Pünktlich fängt der Regen an, als hätte ein Regisseur seine Finger im Spiel, und verpasst Londons Quartier Whitechapel eine gespenstige Stimmung. Das perfekte Grusel-Wetter, um sich auf die Spur von Jack the Ripper zu begeben, dem berühmtesten Serienmörder der Geschichte.
Auf einer zweistündigen Tour gehts zu den Tatorten der grausamen Morde. Trotz Londons Bauwut sind noch viele Gebäude vom Ende des 19. Jahrhunderts vorhanden, zudem ist der Strassenplan der Gleiche geblieben - «Jack dem Aufschlitzer» kommt man also unheimlich nah. Gänsehaut!
Jack the Ripper - berühmtester Mörder der Geschichte
Kein Serienmörder ist so legendär wie Jack the Ripper - auch wenn es der Killer nicht einmal in die Top 20 der grausamster Monster schafft. Denn «nur» fünf Morde gehen auf seine Kosten; da haben andere weiter mehr hinweggerafft. Dennoch ist der Mythos «Jack the Ripper» auch nach 130 Jahren ungebrochen - man hat schlichtweg keine Ahnung, wer damlas mordend durch die düsteren gassen Londons zog.
Zwischen 31. August und 9. November1888 massakrierte der Ripper fünf Prostituierte in Londons Stadtteil Whitechapel in East London, damals das Armenhaus Londons. Flüchtlinge aus Irland und Russland strömten am Ende des 19. Jahrhunderts in die britische Hauptstadt. Die Folge: Armut und Obdachlosigkeit.
Um dem Heer der Besitzlosen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen, wurden sogenannte «Lodging Houses» eingerichtet - Massenunterkünfte, in denen die Menschen teilweise in Holzkisten schiefen. «Coffin Houses», Sarg-Häuser, wurden die Unterkünfte im Volksmund genannt. Bei unserer Tour kommen wir an einigen dieser ehemaligen Unterkünfte vorbei, heute genutzt als Warenlager, Shops oder Studentenunterkünfte.
Mit der Armut blühte auch die Prostitution. Eine schnelle Nummer brachte die nötigen vier Pennys für einen Schlafplatz. In diesem Milieu geschahen die «Jack the Ripper»-Morde, deren Grausamkeiten schon damals die Welt schockierte.
Grausame Verstümmelungen
Kurz vor vier Uhr morgens am 31. August 1888 machte ein Kutscher eine grausige Entdeckung. Die Leiche von Mary Ann Nichols lag in einer engen Gasse im Londoner Armenviertel Whitechapel auf dem Rücken mit durchschnittener Kehle, die Röcke hochgeschoben, mit aufgeschlitztem Bauch. Das erste Opfer des bekanntesten Serienmörders der Weltgeschichte, Jack the Ripper.
Kurz vor vier Uhr morgens am 31. August 1888 machte ein Kutscher eine grausige Entdeckung. Die Leiche von Mary Ann Nichols lag in einer engen Gasse im Londoner Armenviertel Whitechapel auf dem Rücken mit durchschnittener Kehle, die Röcke hochgeschoben, mit aufgeschlitztem Bauch. Das erste Opfer des bekanntesten Serienmörders der Weltgeschichte, Jack the Ripper.
Den Prostituierten wurde die Kehle durchgeschnitten, der Bauch aufgeschlitzt und Organe entnommen. Vom ersten Mord an Mary Ann Nichols am 31. August 1888 bis zum letzten Mord an Mary Jane Kelly (8. November) nahm die Brutalität stetig zu. Kelly wurde komplett ausgeweidet, die Organe um ihr Bett verteilt, die Gesichtshaut abgezogen. Der Gerichtsmediziner benötige damals sechs Stunden, um das «Puzzle» wieder zusammenzufügen. Die Tatwaffe: ein etwa 20 Zentimeter langes, stumpfes Messer.
Nach dieser brutalen Verstümmelung hörten die Morde schlagartig auf. Warum? Ist der Mörder gestorben? Wurde er wegen einem anderen Verbrechen eingesperrt oder in ein Irrenhaus eingeliefert? Man weiss es bis heute nicht.
Grossaufgebot der Polizei - vergeblich
Dieser nette Herr mit Schnurrbart hatte es in sich: So soll Jack the Ripper ausgesehen haben, der legendäre Londoner Prostituiertenmörder.
Dieser nette Herr mit Schnurrbart hatte es in sich: So soll Jack the Ripper ausgesehen haben, der legendäre Londoner Prostituiertenmörder.
Die damalige Polizei war mit einem Grosseinsatz unterwegs, um den Mörder zu finden: 2000 Zeugen wurden befragt, 300 verdächtige überprüft (darunter besonders Fleischer und Pferdemetzger) und 80 Männer in Untersuchungshaft genommen - vergeblich.
Bis heute ist die Identität von Jack the Ripper nicht geklärt. Freilich blühen immer noch die wildesten Theorien, die sogar vor dem Königshaus nicht halt machen. War der Monsterkiller vielleicht ein Enkel von Queen Victoria? Oder deren Leibarzt?
Die wahrscheinlichste Theorie fokussiert auf den polnischen Einwanderer Aaron Kosminski, der damals schon zu den Hauptverdächtigen gehörte und geisteskrank gewesen sein soll. Auch wenn Hobby-Ermittler immer mehr Theorien aufstellen und «Beweise» herankarren, ist der Fall Jack the Ripper für Scotland Yard immer noch ungelöst.
Zwei Stunden laufen wir durch Whitechapel, sehen ehemalige Massenunterkünfte, historische Strassenzüge und berüchtigte Pubs von einst (unbedingt im «Ten Bells», Ecke Commercial Street/Fournier Street, ein Bier trinken gehen - dort sollen alle Opfer ein und ausgegangen sein). Doch der gruseligste Moment der Führung ist der letzte Stop. Wir stehen im Mitre Square genau an jenem Spot, wo die vierte Leiche (Catherine Eddowes) gefunden wurde - ausgeblutet und aufgeschlitzt.
Übrigens: Der Übername «Jack the Ripper» stammt aus einem mutmassigen Bekennerschreiben, das mit diesen Worten unterschrieben wurde. Allerdings ging die Polizei schon damals von einem Fake aus. Und dann ist da noch der Brief, der mit «From Hell», aus der Hölle, überschrieben ist - und dem eine halbe menschliche Niere beigelegt wurde. Vom vierten Opfer? Niemand weiss es ...
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Informationen
Touren können hier gebucht werden: www.jack-the-ripper-tour.com