Nizza – Synonym für unbeschwerte Sommerfreuden
Kaum eine Stadt entlang des Mittelmeers steht so für mediterrane Freuden wie Nizza. Grund für diesen Ruhm waren die Reichen und Schönen, die hier ab dem 19. Jahrhundert in luxuriösen Villen bei warmem Wetter den Winter verbrachten (Nizza trägt sogar den Unesco-Welterbetitel als Winterferienort). In Nizza finden sich daher eine grosse Fülle an Häusern aus der Belle Èpoque und des Art Déco. Der Reichtum zog zudem Künstler an, so dass Stadt und Umland zur Inspirationsquelle für Literaten und Maler wurden.
Henry Matisse malte hier ebenso wie Auguste Renoir. Kulturinteressierte können in der Region daher viele Kunst-Museen entdecken (besonders interessant ist das Matisse Museum). Ebenso schön ist es, durch die Gassen der Altstadt zu schlendern und in den Boutiquen nach Delikatessen oder der neuesten Mode zu stöbern. Ebenfalls ein Muss ist ein abendlicher Spaziergang entlang der Strandpromenade «Promenade des Anglais» mit seinen Prachtvillen und Luxushotels.
Mein Tipp: Unweit von Nizza befindet sich die Halbinsel Cap Ferrat, die (Sommer)-Heimat vieler Prominenter. Wer erleben möchte, wie sich Reichtum anfühlt, sollte die Villa Ephrussi de Rothschild besichtigen, die 1907 als Renaissance-Palast erbaut wurde.
Ein Roadtrip auf den Corniches
Der schönste Roadtrip im Südosten Frankreichs führt entlang der sogenannten drei Corniches, jene kurvenreichen Strassen, die von Nizza bis zur italienischen Grenze führen. Berühmt wurden die Strässchen nicht nur durch Filme, die hier gedreht wurden, sondern auch wegen des Todes von Fürstin und Schauspielerin Grace Kelly, die in einer Haarnadelkurve verunglückte. Die eindrücklichste Strasse ist die Grande Corniche, die oberste der drei Landstrassen mit den schönsten Aussichten. Am besten mietet man sich ein Cabriolet und verbindet zwei der Küstenstrasse miteinander. Für einen Roadtrip eignen sich insbesondere die obere Grande Corniche und die in mittler Höhe verlaufende Moyenne Corniche, an der auch der bezaubernde Ort Èze liegt.
Mein Tipp: Am östlichen Ende der Corniches liegt die Kleinstadt Menton mit ihren bunten Villen aus der Zeit der Belle Èpoque. Sehr malerisch!
Antibes – wo Picasso malte
Pablo Picasso verbrachte sechs Monate im Ort Antibes und schuf hier etwa zwei Dutzend Bilder – heute zu sehen im Picasso Museum im Schloss der Familie Grimaldi. Nicht nur wegen den Werken des exzentrischen Künstlers lohnt ein Besuch in dem Städtchen, der historische Ortskern versprüht typisch provenzalischen Charme.
Der Ort selbst besitzt einen kleinen Sandstrand, der hauptsächlich von den Einheimischen benutzt wird. Der grössere Strand befindet sich im modernen Juan-les-Pins, das mittlerweile mit Antibes zusammengewachsen ist, aber weniger Charme besitzt. Besonders schön ist der provenzalische Markt, der in den Sommermonaten täglich stattfindet.
Mein Tipp: Auf der nahe gelegenen Halbinsel Cap d'Antibes befindet sich das Hôtel du Cap-Eden-Roc, das als eines der besten Hotels der Welt gilt und in dem der Jetset seine Sommerferien verbringt. Das günstigste Zimmer startet bei etwa 1400 Euro pro Nacht.
Grasse – im Reich der Düfte
Die Stadt Grasse in den Bergen oberhalb von Cannes hat sich schon seit dem 16. Jahrhundert einen Namen als Parfümhauptstadt der Welt gemacht. Noch heute produziert man in der 48'000-Seelen-Gemeinde Parfüms und Duftstoffe für allerlei wohlriechende Produkte von Kosmetik bis Waschpulver. Jährlich werden etwa 10'000 Tonnen Blüten verarbeitet. Auch wenn es um das Städtchen noch reichlich blüht und spriesst (schöne Fotomotive), kommt ein Grossteil der Grundstoffe mittlerweile aus dem Ausland.
Mehrere Parfümerien bieten Führungen und die Möglichkeit an, sein eigenes Parfüm herzustellen (darunter die Firmen Molinard und Fragonard). Unter Anleitung eines Profis stellt man aus mehreren Dutzend Düften seine eigene Kreation zusammen. Der Workshop dauert etwa eine Stunde und kostet zwischen 80 und 90 Euro. Das Gute: Wenn die 100-ml-Flasche zu Neige geht, kann man sich sein Parfüm nochmals zuschicken lassen.
Mein Tipp: Das sehenswerte Parfüm-Museum gibt einen Einblick in die Welt der Düfte von der Antike bis heute.
Cannes – mehr als das Filmfestival
Wann ist die beste Zeit, um Cannes zu besuchen? Genau: Jedes Jahr für zwei Wochen im Mai, wenn das berühmte Filmfestival über die Bühne geht und sich das Who-is-Who der Movie-Welt die Klinke in die Hand gibt. In diesem Jahr steht hier die Welt vom 14. bis 25. Mai 2024 kopf und die Chancen, seinen Hollywood-Schwarm hautnah zu erleben, sind hoch. Cannes ist allerdings das ganze Jahr über eine Reise wert. Das wissen auch die Reichen und Prominenten, die auch ausserhalb des Filmfests dank gutem Wetter, super Stränden und einigen der besten Hotels Europas das Seebad besuchen. Die Flaniermeile zum Sehen und Gesehenwerden ist der «Boulevard de la Croisette», für Kenner kurz La Croisette, mit seinen Art-Déco-Palästen und Luxusshops. Hier befindet sich auch das berühmte Carlton Hotel, in dem die Stars absteigen.
Mein Tipp: Von Cannes empfiehlt sich ein Tagesausflug auf die Insel Sainte-Margarite mit schönen Badebuchten. In der Festung «Fort Royal» kann man die Zelle besichtigen, in dem der berüchtigte «Man mit der eisernen Maske» 12 Jahre lang inhaftiert war.
Saint-Tropez – Promi-Watching
Ob Saint-Tropez ein Highlight der Côte d'Azur ist, darüber lässt sich streiten. Denn in der Südküste Frankreichs gibt es schönere Strände und Städtchen. Dennoch strömen jeden Sommer zehntausende Menschen in den kleinen Ort, vor allem um eines zu tun: Promi-Watching. Saint-Tropez hat sich seit dem Film «Und immer lockt das Weib» mit Brigitte Bardot aus den 50er-Jahren zu einem Sommer-Ferien-Ort für den internationalen Jetset etabliert.
In der Marina dümpeln schon mal Superyachten herum, die Superreichen gehören, von denen man wahrscheinlich noch nie etwas gehört hat. Einen wirklichen Promi zu Gesicht zu bekommen, ist auch in Saint-Tropez eher unwahrscheinlich. Einziges (touristisches) Highlight ist das Musée de l'Annonciade mit schöner Gemäldesammlung. Wer auf Party aus ist, der sollte sich zum Strand «Plage de Pampelonne» mit seinen berühmten Beach Clubs aufmachen.
Mein Tipp: Wer genüg Hollywood-Stars erspäht und genug Champagner geschlürft hat, findet auf dem Wanderweg «Sentier du Littoral» Erholung vom Trubel. Der Wanderweg schlängelt sich entlang der Küste.