Bilbao – Architektur Highlight und Kulinarik-Paradies
Die Stadt Bilbao ist eine der grössten touristischen Erfolgsgeschichten Spaniens der letzten 25 Jahre. Stadt und Region waren unter anderem mit Schwerindustrie gross geworden, die allerdings in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zusammenbrach. Arbeitslosigkeit und brachliegende Fabriken prägten das Bild, weswegen die Touristen die Stadt mieden.
Dann wurde im Jahr 1997 das Guggenheim-Museum eröffnet (und zusätzlich viel Geld für den Strukturwandel in die Hand genommen) und nun zählt Bilbao nebst Barcelona, Sevilla und Madrid zu den beliebtesten Citydestinationen Spaniens.
Das Guggenheim-Museum gehört also auf die Bucketlist. Insbesondere von aussen finden sich viele coole Foto-Spots. Der Schwerpunkt der Ausstellungen liegt auf zeitgenössischer Kunst – das ist nicht jedermanns Sache.
Bilbao lohnt sich vor allem auch für Feinschmecker. Spezialität der Stadt und der Region sind die sogenannten Pintxos, kunstvoll belegte Brote, auf die alles kommt, was die Region zu bieten hat: Meeresfrüchte aller Art, Schinken, Käse und vieles mehr. Die besten Pintxos gibt es in den Bars an der Plaza Nueva in der Altstadt.
Tipp: Foodies sollten unbedingt die Markthalle Mercado de la Ribera am Rande der Altstadt besuchen, die wie ein Schiff aussieht und die einer der grössten Markthallen Spaniens ist.
Hotel Nafarrola in Bermeo
In den Bergen oberhalb des Fischerstädtchens Bermeo befindet sich das Hotel Nafarrola, das sich perfekt als Basislager zum Erkunden der Region Biskaia eignet. In einem denkmalgeschützten Bauernhaus (mit einer modernen Erweiterung) untergebracht, besitzt das Hotel grosse, liebevoll gestaltete Zimmer. Besonders schön: die Dachzimmer mit alten Holzbalken und grossem Whirlpool. Ein weiterer Pluspunkt ist das hauseigene Restaurant, in dem nordspanische Spezialitäten aus regionalen Produkten auf die Teller kommen. Sehr lecker. Von der Terrasse des Hotels schaut man über Weinberge bis zur Küste.
Tipp: Bermeo besitzt eine schöne Hafenfront, wo man in den Bars mit den Fischern eine Cerveza, ein Bier, trinken kann.
Zu Besuch bei Game of Thrones
Es zählt zu einer der eindrücklichsten Burgen der Fantasyserie «Game of Thrones»: Dragonstone, das Stammhaus der Targaryens. Gedreht wurden die Szenen an der Insel Gaztelugatxe, auf der heute die Kirche San Juan de Gaztelugatxe steht. Eindrücklich sind nicht nur die schroffen Felsen, auf denen das Kirchlein balanciert, sondern vor allem der gemauerte Weg, der sich vom Festland im Zickzack zur Insel zieht und der bei Flut komplett von Wasser umgeben ist.
Diesen Pfad sieht man deutlich in der Serie. Allerdings befindet sich der Strand, auf dem die Herrin der Drachen Daenerys Targaryen anlandet, an einer anderen Stelle und wurde digital zusammengefügt. Auch die eindrückliche Burg Dragonstone ist digital gezeichnet.
Auch wenn man kein Fan von «Game of Thrones» ist, lohnt sich ein Besuch: Das Setting ist spektakulär. Tipp: In der Hauptsaison kann es hier wegen der vielen Filmfans voll werden. Besser zur Nebensaison kommen.
Guernica – das baskische Rütli
Die Stadt Guernica, oder baskisch Gernika, ist zur traurigen Berühmtheit geworden: Sie ist eine der ersten Städte, die bei einem gezielten Luftangriff zerstört wurde. Ende der 30er-Jahre befand sich Spanien im Bürgerkrieg. Adolf Hitler unterstützte den späteren Diktator Franco mit dem Luftwaffenverband «Legion Condor», der am 26. April 1937 Guernica in Schutt und Asche legte. Etwa 1600 Menschen starben und 80 Prozent der Häuser wurden zerstört.
Pablo Picasso (1881–1973) schuf daraufhin das Gemälde «Guernica», das die Schrecken des Krieges darstellt und das zu einem seiner berühmtesten Werke geworden ist.
Der Angriff auf Guernica traf die Basken zudem auch in ihrem Selbstwertgefühl, da hier seit dem Mittelalter unter einer Eiche demokratische Abstimmungen stattfanden. Hier versicherte der spanische König den Basken ihre freiheitlichen Sonderrechte, die sie noch heute geniessen.
Guernica ist also im gewissen Sinne «Das Rütli» des Baskenlandes. Besonders sehenswert ist das historische Parlamentsgebäude , die Casa de Juntas del Señorío de Vizcaya, die Ausstellung zu den Luftangriffen und das Baskische Museum zu Geschichte und Kultur der Basken.
Tipp: In der Nähe von Guernica befindet sich der Wald Bosque de Oma mit Hunderten bemalten Kiefern. Sehr eindrücklich.
Ea – das Bilderbuchdorf
Ea hat nicht nur den witzigsten Namen der Region Bizkaia, es ist auch das malerischste Dorf weit und breit. Am Ende eines gewundenen Strässchens in einem schmalen Tal gelegen, besitzt der Weiler gerade mal zwei Gassen, an deren Ende ein kleiner Sandstrand liegt. Hierhin verirren sich im Sommer nur die Einheimischen – ideal für ein paar ruhige Badestunden. Überhaupt ist Nordspanien noch ein Geheimtipp für Beachferien. Der Vorteil: Während das Mittelmeer überlaufen ist und immer mehr unter starker Hitze zu leiden hat, ist es im Norden auch im Sommer angenehm kühl. Ein Besuch in Ea lohnt sich zudem auch für seinen historischen Look: Hier finden sich noch viele alte Fischerhäuschen, die in vielen anderen Ortschaften den nicht immer schönen Neubauten weichen mussten.
Weingut Itsas Mendi – edle atlantische Tropfen
Was kaum jemand weiss: Im Baskenland werden Spitzenweine gekeltert. Nicht nur in der kleinen Region im Süden, die zum weltberühmten Weingebiet La Rioja gehört, sondern auch im Norden entstehen edle Tropfen. Während La Rioja kontinentales, trockenes Klima aufweist, ist es im Norden kühler und feuchter. Daher liegt der Schwerpunkt der Produktion auf Weissweinen. Eine Spezialität ist der Txakoli aus der lokalen Sorte Hondarribi Zuri. Ursprünglich war der Txakoli ein Hauswein mit niedriger Qualität. Mittlerweile wurde der Wein von verschiedenen Winzern zu einem edlen, frischen Aperitifwein weiterentwickelt. Eines der besten Weingüter der Region Bizkaia ist Itsas Mendi in der Nähe von Guernica, das gerade erst die Goldmedaille für ihren Weisswein eingeheimst haben.
Tipp: Das Weingut bietet zudem verschiedene Führungen, Degustationen und Workshops an.
Anreise: Edelweiss Air fliegt mehrmals wöchentlich von Zürich nach Bilbao.
Herumkommen: Um die Region zu erkunden, empfiehlt sich ein Mietwagen. Der ÖV ist nicht gut ausgebaut.
Anreise: Edelweiss Air fliegt mehrmals wöchentlich von Zürich nach Bilbao.
Herumkommen: Um die Region zu erkunden, empfiehlt sich ein Mietwagen. Der ÖV ist nicht gut ausgebaut.
Jakobsweg – Pilgern auf dem Camino del Norte
Wer die Region Bizkaia (oder gleich das gesamte Baskenland von der französisch-spanischen Grenze bis westlich von Bilbao), intensiv kennenlernen will, kann sich auf den Jakobsweg begeben. Immer in Sichtweite der Küste verläuft hier der Camino del la Norte, der nördliche Weg, der älter ist als die bekanntere Wegstrecke weiter im Süden. Der Vorteil: Während der südliche Camino Frances teilweise überfüllt ist, gehen den nördlichen Weg nur wenige Jakobspilger. Ein Grund ist auch, dass gerade der baskische Abschnitt sehr hügelig ist – dafür hat man aber immer herrliche Blicke auf den Atlantik. Eine wunderbare Art, das Baskenland intensiv kennenzulernen!
Tipp: Von Irun an der französisch-spanischen Grenze, wo der Weg beginnt, bis nach Bilbao sollte man etwa eine Woche einplanen.