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Grosser Ratgeber
Alles, was du für eine Reise nach Japan wissen musst

Japan wird als Feriendestination immer beliebter. Wir zeigen, was man für eine Reise ins Land der aufgehenden Sonne wissen muss.
Publiziert: 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 13:35 Uhr
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Japan boomt: Das Land der aufgehenden Sonne wird als Feriendestination immer beliebter. Zu Recht! Japan ist faszinierend und aufregend.
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Auf einen Blick

  • Japan: Sicheres Reiseland mit Top-Eisenbahnnetz und vielfältigen Sehenswürdigkeiten
  • Onsen-Thermalbäder und Ryokan-Übernachtungen bieten authentische japanische Erlebnisse
  • Japan Rail Pass für 7, 14 oder 21 Tage ab 400 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Christian Bauer

Anreise: Wie komme ich nach Japan?

Die Swiss fliegt von Zürich direkt zum Flughafen Narita International Airport in Tokio. Achtung: Tokio besitzt mehrere Flughäfen. Wichtigster Flughafen für Inlandflüge ist Tokio Haneda, der näher am Zentrum liegt. Insbesondere wenn man einen Inlandflug nutzt, sollte man sich vergewissern, von welchem Flughafen dieser abfliegt. Wer nach der Ankunft aus der Schweiz direkt umsteigt und den Flughafen wechseln muss, der sollte etwa drei Stunden Zeit für den Transfer (es verkehren Shuttlebusse), das Einchecken und die Sicherheitskontrollen einrechnen. 

Einreise: Wie sind die Einreisebestimmungen für Japan?

Für Schweizer und EU-Staatsbürger genügt für einen touristischen Besuch bis zu 90 Tage ein Reisepass. Ein Visum ist nicht nötig. Bei der Einreise muss ein Formular ausgefüllt werden. Das geht auf Papier bei der Ankunft oder im Voraus digital unter https://services.digital.go.jp/en/visit-japan-web.

Unterwegssein: Wie reist man in Japan umher?

Japan hat ein Top-Eisenbahnnetz, mit dem man (fast) zu jedem Ort kommt. Und wo kein Zug hinfährt, gibt es einen Bus. Berühmtester Zug Japans ist der Shinkansen, der Schnellzug, der mit über 300 Stundenkilometer die wichtigsten Zentren miteinander verbindet.

Die Shinkansen gibt es in drei Varianten, die jeweils an einer unterschiedlichen Anzahl Bahnhöfen hält. Der Nozomi Shinkansen ist die Expressvariante mit den wenigsten Stopps – aber mit allen Shinkansen-Zügen kommt man schnell ans Ziel.

In den meisten Shinkansen-Zügen gibt es zwei Klassen, die Standardklasse (2. Klasse) und die Green Car Klasse, die etwa der 1. Klasse entspricht. Auf einigen Strecken finden sich zudem die GranClass, die noch komfortabler ist.
Es gibt sowohl reservierte als auch nicht reservierte Sitze. Eine Reservierung ist allerdings immer zu empfehlen.

Tickets können im Bahnhof an einem Schalter oder am Automaten gekauft werden. Für den Online-Kauf empfiehlt sich die Webseite Klook.

Wer einen längeren Ferienaufenthalt mit Zugfahrten plant, sollte sich den Japan Rail Pass zulegen, den es für 7, 14 und 21 Tage gibt. Preise starten bei etwa 400 Franken, die sich bei einer Hin- und Rückfahrt von Tokio nach Hiroshima schon rentieren.

Die Suica-Karte: Die Suica-Karte ist eine aufladbare Prepaidkarte, mit der man Billetts für den öffentlichen Verkehr kaufen kann. Insbesondere für den ÖV in Tokio ist diese sinnvoll.

Kosten: Ist Japan ein teures Reiseland?

Japan ist kein asiatisches Billigreiseland. Dennoch ist das Preisniveau günstiger als in der Schweiz. Die Kosten für eine Woche Ferien in günstigen Unterkünften und mit preisbewusstem Essen, mit Transport und Besichtigungen starten bei etwa 1300 bis 1500 Franken. Wer für zweiwöchige Ferien 2500 bis 3000 Franken aufwerfen kann (ohne Flug), der sollte damit zurechtkommen. Die Kosten steigen mit den Ansprüchen an Unterkunft und Erlebnisse.

Trotz der Affinität für technische Neuerungen ist Japan ein Bargeldland. Man sollte also immer ein Paar tausend Yen in der Tasche haben. Umrechnungskurs etwa: 1 CHF = 175 Yen. Geld kann am Geldautomaten abgehoben werden. Allerdings akzeptieren nicht alle Banken Schweizer Karten. Am meisten Glück hat man bei der Postbank und den Geldautomaten der 7-Eleven-Läden.

Kreditkarten (Visa und MasterCard) werden nur in grösseren Restaurants, Geschäften und Hotels akzeptiert.

Stay conncted: Internet und Surfen mit dem Handy in Japan

Die Roaminggebühren in Japan sind sehr hoch. Deshalb sollte man seine Schweizer SIM-Karte nur im Notfall benutzen.

Die meisten Hotels, Restaurants und Cafés und teilweise auch öffentliche Orte bieten kostenloses WLAN an, allerdings lässt die Geschwindigkeit oft zu wünschen übrig.

Wer mit 4G- oder 5G-Geschwindigkeit surfen will, für den gibt es zwei kostengünstige Möglichkeiten:

Ein tragbarer Wifi-Router: Die kleinen, tragbaren Router, an die man per WLAN mehrere Geräte anschliessen kann, sind mit dem japanischen Netz verbunden. Die Router mietet man bei einem Telekomanbieter. Die Preise beginnen bei etwa 2.50 Franken am Tag.

Eine japanische SIM-Karte: Wer ein freigeschaltetes Handy besitzt, kann eine japanische SIM-Karte einsetzen, die zwischen 7 und 30 Tage gültig ist. Preise dafür starten bei rund 20 Franken für 7 Tage.

Ein guter Anbieter mit sehr guter Netzabdeckung ist Ninja Wifi. Es empfiehlt sich, den Router oder die SIM-Karte vor Ankunft auf der Webseite zu bestellen (ninjawifi.com) und dann an einem Schalter im Flughafen abzuholen. Dort hilft man auch mit der Installation.

Ist Japan ein sicheres Reiseland?

Ja, Japan ist ein sehr sicheres Reiseland. Laut dem Weltfriedens-Index, der anhand verschiedener Kriterien die Friedfertigkeit bzw. Sicherheit eines Landes misst, kommt Japan auf Platz 17 (von 162). Zum Vergleich: Die Schweiz liegt auf Platz 6 und das sichere Schweden auf Platz 39.

Gesundheit: Worauf muss man achten?

Für Japan sind keine besonderen Impfungen notwendig. Die ärztliche Versorgung ist sehr gut. Eine erste Übersicht findet sich bei der Ostschweizer Schweizer Infostelle für Reisemedizin Osir.

Kauderwelsch: Wie verständige ich mich in Japan?

Englisch wird obligatorisch in der Schule gelehrt. Das heisst allerdings nicht, dass alle Japaner sich im Englischen sicher fühlen. Dennoch findet sich in jeder Situation, in der man Unterstützung braucht, jemand, der genügend Englisch beherrscht. Ausserdem sind die Menschen in Japan sehr hilfsbereit und versuchen alles, um einem Gast zu helfen. Zudem sind im ÖV und an den Sehenswürdigkeiten auch englischsprachige Hinweisschilder angebracht.

Ein gutes Tool ist zudem die Übersetzungsfunktion von Google, in der man zumindest einfache Sätze ins Japanische übersetzen kann.
Also: Keine Angst vor der Sprachbarriere!

Achtung Fettnäpfchen! Wie verhalte ich mich richtig?

Die japanische Kultur und das Miteinander der Menschen unterscheidet sich grundsätzlich von unserem westlichen Verhalten – genau diese Unterschiede machen den Reiz einer Japanreise aus.

Der japanische Alltag ist von vielen traditionellen Verhaltensweisen geprägt, die man als Gast kaum durchschaut. Fettnäpfchen sind also vorprogrammiert. Aber keine Sorge: In Japan erwartet niemand, dass man sich mit den Feinheiten auskennt. Zudem werden an Orten, an denen bestimmte Verhaltensregeln geboten sind (beispielsweise in Tempeln), mit Piktogrammen darauf hingewiesen.

Grundsätzlich gilt in Japan: Man verhält sich so, dass man andere Menschen nicht stört. Man unterhält sich leise, stellt das Handy stumm, hält Abstand (auch zur Begrüssung), entschuldigt sich oft, zeigt keine starken Gefühle in der Öffentlichkeit, ist stets höflich. Wer sich selbst in seinem Gestus zurücknimmt, befolgt schon die wichtigste japanische Verhaltensregel.

Des Weiteren sollte man beachten, dass man kein Trinkgeld gibt (das gilt als Beleidigung), in Tempeln und Wohnungen die Schuhe auszieht und dass man niemals die Essstäbchen in den Reis steckt (das ist ein Begräbnisritual).

Wann ist die beste Reisezeit für Japan?

Japan ist eine Ganzjahresdestination. Durch seine Länge hat das Land Anteil an verschiedenen Klimaregionen. Diese reichen von den Subtropen im Süden bis zu kaltem Klima im Norden. Das bedeutet: Zu jeder Jahreszeit findet sich eine Region mit dem perfekten Reisewetter.

Beste Reisezeit für Hokkaido im Norden sind Frühling bis Herbst. Im Winter ist es in der nördlichen Insel sehr kalt und schneereich – ideal fürs Skifahren.

In Zentraljapan wird es im Sommer sehr heiss. Deshalb kommt man am besten im Frühling zur Kirschblüte oder im Herbst vorbei. In den Gebirgsregionen im Zentrum des Landes ist auch Wintersport möglich.

Das subtropische Südjapan weist im Sommer eine heisse Regenzeit auf. Das restliche Jahr eignet sich daher am besten für einen Besuch im Süden.

Sightseeing: Was sollte man in Japan erlebt haben?

Sich von Tokio überwältigen lassen

In Tokio wohnen knapp 10 Millionen Menschen, in der Metropolregion sind es sogar 38 Millionen. Die Menschenmassen, die grellen Leuchtreklamen und die Hochhausschluchten sind überwältigend. Tokio besitzt zudem 230 Sternerestaurants – schlemmen kann man hier also vorzüglich. Und wer es skurril mag, geht in ein Mangacafé, wo die Angestellten teilweise in Mangakostümen servieren.

Auf alten Wegen wandeln in Kyoto

Die ehemalige Hauptstadt ist das geistige Zentrum Japans. Highlight sind die historischen Tempel und Stadtviertel, in denen man sich um Jahrhunderte zurückversetzt fühlt.

Dem Frieden gedenken in Hiroshima

Keine Stadt der Welt steht so für das Grauen des Krieges wie Hiroshima. Am 6. August 1945 warfen die Amerikaner die erste Atombombe, der sie den Namen «Little Boy» gaben, über der Stadt ab. Etwa 80'000 Menschen starben sofort. Das Friedensdenkmal und das Friedensmuseum sind eindrückliche Mahnmale gegen den Krieg.

Wandern in den japanischen Alpen

Das Naturhighlight des Landes sind die japanischen Alpen, die auf über 3000 Metern in den Himmel ragen – ein tolles Spielfeld für alle Berg-Outdooraktivitäten.

Die Kirschblüte geniessen

Ein Highlight des Jahres ist die Kirschblüte (Sakura) im Frühling, wenn Hunderttausende Bäume blühen. Dann trifft man sich in den Parks zum Picknick.

In einem Onsen wellnessen

Kein Besuch Japans ist vollständig ohne den Besuch eines traditionellen Thermalbads, den sogenannten Onsen, die oft an wunderschönen Orten liegen. Beim Betreten eines Onsen sind einige Regeln zu beachten, die man dem Gast allerdings vorher geduldig erklärt.

In einem Ryokan übernachten

Ein Ryokan ist ein traditionelles Gasthaus, das nach althergebrachtem Stil erbaut ist. Geschlafen wird auf Matten auf dem Boden, dazu gibt es traditionelle japanische Gerichte. Ein Erlebnis!

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