Moderne Fata Morgana
Tomorrow-World im Morgenland

In Katar lässt sich erleben, was der Mensch macht, wenn er viel Geld hat. Für den Touristen ist das eine spezielle Erfahrung.
Publiziert: 30.07.2018 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 20:53 Uhr
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Übermorgen-Skyline: Die Hochhäuser von Doha.
Foto: imago/imagebroker
Christiane Binder

Mit einem Einkommen von knapp 125 000 US-Dollars pro Kopf ist das Emirat das reichste Land der Welt. Die Fussball-WM 2022 schaffen die sicher. Die Anlagen, die im Moment noch im Bau sind, sehen jetzt schon gigantisch aus. 1939 wurde in dem nur von ein paar Beduinenstämmen besiedelten, staubigen Mini-Territorium (derzeit 2,7 Millionen Einwohner) Öl entdeckt. Heute weiss man als Tourist nicht, was man von der Prasserei halten soll – der Übermorgen-Skyline von Doha, den Hotels, die an orientalische Paläste erinnern, der noblen, künstlich geschaffenen Traum-Insel Banana-Island, den Shoppingmalls, wo Eishockey gespielt wird, während einem draussen die Sonne auf den Kopf knallt.

Tomorrow-World entdecken

Das Museum für Islamische Kunst.
Foto: Gamma-Rapho via Getty Images

Ist das dekadent? Auf jeden Fall ist es spannend. In Doha, Hauptstadt und Zentrum, erhebt sich neben dem protzigen Yachthafen ein steriles, nachgebautes Venedig. Der Souq Waqif verströmt das Flair 1001 arabischer Nächte, das Museum für Islamische Kunst ist wow, ein Erlebnis in jeder Hinsicht. Alles ist neu, alles geschichtslos – aber auch faszinierend: eine morgenländische Tomorrow-World.

Shopping, Wüste und Party

Das Shark Village Blick von der Shisha-Terrasse.
Das Shark Village Blick von der Shisha-Terrasse.
Unterwegs in Katar

Klein, aber fein. Der arabische Zwergstaat rüstet sich für die Fussball-WM 2022 und für den internationalen Luxus-Tourismus.

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Das Shark Village Blick von der Shisha-Terrasse.
Das Shark Village Blick von der Shisha-Terrasse.

Klein, aber fein. Der arabische Zwergstaat rüstet sich für die Fussball-WM 2022 und für den internationalen Luxus-Tourismus.

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Neun von zehn Einwohnern sind Gastarbeiter. In den klinisch sauberen Einkaufszentren bummeln neben Scheichs und ihren verschleierten Frauen Putzkräfte aus Malaysia, Banker aus Belgien, Hotelfachleute aus England, jeder so gekleidet wie er will. Nach einem kurzen Rock dreht sich keiner um. Abends feiert man in einer der vielen Bars, zum Beispiel im feudalen Hotel Shangri-La, mit Expats und Alkoholika aus aller Welt, eine globale Party. Zuvor hat man im Shanghai Club exzellent chinesisch gespeist. Der Gast freut sich schon auf den nächsten Tag. Wie wärs mit einem Offroader-Trip durch die Wüste? Die wirkliche Welt erscheint wie eine Fata Morgana. Und irgendwie tut das in den Ferien gut.

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