die Hobbytänzer fortgeschritten in dem, was sie tun. Wie sie ihre Beine im Takt des Songs «Watermelon Sugar» von Sänger Harry Styles bewegen, wie sie kicken, Pirouetten drehen und ihre Oberkörper dabei ruhig halten – das mutet leicht und vergnügt an. Die zum Rossschwanz zusammengebundenen Haare der Frauen hüpfen im Takt mit, Turnschuhe quietschen auf dem Parkett.

«Und jetzt Running Man!», ruft die Instruktorin und kündigt damit den wichtigsten Schritt des Shuffle an. Die Füsse bewegen sich dabei wie beim Gehen, werden aber sofort wieder zurückgezogen. Das sieht aus wie jemand, der läuft, aber nicht vom Fleck kommt. Shuffle ist englisch und steht für schlurfen. Michael Jacksons Moonwalk kommt einem in den Sinn.

Eine St. Gallerin ist die Shuffle-Queen

Der Shuffle-Dance ist eines der besten Beispiele für eine Tanzart, die es dank der sozialen Medien aus dem Untergrund in den Mainstream geschafft hat. Entstanden ist sie angeblich irgendwann in den 80er- und 90er-Jahren in den Clubs von Melbourne, Australien, wo junge Menschen zu elektronischer Musik in Form von House und Acid-House feierten. Später schwappte der Stil nach England, in die Niederlande, nach Asien und die USA über, blieb ausserhalb der Techno-Szene aber weitgehend unbekannt.

Das änderte sich vor rund zwei Jahren, als besonders begabte Shuffler auf Social-Media-Plattformen mit Videos auf ihr Können aufmerksam zu machen begannen. Unter ihnen die Schweizerin Arina Luisa aus St. Gallen. Der 22-Jährigen folgen auf Instagram inzwischen mehr als 70'000 Personen, ihre Workshops in der Schweiz und Deutschland sind ausgebucht. Die Tanzschule Lordz bietet den Shuffle-Kurs in Zürich-West seit einem Jahr wöchentlich an, sofern es die Sicherheitsbestimmungen betreffend Corona zulassen.

Sie habe fast alle Schritte dank der Video-Plattform Tiktok gelernt, sagt Kursteilnehmerin Mery Stoller (29). Die Architekturillustratorin aus Zürich trägt mit Comic-Motiven bedruckte Leggings, ein schwarzes Tanktop und weisse Sneakers. «Die sozialen Medien fördern das Tanzen», sagt sie. «Sie wecken das Interesse an einem bestimmen Stil und bieten den Interessierten die Möglichkeit, sich die ersten Schritte dieses Stils selbst beizubringen.»

Dank Tanzvideos den Lockdown überstanden

Neben dem Shuffle-Dance boomen auf Social Media auch Hip-Hop-, Latin- und Reggaeton-Tänze. «Ich schaue mir ein Video eines Tänzers zigmal an und probiere, die Bewegungen zu kopieren», sagt Stoller. Manche User bieten Tutorials an – Videoanleitungen, in denen sie einen Ablauf Schritt für Schritt erklären. Es brauche viel Disziplin, sich Tanzschritte zu Hause beizubringen, sagt Stoller. «Doch es hat mich durch den Lockdown gebracht.»

Von allen Social-Media-Plattformen ist Tiktok am stärksten auf diese Do-it-yourself-Haltung ausgerichtet. Tiktok bietet den Usern nicht nur die Möglichkeit, sich Videos anzusehen, sondern sich auch beim Tanzen zu Musik zu filmen, das Ergebnis mit Spezialeffekten zu versehen und für alle zugänglich zu machen. Seit der Lancierung im Jahr 2016 hat das chinesische Unternehmen, dem Tiktok gehört, die erlaubte Höchstdauer der Videos von 15 auf 30 Sekunden und zuletzt auf drei Minuten verlängert. Tanzvideos werden wohl auch in Zukunft kurz sein. Denn gerade das macht ihren Erfolg aus. Die Choreografien sind so simpel, dass sie sich jeder aneignen kann. So tanzen in den USA, dem grössten Markt für Tiktok-User ausserhalb Chinas, auch mal die Eltern in den Videos mit, die ihre Kinder posten.

Viele der Pop-Songs, zu denen sich die User bewegen, stellen dank ihrer Präsenz auf Tiktok Rekorde auf. «Blinding Lights» von Sänger The Weeknd stand vergangenen Sommer zum Beispiel 19 Wochen auf Platz eins der Billboard-Radio-Charts – so lange wie kein Song vor ihm. Oder «Rasputin» von Boney M. aus dem Jahr 1987. 43 Jahre nach seinem ersten Erscheinen schaffte es der Disco-Hit dank Tiktok vergangenen Mai nochmals in die Schweizer Hitparade. Beide Songs sind der Soundtrack für sogenannte Dance-Challenges.

Die Hüften zu «WAP» in den Boden rammen

«Challenge» heisst Herausforderung. Bei den Dance-Challenges geht es darum, eine kurze, vorgegebene Choreografie zu einem bestimmten Song einzustudieren, sie alleine oder in einer Gruppe vor der Kamera zu tanzen und das Ergebnis ins Netz zu stellen. Es muss daran liegen, dass eine Art Gemeinschaftsgefühl entsteht, wenn Tausende dasselbe Tänzchen vorführen. Jedenfalls nahmen Menschen die «Tanz-Herausforderungen» in Zeiten von Social Distancing fast schon gierig an.

So tanzte vergangenen Januar die Zuger Polizei zum Song «Jerusalema» von Master KG in Kampfmontur zu einem auf Zulu gesungenen Text eine von afrikanischen Tänzen inspirierte Choreografie. Genauso wie die Mitarbeiter des Paraplegiker-Zentrums in Nottwil oder die Nonnen eines Klosters in Fulda, Deutschland. Etwas weniger jugendfrei, aber genauso erfolgreich, war die Tanz-Challenge zum Song «WAP» der Rapperinnen Cardi B und Megan Thee Stallion, bei der es an einer Stelle darum geht, seine Hüfte in den Boden zu rammen. Andere Songs mit erfolgreichen Challenges sind «Tap In» von Saweetie und «Say So» by Doja Cat.

Sie haben von all dem noch nie etwas gehört? Dann sind Sie höchstwahrscheinlich zu alt. Tiktok ist hauptsächlich bei jungen Menschen beliebt. Zwei Drittel der schätzungsweise eine Milliarde aktiven User sind unter dreissig. Dass auf der beliebtesten Plattform für junge Menschen das Tanzen im Vordergrund steht, birgt eine gewisse Ironie. Tanzen ist analog und passt auf den ersten Blick so gar nicht in unsere digitale Welt. Und wie war das nochmals mit dem Vorurteil, dass «die Jungen» nur noch vor dem Bildschirm sitzen? Wer tanzen will, muss sich bewegen. Und wie!

Tanzen, bis der Sportarzt kommt

«Wenn du eine Nacht lang an einer Party Shuffle tanzt, weisst du am nächsten Tag, was du gemacht hast», sagt Melanie Rölli (28), die mit Meryl Stoller den Shuffle-Kurs in Zürich-West besucht. Sie arbeitet als stellvertretende Gemeindeschreiberin, in ihrer Freizeit geht sie – sofern nicht gerade eine Pandemie herrscht – an Festivals für elektronische Musik. EDM, House, Techno und Hardstyle heissen ihre präferierten Stilrichtungen. Die Elemente, die sie in der Tanzstunde als Choreografie lernt, kann sie auf dem Dancefloor improvisiert aneinanderreihen. «Am nächsten Tag bin ich nudelfertig. Ich weiss manchmal selbst nicht, wie ich das aushalte. Es muss an der Euphorie liegen, die beim Tanzen entsteht.»

Es ist ein ganz anderes Konzept als das der Clubgängerinnen oder Clubgänger, die intuitiv zum Beat zappeln. «Mehr eine Art Sport», sagt Rölli. Das Tollste sei, sagt Stoller, wenn nach einer Steigerung oder einem ruhigen Part eines Techno-Stücks der Beat wieder einsetze und sie genau auf den «Drop», wie dieser Moment heisst, einen besonderen Tanzschritt machen könne. An einem Festival trinke sie ein Bier pro Nacht, sagt sie, sonst bleibe sie nüchtern. «Dafür gehe ich alle drei Stunden Pommes frites essen.»

Auch Shaquille O’Neal tanzt mit

Die Shuffle-Szene ist eines der extremeren Beispiele dafür, wie die sozialen Medien das Tanzen in der realen Welt beeinflussen. Längst nicht jeder, der sich online inspirieren lässt, betreibt sein Hobby auf Spitzensport-Niveau. Welche Bedeutung haben Kanäle wie Tiktok denn nun auf die Beliebtheit des Tanzens im Allgemeinen?

«Sie machen das Tanzen zugänglicher», sagt Nicole Bloomgarden (21) in einem Interview mit dem britischen Online-Magazin «South West Londoner». Bloomgarden, eine Tänzerin aus Washington D.C. mit einer halben Million Tiktok-Followern, hat die «Out West»-Tanz-Challenge ins Leben gerufen, die Tiktok-User seit vergangenem Jahr rund zehn Millionen Mal nachgetanzt haben. Unter ihnen Prominente wie der Sänger Usher, Moderatorin Ellen DeGeneres und Basketball-Star Shaquille O’Neal. «Ich habe die Out-West-Challenge extra einfacher gestaltet, damit mehr Leute mitmachen können», sagt Bloomgarden.

Peinliches Herumstehen war gestern

Inzwischen gebe es zu fast jedem beliebten Song eine Tanz-Challenge. Das führe dazu, dass in den Clubs alle gemeinsam die jeweilige Choreografie tanzten, wenn der DJ einer dieser Songs spiele. Die Challenge, die Bloomgarden entwarf, wird zu einem Rap-Song Namens «Out West» getanzt. «Wenn ich im Ausgang war und der Song lief, tanzte die ganze Party meine Choreografie.»

Sie könne sich noch gut an den Abschlussabend des Skilagers ihrer Schule erinnern, sagt Meryl Stoller vom Tanzkurs in Zürich-West. «Damals wollte niemand tanzen, allen war es peinlich.» Heute würde das ganz anders aussehen. «Tanzen ist im Moment das Coolste.»

Die Challenges

«Out West»-Challenge

Die Challenge wird zum Rap-Song «Out West» von JackBoys, Travis Scott und Young Thug getanzt und besteht aus zwei Armbewegungen und einem Hüftschwung. Sie wurde auf Tiktok rund eine halbe Million Mal getanzt. Erfunden hat sie die Amerikanerin Nicole Bloomgarden (Bild). Sie ist eine von vielen Profitänzerinnen und -tänzern, die «Credits» für die Choreografie möchte, die sie für die Challenges entworfen hat. Das heisst, dass sie zum Beispiel in den Beiträgen auf der Plattform namentlich erwähnt werden will.

«WAP»-Challenge

Die Choreografie zum Song «WAP» von Cardi B und Meghan Thee Stallion besteht aus einem Kick, danach lässt sich die Tänzerin zu Boden fallen und macht dort einige explizite Bewegungen mit dem Becken. Manche Tiktok-User machen sich einen Spass daraus, die Challenge vor ihren schockierten Eltern vorzuführen und sich dabei zu filmen. Auch Schauspieler Jack Black hat die Herausforderung angenommen. In einem Video tanzt er in Unterwäsche, während er sich von einem Wasserschlauch abspritzen lässt.

«Alors on danse»-Challenge

Der 19-jährige Tiktok-User Usim E. Mang liess sich mit seinen Kollegen zum Song «Alors on dance» von Stromae filmen. Zu Beginn des Clips albern die Tänzer herum, dann fallen sie in eine Art Zeitlupenmodus und machen mit Schultern und Armen präzise synchrone Bewegungen. Die Challenge besteht darin, sich als Tiktok-User in den ursprünglichen Film reinzuretuschieren und die Bewegungen möglichst präzise mitzumachen. Auch der Schweizer Tiktok-Star und Bauarbeiter Nelson Martins hat die Challenge gemacht.

«Blinding Lights»-Challenge

Der Song «Blinding Lights» von The Weeknd erinnert an den 80er-Jahre-Song «What a Feeling» aus dem Film «Flashdance». Die dazugehörige Challenge, bei der viel gehüpft wird, ist bisher die familienfreundlichste auf Tiktok und beschäftigte viele Amerikaner während des ersten Lockdowns. Eine der bekanntesten Versionen stammt von Sängerin Nicole Scherzinger, die ein neonfarbenes Aerobic-Outfit trägt. «Blinding Lights» stand dank der Challenge 19 Wochen auf Platz eins der Billboard-Radio-Charts.


«Jerusalema»-Challenge

Anfang Jahr tanzte die Welt zum Song «Jerusalema» von Master KG. Die Zuger Polizei sprang auf den Trend auf und liess sich in Kampfmontur beim Ausüben der Choreografie filmen. Mehr als 20 Millionen Mal haben sich Social-Media-Nutzer das Video angesehen, der grösste Teil davon auf Facebook. Ein PR-Stunt, der die Polizei vergleichsweise wenig kostete. Gemäss Zentralplus zahlte sie 3285 Franken Lizenzgebühren und 300 Franken Suisa-Gebühren, damit sie den Song im Netz abspielen durfte.

«Out West»-Challenge

Die Challenge wird zum Rap-Song «Out West» von JackBoys, Travis Scott und Young Thug getanzt und besteht aus zwei Armbewegungen und einem Hüftschwung. Sie wurde auf Tiktok rund eine halbe Million Mal getanzt. Erfunden hat sie die Amerikanerin Nicole Bloomgarden (Bild). Sie ist eine von vielen Profitänzerinnen und -tänzern, die «Credits» für die Choreografie möchte, die sie für die Challenges entworfen hat. Das heisst, dass sie zum Beispiel in den Beiträgen auf der Plattform namentlich erwähnt werden will.

«WAP»-Challenge

Die Choreografie zum Song «WAP» von Cardi B und Meghan Thee Stallion besteht aus einem Kick, danach lässt sich die Tänzerin zu Boden fallen und macht dort einige explizite Bewegungen mit dem Becken. Manche Tiktok-User machen sich einen Spass daraus, die Challenge vor ihren schockierten Eltern vorzuführen und sich dabei zu filmen. Auch Schauspieler Jack Black hat die Herausforderung angenommen. In einem Video tanzt er in Unterwäsche, während er sich von einem Wasserschlauch abspritzen lässt.

«Alors on danse»-Challenge

Der 19-jährige Tiktok-User Usim E. Mang liess sich mit seinen Kollegen zum Song «Alors on dance» von Stromae filmen. Zu Beginn des Clips albern die Tänzer herum, dann fallen sie in eine Art Zeitlupenmodus und machen mit Schultern und Armen präzise synchrone Bewegungen. Die Challenge besteht darin, sich als Tiktok-User in den ursprünglichen Film reinzuretuschieren und die Bewegungen möglichst präzise mitzumachen. Auch der Schweizer Tiktok-Star und Bauarbeiter Nelson Martins hat die Challenge gemacht.

«Blinding Lights»-Challenge

Der Song «Blinding Lights» von The Weeknd erinnert an den 80er-Jahre-Song «What a Feeling» aus dem Film «Flashdance». Die dazugehörige Challenge, bei der viel gehüpft wird, ist bisher die familienfreundlichste auf Tiktok und beschäftigte viele Amerikaner während des ersten Lockdowns. Eine der bekanntesten Versionen stammt von Sängerin Nicole Scherzinger, die ein neonfarbenes Aerobic-Outfit trägt. «Blinding Lights» stand dank der Challenge 19 Wochen auf Platz eins der Billboard-Radio-Charts.


«Jerusalema»-Challenge

Anfang Jahr tanzte die Welt zum Song «Jerusalema» von Master KG. Die Zuger Polizei sprang auf den Trend auf und liess sich in Kampfmontur beim Ausüben der Choreografie filmen. Mehr als 20 Millionen Mal haben sich Social-Media-Nutzer das Video angesehen, der grösste Teil davon auf Facebook. Ein PR-Stunt, der die Polizei vergleichsweise wenig kostete. Gemäss Zentralplus zahlte sie 3285 Franken Lizenzgebühren und 300 Franken Suisa-Gebühren, damit sie den Song im Netz abspielen durfte.

Voguing: Posieren ist alles

Madonna hat ihn 1990 mit ihrem Hit «Vogue» erstmals ins Licht der Öffentlichkeit gerückt: den Tanzstil Voguing. Er entstand in den 70er-Jahren in den sozial benachteiligten Vierteln von New York, wo sich vor allem homosexuelle Afroamerikaner und Latinos sowie Transmenschen an Events in alten Ballsälen eine Welt schufen, zu der sie in Wirklichkeit nicht gehörten: die Welt der Reichen und Erfolgreichen. Zum Beispiel, indem sie auf einem Laufsteg die Posen aus dem Modemagazin «Vogue» nachstellten, woraus sich mit der Zeit ein eigener Tanzstil entwickelte. Der US-Sender FX würdigt diese Szene mit der Serie «Pose» (Bild), bei uns zu sehen auf Netflix. Sie ist für sechs Emmys nominiert und sorgt dafür, dass Voguing nach Madonna zum zweiten Mal vom Untergrund in den Mainstream schwappt.

Madonna hat ihn 1990 mit ihrem Hit «Vogue» erstmals ins Licht der Öffentlichkeit gerückt: den Tanzstil Voguing. Er entstand in den 70er-Jahren in den sozial benachteiligten Vierteln von New York, wo sich vor allem homosexuelle Afroamerikaner und Latinos sowie Transmenschen an Events in alten Ballsälen eine Welt schufen, zu der sie in Wirklichkeit nicht gehörten: die Welt der Reichen und Erfolgreichen. Zum Beispiel, indem sie auf einem Laufsteg die Posen aus dem Modemagazin «Vogue» nachstellten, woraus sich mit der Zeit ein eigener Tanzstil entwickelte. Der US-Sender FX würdigt diese Szene mit der Serie «Pose» (Bild), bei uns zu sehen auf Netflix. Sie ist für sechs Emmys nominiert und sorgt dafür, dass Voguing nach Madonna zum zweiten Mal vom Untergrund in den Mainstream schwappt.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?