Auf einen Blick
- Beliebte Touristenattraktionen oft überteuert und überfüllt, Alternativen empfohlen
- Gondelfahrt in Venedig teuer, Traghetto als günstige Alternative
- Empire State Building kostet ab 44 USD, Top of the Rock als Alternative
Gondelfahrt in Venedig – sehr ernüchternd
Es klingt so romantisch: Eine Gondelfahrt durch die engen Kanäle von Venedig vorbei an den malerischen Palazzi und vielleicht begleitet von einem singenden Gondoliere. Die Realität? Menschenmassen, verstopft Wasserwege und ein stolzer Preis von etwa 120 Euro für eine halbe Stunde. Achtung: Wer online günstigere Preise findet, teilt die Gondel mit bis zu fünf Wildfremden! Die Fahrten sind kurz und man kurvt in einem Stop-and-go-Verkehr durch die Kanäle. Ein romantisches Venedig-Feeling kommt hier garantiert nicht auf.
Mein Tipp: Für etwas Gondel-Atmosphäre gibt es eine günstigere Alternative: das Traghetto. Diese grösseren Gondeln dienen als Fähren über den Canale Grande und kosten nur eine Handvoll Euro – und eine tolle Aussicht auf die Palazzi gibt es gratis dazu.
Empire State Building, New York – zu hohe Erwartungen
Um es gleich zu sagen: New York ist insgesamt überteuert und vielleicht deshalb schon keine Reise mehr wert. Insbesondere die Übernachtungspreise sind astronomisch. Bei meinem letzten Besuch hatte ich ein Einzelzimmer: sechs Quadratmeter, Blech-Lavabo, Blick auf den Lichtschacht mit dröhnenden Airconditions und Gemeinschaftsbad auf dem Gang für 200 Franken.
Natürlich war ich auch auf New Yorks berühmtestem Wolkenkratzer, dem Empire State Building. Preise für die Open-Air-Plattform auf dem 86. Stock starten bei 44 US-Dollar, variieren aber je nach Tageszeit. Wenn viel Andrang herrscht, wartet man lange in der Schlange. Den Expresspass gibt es ab 85 Dollar. Der Blick auf Manhattan ist toll, aber ist er so spektakulär, wie behauptet wird? Ich bin mir nicht sicher.
Mein Tipp: Eine Alternative ist die Aussichtsplattform «Top of the Rock» beim Rockefeller Center, die zwar ähnlich ins Geld geht, aber dafür hat man das Empire State Building mit auf dem Foto.
Noch ein Tipp: Das Metropolitan Museum of Art am Central Park besitzt einen schönen Dachgarten. Der Ausblick auf Park und Hochhäuser ist sehr schön und mit dem Eintrittsticket (30 USD) gibt es eines der besten Museen der Welt quasi «umsonst» dazu.
Disneyland Paris, Frankreich – nur ein paar Achterbahnen?
Ein Tag in Disneyland Paris klingt nach einem Kindheitstraum, kann aber schnell zum Alptraum für den Geldbeutel werden. Der Eintritt startet ab etwa 60 Franken für einen Erwachsenen (die Preise ändern sich je nach Tag), aber das ist nur der Anfang. Wer nicht stundenlang in Schlangen stehen will, muss zusätzlich für Express-Pässe berappen. Ein Rechenbeispiel für den 12. März 2025 mit zwei Eltern und einem Kind (von der offiziellen Webseite): 260 Franken kosten die Eintritte für die Familie. Für einen allgemeinen Expresspass kommen nochmals 119 Franken dazu. Essen und Getränke? Teuer. Souvenirs? Unverschämt teuer. Und das für ein paar Achterbahnen. Aber ich gebe zu: Ich war noch nie ein Fan von Freizeitparks, deswegen ist mein Urteilsvermögen vielleicht etwas getrübt.
Mein Tipp: Wenn es doch ein Freizeitpark sein soll, dann lieber den deutschen Europapark. Dieser bietet ebenso aufregende Erlebnisse, ist etwas günstiger und wird von einer Familie geführt und nicht von einem internationalen Unternehmen.
London Eye – zu kurz, zu voll
Lange ist es her, da studierte ich in London. Vom London Eye gegenüber dem House of Parliament gab es damals keine Spur. Gut so, denn ich finde: Das Riesenrad verschandelt das Themseufer. Wie dem auch sei: Die Fahrt mit dem zweithöchsten Riesenrad Europas dauert 30 Minuten und man drängt sich an vollen Tagen mit 25 Personen in einer Gondel, die alle Selfies schiessen wollen – kein wirklich erbauendes Erlebnis. Die Preise starten online bei 32 Franken (47.- vor Ort), einen Expresspass gibt es ab 50 Franken. Das Geld kann man sinnvoller ausgeben, zumal der Blick bei trübem Wetter eher enttäuschend ist.
Mein Tipp: Da ich Traditionalist bin, empfehle ich die Aussichtsplattform vom The Monument: die 62 Meter hohe Säule erinnert an den Stadtbrand von 1666. Der tolle Blick kostet gerade mal 7 Franken.
Burj Khalifa, Dubai – langweilige Aussicht
Der Burj Khalifa ist das höchste Gebäude der Welt. 828 Meter ragt der Wolkenkratzer in den Himmel über Dubai. Klar, dass man sich den Weltrekord ordentlich bezahlen lässt. Für einen Blick vom höchsten Aussichtspunkt auf 585 Metern sind 190 Franken fällig. Dafür gibt es nicht nur den Blick auf Dubai, die Wüste und das Meer, sondern auch ein paar «Häppchen» und ein Glas Sekt.
Aber: Es lohnt sich nicht. Ich hatte mir dieses «Luxus-Erlebnis» gegönnt und war enttäuscht. Wahrscheinlich hatte ich zu grosse Erwartungen. Ich finde Dubai mit seinem Gigantismus schlicht wenig interessant. Es werden allerdings auch günstigere Tickets angeboten. Den Blick vom 125. Stockwerk auf 452 Metern gibt es ab 45 Franken.
Wer Dubai von oben sehen möchte, kann alternativ eine der vielen Rooftop-Bars besuchen. Für den Preis eines Cocktails geniesst man den Blick auf das Burj Khalifa, das in dem Hochhaus-Meer schon eine eindrückliche Erscheinung ist.
Mein Tipp ist die Skybar von Cé la Vie mit Rundumblick auf die Stadt und tollen Insta-Spots.