Der Legende nach hatte sich Zeus wieder mal verliebt. Seine Auserwählte war die phönizische Königstochter Europa – sehr zum Ärger von Hera, der Gattin des Göttervaters. Wie sich also unbemerkt der jungen Schönheit nähern? Der Rest ist Legende: Zeus entführte in Gestalt eines Stiers die ahnungslose Europa und schwamm mit ihr zur fernen Insel Kreta. Die göttliche Angebetete gab einem ganzen Kontinent den Namen.
Mythologie und Geschichte Europas entdecken
Eine Reise nach Kreta ist auch immer eine Reise in die Mythologie und Geschichte Europas. Die Insel, auf der Minoer, Griechen, Römer, Byzantiner und Venezianer ihre Spuren hinterliessen, ist ein Paradies für alle, die an Geschichte und Archäologie interessiert sind. Denn vor ungefähr 5000 Jahren, also etwa zur Zeit der Pyramiden von Giseh, gründeten die Minoer hier die erste Hochkultur auf europäischem Boden. Von der einstigen Kultur sind noch heute viele Zeugnisse zu finden. Am eindrücklichsten ist der teilweise rekonstruierte Palast von Knossos, der einen guten Einblick in die minoische Kultur gibt.
Aber Kreta hat noch einen weiteren Superlativ aufzuweisen: den ältesten Gesetzestext Europas. In der antiken Stadt Górtyn kann man mit den entsprechenden Griechischkenntnissen die Gesetze aus dem 5. Jahrhundert vor Christus entziffern. Zeus hätte wohl keine Freude daran, stand doch Ehebruch schon damals unter Strafe. Nachdem Griechen und Römer die Insel beherrschten, fiel Kreta 395 zum Byzantinischen Reich. Viele Kirchen der christlichen Grossmacht mit ihren farbenfrohen Mosaiken und Fresken sind heute noch erhalten.
Highlighs auf Kreta
Ein besonderes Highlight ist die Rotonda Michael Archangelos bei Episkopi. Mit der Eroberung Konstantinopels zu Beginn des 13. Jahrhunderts kam Kreta unter die Herrschaft der Republik Venedig. Ihr Einfluss zeigt sich am stärksten in den Städten Iráklio, Chaniá und Réthimnon, wo wahre Meisterwerke venezianischer Renaissancearchitektur zu finden sind. Darunter die Loggia, der einstige Sitz des venezianischen Adels in Iráklio.
20 heisse Reise-Tipps für Kreta
- Ierápetra Die Atmosphäre in der einzigen Stadt an der dörflichen Südküste der Insel mutet fast schon nordafrikanisch an. Tipp: Moschee im alten türkischen Viertel besuchen.
- Fortézza Die Burganlage in der Altstadt von Réthimnon ist ein besonders schönes Beispiel venezianischer Baukunst.
- Markthalle Eintauchen ins kretische Markttreiben heisst es an der Grenze zwischen Chaniás Alt- und Neustadt.
- Iris Museum In Ágios Nikólaos im Osten Kretas gibt dieses Museum Einblicke in die Pflanzenwelt der Insel.
- Blütennektar Honig aus heimischem Thymian, Salbei, Wald- und Heidekraut gibt es in der Traditionsimkerei Melígyris in Arkalochori bei Iráklio.
- Olivenmuseum Wie unverzichtbar Oliven in der Küche und Geschichte Kretas sind, zeigt das Museum in Kapsaliana, 18 Kilometer östlich von Réthimnon.
- Archäologisches Museum Iráklio Die Sammlung gewährt einen Einblick in die minoische Hochkultur.
- Klosterkirche Das einsame und pittoreske Kloster Moní Arkádi, 23 Kilometer südlich von Réthimnon, diente als Unterschlupf während des Aufstands gegen die Türkenherrschaft.
- Party In Mália im Nordosten Kretas gibt es mehr Diskotheken und Cocktailbars als sonst wo auf der Insel. Angesagt: Candy Club.
- Kómo Beach Kilometerlanger, einsamer Sandstrand an der Südküste nahe Mátala.
- Renaissance Festival Réthimnon's Festival bietet Konzerte, Theater- und Filmvorführungen sowie viele Ausstellungen.
- Venezianischer Hafen Die denkmalgeschützte Häuserfront, die den Fischerhafen von Réthimnon säumt, erinnert an die weltberühmte Lagunenstadt.
- Griechisch feiern Im Taz Mahal im Hafen Chaniás tanzt man zu einheimischer Rock-, Pop- und Rap-Musik.
- Deep Blue Sea Im Thalassocosmos Aquarium von Iráklio ins Mittelmeer abtauchen und viel über die Meereswelt erfahren.
- Aromatisch Die südliche Region Kousés ist bekannt für ihre wohlduftenden Kräuter und Gewürze. Auch im Internet erhältlich!
- Ausblick Die Schiavo-Bastion oberhalb der Altstadt von Chaniá wurde um 1300 von den Venezianern errichtet. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt.
- Thavma In dieser Taverne werden kretische Spezialitäten bei einem fantastischen Blick auf Réthimnon serviert.
- Fódele Hier, etwa 20 Kilometer westlich von Iráklio, soll der berühmte Maler El Greco, mit bürgerlichem Namen Domenikos Theotokopoulos, geboren sein. Ein Museum zeigt Reproduktionen seiner Werke.
- Tamam Das Restaurant im einstigen türkischen Bad von Chaniá serviert unter anderem überbackene Muscheln und mit Honig und Käse gefüllte Teigtaschen.
- Kournas-See Fünf Kilometer südlich von Georgioupolis liegt der einzige natürliche Süsswassersee Kretas. Besonders schön wirkt die umliegende Berglandschaft vom Pedalo aus.
Bei mehr als 3000 Griechischen Inseln fällt es schwer, sich zu entscheiden. Am besten man hoppt von Insel zu Insel. Wir haben das Mini-Eiland Chalki entdeckt. Hier gibt es nichts! Zum Glück. Schöner waren Ferien selten.
Bei mehr als 3000 Griechischen Inseln fällt es schwer, sich zu entscheiden. Am besten man hoppt von Insel zu Insel. Wir haben das Mini-Eiland Chalki entdeckt. Hier gibt es nichts! Zum Glück. Schöner waren Ferien selten.
Wandertouren auf Kreta
- Durch die Samariá-Schlucht
Die Königsdisziplin unter Kretas Wandertouren: Durchquerung der Samariá-Schlucht im Südwesten. Die 14 Kilometer lange Tour von Xilóskala nach Agía Rouméli am Libyschen Meer zehrt zwar an den Energiereserven, bietet aber grandiose Erlebnisse. Von bewaldeten Bergen vorbei an steilen Felswänden zur «Eisernen Pforte», wo die Schlucht nur noch drei Meter breit ist und die Wände bis zu 350 Meter in die Höhe ragen. - Durch die Agía-Iríni-Schlucht
Eine einfachere, auch für Kinder geeignete, Alternative zur Samariá-Schlucht ist die elf Kilometer lange Route durch die Agía-Iríni-Schlucht. Ausgangspunkt ist das gleichnamige Bergdorf. Von dort aus geht es durch die bewaldete und schattige Schlucht, vorbei an Kräuterfeldern, Kastanienbäumen, Platanen und Oleandern bis nach Soúgia. Für Pausen stehen unterwegs Picknickplätze mit Brunnen und Toiletten zur Verfügung. Infos auf West-crete.com - Durch die Schlucht der Toten
Diese neun Kilometer lange Wanderung im Osten startet in Zákros und führt durch einen Canyon sowie vorbei an urwaldhaft üppiger Landschaft. Der düstere Name rührt daher, dass in minoischer Zeit in den steilen Wänden der Schlucht die Verstorbenen in Grotten beigesetzt wurden. Am Ziel der Tour erwartet Wanderer bei Káto Zákros die Ausgrabungsstätte eines minoischen Palastes und ein langer Kieselsteinstrand mit Tavernen, die fürs leibliche Wohl sorgen. Info auf Explorecrete.com
Wenn Touristen Nordgriechenland bereisen, schaffen sie es meist nicht östlicher als bis zur bekannten Chalkidiki-Halbinsel. Weiterfahren lohnt sich aber.
Wenn Touristen Nordgriechenland bereisen, schaffen sie es meist nicht östlicher als bis zur bekannten Chalkidiki-Halbinsel. Weiterfahren lohnt sich aber.