Travel Guide
Alles, was du für eine Reise nach Sri Lanka wissen musst

Tolle Strände, viel Kultur und günstige Preise: Sri Lanka entwickelt sich immer mehr zur Alternative zu anderen Destinationen im südlichen Asien. In diesem Travel Guide beantwortet Reisejournalist Christian Bauer die wichtigsten Fragen zu einer Reise nach Sri Lanka.
Publiziert: 04.04.2024 um 16:18 Uhr
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Auch während der Regenzeit kann Sri Lanka bereist werden.
Foto: Shutterstock
Christian Bauer

Anreise: Wie komme ich nach Sri Lanka?

Edelweiss Air fliegt in knapp 10 Stunden direkt von Zürich nach Sri Lanka. Zurück geht es mit dem Dreiecksflug mit einem Zwischenstopp auf den Malediven.

Einreise: Wie sind die Einreise-Formalitäten?

Die Einreise ist unkompliziert. Für Ferien bis zu 30 Tagen wird kein Visum benötigt. Allerdings sollte man vor der Einreise eine digitale Einreisegenehmigung beantragen (Electronic Travel Authority), die einfach auszufüllen ist und schnell genehmigt wird. Die Kosten betragen 50 US-Dollar (Stand März 2024). Wer dieses Formular nicht zuvor online ausgefüllt hat, muss am Flughafen in Colombo ein «Visa on Arrival» beantragen, was etwas Geduld erfordert. Zudem muss eine «Arrival Card» ausgefüllt werden. Dies kann auch im Voraus elektronisch erfolgen.

Unterwegssein: Wie reist man innerhalb von Sri Lanka?

Das Reisen im Land ist einfach – auch wenn man teilweise viel Geduld mitbringen muss.

Busse

Gängigstes Verkehrsmittel sind Busse, die jedes Dörfchen der Insel bedienen. Die Busse verkehren in der Regel oft. Es gibt zwei Kategorien: Reguläre Busse besitzen keine Klimaanlage (dafür Ventilatoren an der Decke und offene Fenster) und sind teilweise völlig überfüllt. Etwas luxuriöser sind klimatisierte Kleinbusse, die in der Regel weniger Haltestellen bedienen und schneller sind.

Busfahrten sind sehr günstig. Eine 4- bis 5-stündige Fahrt durchs halbe Land kostet 2 bis 3 Franken.

Busbahnhöfe können teilweise sehr chaotisch sein. Keine Sorge: Die Menschen sind sehr hilfsbereit und zeigen dem Gast den richtigen Bus.

Zug

Ein Highlight ist die Fahrt mit einem Zug – insbesondere in der zentralen Gebirgskette. Die Züge stammen noch aus englischer Kolonialzeit und tuckern gemütlich (und kurvenreich) durch die Teeplantagen des Hochlandes. Schön!

Es gibt drei Klassen und zwei Kategorien: reservierte Sitzplätze und Wagen ohne Platzreservierung. Es empfiehlt sich ein reservierter Platz in der 1. oder 2. Klasse. Wenn diese ausverkauft sind, was in der Touristensaison oft der Fall ist, kann man ein Ticket für die «offene Klasse» erwerben (2. und 3. Klasse). Diese Wagen sind oft überfüllt, sodass man so lange im Gang stehen muss, bis ein Platz frei wird. Das ist anstrengend, aber man kommt dabei schnell mit Einheimischen ins Gespräch.

1. und 2. Klasse bieten gepolsterte Sitze, während man in der 3. Klasse auf harten Bänken sitzt. Allerdings lässt es sich auch in der 3. Klasse gut aushalten.

Züge sind sehr günstig. Beispielsweise kostet ein Zugbillett von Colombo nach Kandy in der 2. Klasse mit Sitzplatzreservierung 3 Franken.

Auto oder Tuk-Tuk mit Fahrer

Wers gerne etwas bequemer mag, der kann für kürzere Strecke oder Tagesausflüge ein Auto oder ein Tuk-Tuk (in Sri Lanka auch «Three Wheeler» genannt) mit Fahrer mieten – dies ist oft günstiger als ein Mietwagen. Aber Vorsicht: In Sri Lanka verlangen die Tuk-Tuk-Fahrer von Touristen völlig unrealistische Preise. Darum immer vor der Fahrt nach dem Preis fragen und hart verhandeln.

Die Pickme-App

Sri Lankas Superapp heisst Pickme. Nebst unterschiedlichen Funktionen kann man mit der App auch Tuk-Tuks und Taxis rufen. Dadurch spart man sich das unnötige und teils nervige Verhandeln. Man muss keine Kreditkarte hinterlegen, sondern bezahlt bar beim Fahrer. Pickme funktioniert hauptsächlich in den grösseren Orten.

Kosten: Ist Sri Lanka ein günstiges Reiseland?

Sri Lanka ist ein sehr günstiges Reiseland. Bus und Zugfahrten kosten auch für lange Strecken selten über 3 Franken. Ein ordentliches Zimmer mit Klimaanlage gibt es schon für 15 Franken. Für etwa 3 bis 5 Franken kann man im Restaurant essen.

Die Währung ist die Sri Lankische Rupie. 1 Franken entspricht etwa 330 Rupien. Geld kann am Geldautomaten bezogen werden. In Supermärkten, besseren Restaurants und Hotels und bei Eintritten in Nationalparks und archäologischen Stätten kann mit Kreditkarte bezahlt werden. Kleinere Geschäfte und einfachere Hotels akzeptieren nur Bargeld.

Stay connected: Internet und Surfen mit dem Handy in Sri Lanka

Da die Roamingkosten in Sri Lanka sehr hoch sind, empfiehlt sich eine lokale SIM-Karte. Mehrere Mobilfunkbetreiber bieten Packages für Touristen an. Ich empfehle den Anbieter «Dialog» mit dem besten Netz des Landes.

Die Preise für Daten sind sehr günstig. 50 GB kosten unter 10 Franken (gültig für 30 Tage).

SIM-Karten kann man (fast) überall kaufen: Kiosk, Supermärkte und natürlich bei den Anbietern direkt. Alle Anbieter haben am Flughafen in Colombo einen Schalter. Die Verkäufer helfen gerne bei der Aktivierung.

Wichtig ist, dass das SIM-Lock des Handys entsperrt ist – und dass es zwei SIM-Karten akzeptiert, damit du über deine bestehende Nummer während der Ferien weiterhin erreichbar sein kannst.

Ist Sri Lanka ein sicheres Reiseland?

Nach dem Ende des Bürgerkriegs zwischen Tamilen und Singhalesen (die grössten Bevölkerungsgruppen) im Jahr 2009 erlebte Sri Lanka eine Zeit des Friedens. Dieser wurde im Jahr 2019 kurz unterbrochen, als radikale Islamisten an mehreren Orten Terroranschläge verübten, bei denen auch zwei Schweizer Staatsbürger ums Leben kamen. Daraufhin wurden die Sicherheitsvorkehrungen weiter verstärkt. Mittlerweile hat sich die innenpolitische Lage wieder normalisiert. Sri Lanka gilt als sicheres Reiseland.

Allerdings kommt es insbesondere an den Beach-Destinationen im Westen und Süden zu kleineren Diebstählen. Wie überall auf der Welt sollte man in grösseren Menschenmengen (beispielsweise an Busbahnhöfen) besonders gut auf seine Wertsachen achten.

An den wichtigen Touristenzentren betreibt die sri-lankische Polizei Touristenpolizei-Stationen, an die man sich bei Problemen wenden kann.

Ich habe mich zu jeder Zeit sicher gefühlt, auch nach Einbruch der Dunkelheit.

Gesundheit: Kann ich Streetfood ohne Bedenken geniessen?

Wie in jedem tropischen Land besteht auch in Sri Lanka die Gefahr, durch verunreinigte Speisen zu erkranken. Diese «Magen-Darm-Beschwerden» sind in der Regel harmlos und klingen nach wenigen Tagen wieder ab (geht Durchfall mit Fieber einher, suche einen Arzt auf).

Wer einige Regeln beachtet, minimiert das Risiko einer Infektion:

  • Nur gekochte Speisen zu sich nehmen
  • Auf frischen Salat verzichten
  • Früchte immer schälen
  • Nur abgepacktes Wasser trinken

Auf meiner Reise ass ich sowohl in Restaurants als auch an Streetfood-Ständen und hatte keinerlei Beschwerden.

Gesundheit: Worauf muss man achten?

Sri Lanka ist ein tropisches Land mit höheren gesundheitlichen Risiken als in Europa. Allerdings sind Touristen kaum von Tropenkrankheiten betroffen, insbesondere, wenn man sich in den touristischen Regionen aufhält. Je nach Länge und Reiseart sind eventuell Impfungen oder Auffrischungen nötig. Deshalb sollte man sich etwa vier Wochen vor Reiseantritt mit einem Arzt beraten. Wichtig ist ein Schutz vor Moskitos (lange Kleidung, Antibrumm), die verschiedene Krankheiten übertragen können. Allerdings gilt Sri Lanka als malariafrei. Einen ersten Überblick bietet www.osir.ch.

Wann ist die beste Reisezeit für Sri Lanka?

Sri Lanka ist eine Ganzjahresdestination. Allerdings weisen die verschiedenen Landesteile unterschiedliche klimatische Bedingungen auf. Ideale Reisezeit für den Westen und Süden (wo die schönsten Strände zu finden sind) sind die Monate Oktober bis April (im Sommer herrscht hier Regenzeit). Im Osten des Landes verhält es sich genau umgekehrt: Trockenzeit ist dort von Mai bis September.

Ganzjährig gute Bedingungen bieten das zentrale Bergland und das kulturelle Dreieck.

Was sind die wichtigsten Reiseziele in Sri Lanka?

Blick liefert dir die Übersicht zu den Highlights Sri Lankas.

Wie verhalte ich mich richtig?

Sri Lanka ist ein buddhistisches Land. Trotz seines modernen Anstrichs ist die Gesellschaft noch stark in den Traditionen und althergebrachten Verhaltensweisen verwurzelt. Gerade bei Besuchen von Tempeln und religiösen Stätten ist ein respektvolles Verhalten wichtig: Zeremonien aus der Distanz beobachten, Schuhe ausziehen, keine Selfies vor Buddhastatuen knipsen.

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