Unterwegs in die Zukunft
Dubai - Die Stadt der Superlative

Drohnentaxis, bewegliche Wolkenkratzer und das grösste Riesenrad der Welt: Dubai, die Stadt der Superlative, will sich in den nächsten Jahren noch einmal neu erfinden.
Publiziert: 15.05.2017 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 12:06 Uhr
In Dubai treffen Traditionen auf die Zukunft.
Foto: Monica Gumm
Samuel Schumacher

Ach, Dubai, Stadt der Superlative, Megametropole am Golf, arabisches Architekturwunder: Das hab‘ ich doch alles schon gesehen und gehört, denken Sie? Dann unterschätzen Sie den Innovationshunger der Scheichs im arabischen Emirat und die nach der überstandenen Finanzkrise neuerwachte Zuversicht der internationalen Grossinvestoren. Denn Dubai ist gerade dabei, sich zum x-ten Mal neu zu erfinden und seine visionäre Stadtplanung in bisher unbekannte Dimensionen voranzutreiben.

Noch höher in die Lüfte ragen als der Burj Kalifa, das mit 828 Metern höchste Gebäude der Welt, wird in Dubai vorläufig zwar nichts mehr. Doch die angekündigten Megaprojekte der Stadtherren (Damen haben leider nach wie vor wenig zu sagen im arabischen Hot Spot) stellen dennoch fast alles in den Schatten, was es bisher gab.

Fliegen hier bald Drohnentaxis durch die Luft?

Da wären etwa die Drohnentaxis, die bereits ab kommendem Juli führerlos und per Touch-Screen gesteuert mit bis zu 160 Stundenkilometern durch die Lüfte sausen sollen. Einziger Nachteil: Die chinesischen Ehang 184-Drohnen können maximal 100 Kilogramm laden. Für den Rückflug ins Hotel nach allzu exzessiven Shoppingtouren in Dubais Konsumtempeln sind die fliegenden Taxis also nicht geeignet.

Und ob sie wirklich bereits im Juli fliegen, das wird sich ebenfalls noch weisen. Wer Dubai kennt, der weiss: Im Visionieren und Träumen ist man hier Weltklasse. Im Deadlines-Einhalten weniger. Das gilt auch für den Dubai Frame, ein 150-Meter-hohes Rechteck, dessen vertikale Achsen mit einer Glasbodenbrücke verbunden sind. Eigentlich hätte der Bau Ende 2015 fertiggestellt sein sollen. Er befindet sich noch immer «kurz vor dem Abschluss».

Der Dynamic Tower - ein sich drehendes Hochhaus

Bis allerspätestens 2020 wird der Frame aber fertig sein. Dann kommt nämlich die Weltausstellung Expo2020 nach Dubai – und mit ihr zwischen Oktober 2020 und April 2021 geschätzte 25 Millionen Besucher. Die werden unter anderem in den Genuss des Dubai Eyes kommen, des mit 210 Metern höchsten Riesenrads der Welt. Das Mega-Rad mit Platz für 1400 Passagiere wird derzeit gerade konstruiert. Kostenpunkt: 270 Millionen Dollar. Nicht viel günstiger dürfte Dubai der Dynamic Tower zu stehen kommen: der erste Wolkenkratzer der Welt, dessen Stockwerke sich unabhängig voneinander drehen lassen. Wer sich im trümmligen Turm von Architekt David Fisher eine Wohnung kaufen will, sollte bereits jetzt ein bisschen etwas auf die hohe Kante legen. Die Apartments gehen für vier bis 40 Millionen Dollar über den Tisch.

Dubai ist auch eine Familiendestination

Trümlig werden lassen kann man sichs in Dubai aber bald auch wesentlich günstiger. Die Eröffnung des ersten Legoland-Parks im Nahen Osten im vergangenen Herbst war nämlich nur der Auftakt zu einem weiteren Megaprojekt, mit dem sich Dubai in den kommenden Jahren zu einer Traumdestination für Familien mausern will. Das Projekt trägt den etwas biederen Namen «Dubai Parks and Resorts» und lockt schon bald mit vier verschiedenen Vergnügungsparks und über 100 Rollercoastern. Im Riverland wird sich alles ums abenteuerliche Leben am Wasser drehen, im Bollywood-Park kann man in die Welt des galmourösen Indiens abtauchen und im Motiongate Dubai stehen Actionhelden und Filmfiguren aus Shrek, Die Schlümpfe oder Die Tribute von Panem auf dem Programm.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Wer Dubai schon diesen Frühling besucht, darf sich dennoch freuen: Was andernorts noch Zukunft ist, ist in Dubai oft schon Gegenwart.

 

Informationen: www.visitdubai.com

Diese Highlights sollten Sie nicht verpassen

1. Burj Kalifa

Nicht mehr der Jüngste (Eröffnung 2010), aber immer noch der Eindrücklichste: Der Burj Kalifa ist der höchste Wolkenkratzer der Stadt – und der ganzen Welt. Mit seinen Babel-esken 828 Metern Höhe ragt er stolz aus dem Meer an Hochhäusern, die für sich alleine genommen eigentlich auch schon alle ziemlich eindrücklich wären. Die beiden Aussichtsplattformen im 124. Stock (452 Meter über Boden) und im 148. Stock (555 Meter über Boden) sind so beliebt, dass man sich seine Besuchertickets am besten schon ein paar Wochen vor der Abreise online reserviert.

2. Deira Souks

Shoppen wie im alten Arabien: Das kann man im Deira Gold Souk und im angrenzenden Deira Gewürz Souk. Die beiden alten Märkte sind wahre Sinnesparadiese. Nirgendwo in Dubai funkelt und glimmert es mehr als in den engen Gässchen, die im Deira Gold Souk an den Schmuck-Läden, Gold-Shops und Silber-Hallen vorbeiführen. Wie eine riesige Schatzkammer wirkt der Souk. Auch wer nichts kaufen will, sollte sich das glitzrige Spektakel nicht entgehen lassen. Nebenan im Deira Gewürz-Souk sind die Waren (ausgenommen natürlich der Safran) etwas günstiger, dafür wohlriechender und wesentlich leichter verdaulich.

3. Dubai Mall

Wer keine Lust hat, mit den gewitzten arabischen Verkäufern über ein paar Dhiram zu verhandeln, sondern gutes altes Power-Shopping bevorzugt, der ist in der Dubai Mall, dem mit 350‘000 Quadratmetern Verkaufsfläche grössten Einkaufszentrums der Welt, am richtigen Ort. Mehr als 1200 Läden, 120 Restaurants, 22 Kinosäle, ein dreistöckiges Aquarium mit 33‘000 Tieren (aber ausschliesslich Plastikpflanzen), ein echtes Dinosaurierskelett und eine Kunsteisbahn buhlen um die Aufmerksamkeit der Kunden. Leichter wird man seine Dhirams in Dubai nirgendwo los.

4. Clubben wie die Rich Kids

Die @richkidsofdubai haben auf Instagram 137‘000 Follower, mit denen sie ihre alltäglichen Extravaganzen voller Stolz präsentieren. Gepard auf dem Beifahrersitz des Maseratis? Check! Löwe auf der Rückbank des neuen Merc-SUVs? Check! Wer mit den hiesigen Rich Kids abhängen und sich die arabischen Nächte am liebsten in exklusiver Gesellschaft um die Ohren schlagen will, der sollte im 360° vorbeischauen, dem nach wie vor exklusivsten Club Dubais. Am Ende eines langen Stegs empfängt einem der runde, zweistöckige Club mit exquisiten Beats und bietet eine Skyline-Sicht, die man nicht so schnell vergisst. Mindestalter: 21. Mindest-Aussehen: Mega-chic.

5. Stadtstrände

Jap, in Dubai kann man wunderbar baden – und zwar gratis und mitten in der Stadt. Im Gebiet rund um das einem Segel nachempfundene Luxushotel Burj al Arab gibt es mehrere öffentliche Strände, an denen man die Füsse umsonst in den Sand stecken und in den warmen Wellen planschen kann. Am Kite Beach ist das Publikum jung und sportlich, am Sunset Beach überdurchschnittlich verliebt und im Selfiefieber und am JBR Beach gibt’s alles, was Familien für einen spassigen Nachmittag brauchen. Die Benützung des Wasserparks ist allerdings kostenpflichtig.

6. Madinat Theater

Was fehlt eigentlich in der Stadt, die alles hat? Wenn man Expats in Dubai vor ein paar Jahren noch diese Frage stellte, sagten sie fast unisono: Kultur. Konsumwünsche liess das Emirat zwar keine offen. Aber kritische und klassische Kultur, die hatte es schwer. Mit dem Madinat Theater hat Dubai seit ein paar Jahren aber eine Kulturinstitution der Extraklasse, in der von Shakespeare-Stücken über Broadway-Musicals und Auftritte des russischen Nationalballetts alle Varianten der Kultur zu bewundern sind. Hier findet auch das jährliche Dubai International Film Festival statt. Konkurrenz macht dem Madinat Theater die Ende August eröffnete, brandneue Dubai Opera mit Platz für knapp 2000 Personen. Der Bau ist den Formen eines alten arabischen Dhau-Schiffes nachempfunden und bereits von aussen ein absoluter Blickfang.

7. Bastakiyya Viertel

Dubai war nicht immer so pompös und himmelhoch wie heute. Wer einen Eindruck davon erhalten will, wie es sich am arabischen Golf einst lebte, als es noch keine Hochhäuser und glitzernde Skylines gab, sollte unbedingt im Bastakiyya Viertel vorbeischauen. Die rund 50 Gebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende wurden ab den 1980er Jahren aufwendig restauriert. Auf eine Spaziergang durch die alten Gassen fühlt man sich zurückversetzt ins alte Dubai vor dem Ausbruch des unglaublichen Reichtums, der heute die Stadt regiert. Nebenan steht mit dem al Fahidi Fort das älteste Gebäude der Stadt. Es wurde 1787 erbaut und beheimatet heute das Dubai Museum, das die Stadtentwicklung Dubais beleuchtet.

8. Dubai ganz nah – unser Geheimtipp

Dubais Herrscher, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum, hat seine Heimat in vermeintlich unerreichbare Sphären katapultiert und dabei – zum Glück – nicht vergessen, wem Dubai seinen Erfolg letztlich schuldet: der offenen Bevölkerung (und den zehntausenden Arbeitsmigranten, die die Megapläne der Scheichs in schweisstreibender Arbeit umsetzen). Aber zurück zu den Locals: Wer deren Kultur kennenlernen will, wer ihre Sprache lernen oder in ihre Kochkünste hineinschnuppern möchte, der sollte unbedingt im 1998 eröffneten und seither konstant ausgebauten Scheich Mohammed Zentrum für Kulturelle Verständigung vorbeischauen (www.cultures.ae). Hier kann man alle möglichen Sprach-, Koch- und Kulturkurse besuchen und dem wahren Dubai abseits der funkelnden Fassaden ganz nah kommen.

1. Burj Kalifa

Nicht mehr der Jüngste (Eröffnung 2010), aber immer noch der Eindrücklichste: Der Burj Kalifa ist der höchste Wolkenkratzer der Stadt – und der ganzen Welt. Mit seinen Babel-esken 828 Metern Höhe ragt er stolz aus dem Meer an Hochhäusern, die für sich alleine genommen eigentlich auch schon alle ziemlich eindrücklich wären. Die beiden Aussichtsplattformen im 124. Stock (452 Meter über Boden) und im 148. Stock (555 Meter über Boden) sind so beliebt, dass man sich seine Besuchertickets am besten schon ein paar Wochen vor der Abreise online reserviert.

2. Deira Souks

Shoppen wie im alten Arabien: Das kann man im Deira Gold Souk und im angrenzenden Deira Gewürz Souk. Die beiden alten Märkte sind wahre Sinnesparadiese. Nirgendwo in Dubai funkelt und glimmert es mehr als in den engen Gässchen, die im Deira Gold Souk an den Schmuck-Läden, Gold-Shops und Silber-Hallen vorbeiführen. Wie eine riesige Schatzkammer wirkt der Souk. Auch wer nichts kaufen will, sollte sich das glitzrige Spektakel nicht entgehen lassen. Nebenan im Deira Gewürz-Souk sind die Waren (ausgenommen natürlich der Safran) etwas günstiger, dafür wohlriechender und wesentlich leichter verdaulich.

3. Dubai Mall

Wer keine Lust hat, mit den gewitzten arabischen Verkäufern über ein paar Dhiram zu verhandeln, sondern gutes altes Power-Shopping bevorzugt, der ist in der Dubai Mall, dem mit 350‘000 Quadratmetern Verkaufsfläche grössten Einkaufszentrums der Welt, am richtigen Ort. Mehr als 1200 Läden, 120 Restaurants, 22 Kinosäle, ein dreistöckiges Aquarium mit 33‘000 Tieren (aber ausschliesslich Plastikpflanzen), ein echtes Dinosaurierskelett und eine Kunsteisbahn buhlen um die Aufmerksamkeit der Kunden. Leichter wird man seine Dhirams in Dubai nirgendwo los.

4. Clubben wie die Rich Kids

Die @richkidsofdubai haben auf Instagram 137‘000 Follower, mit denen sie ihre alltäglichen Extravaganzen voller Stolz präsentieren. Gepard auf dem Beifahrersitz des Maseratis? Check! Löwe auf der Rückbank des neuen Merc-SUVs? Check! Wer mit den hiesigen Rich Kids abhängen und sich die arabischen Nächte am liebsten in exklusiver Gesellschaft um die Ohren schlagen will, der sollte im 360° vorbeischauen, dem nach wie vor exklusivsten Club Dubais. Am Ende eines langen Stegs empfängt einem der runde, zweistöckige Club mit exquisiten Beats und bietet eine Skyline-Sicht, die man nicht so schnell vergisst. Mindestalter: 21. Mindest-Aussehen: Mega-chic.

5. Stadtstrände

Jap, in Dubai kann man wunderbar baden – und zwar gratis und mitten in der Stadt. Im Gebiet rund um das einem Segel nachempfundene Luxushotel Burj al Arab gibt es mehrere öffentliche Strände, an denen man die Füsse umsonst in den Sand stecken und in den warmen Wellen planschen kann. Am Kite Beach ist das Publikum jung und sportlich, am Sunset Beach überdurchschnittlich verliebt und im Selfiefieber und am JBR Beach gibt’s alles, was Familien für einen spassigen Nachmittag brauchen. Die Benützung des Wasserparks ist allerdings kostenpflichtig.

6. Madinat Theater

Was fehlt eigentlich in der Stadt, die alles hat? Wenn man Expats in Dubai vor ein paar Jahren noch diese Frage stellte, sagten sie fast unisono: Kultur. Konsumwünsche liess das Emirat zwar keine offen. Aber kritische und klassische Kultur, die hatte es schwer. Mit dem Madinat Theater hat Dubai seit ein paar Jahren aber eine Kulturinstitution der Extraklasse, in der von Shakespeare-Stücken über Broadway-Musicals und Auftritte des russischen Nationalballetts alle Varianten der Kultur zu bewundern sind. Hier findet auch das jährliche Dubai International Film Festival statt. Konkurrenz macht dem Madinat Theater die Ende August eröffnete, brandneue Dubai Opera mit Platz für knapp 2000 Personen. Der Bau ist den Formen eines alten arabischen Dhau-Schiffes nachempfunden und bereits von aussen ein absoluter Blickfang.

7. Bastakiyya Viertel

Dubai war nicht immer so pompös und himmelhoch wie heute. Wer einen Eindruck davon erhalten will, wie es sich am arabischen Golf einst lebte, als es noch keine Hochhäuser und glitzernde Skylines gab, sollte unbedingt im Bastakiyya Viertel vorbeischauen. Die rund 50 Gebäude aus der Zeit der Jahrhundertwende wurden ab den 1980er Jahren aufwendig restauriert. Auf eine Spaziergang durch die alten Gassen fühlt man sich zurückversetzt ins alte Dubai vor dem Ausbruch des unglaublichen Reichtums, der heute die Stadt regiert. Nebenan steht mit dem al Fahidi Fort das älteste Gebäude der Stadt. Es wurde 1787 erbaut und beheimatet heute das Dubai Museum, das die Stadtentwicklung Dubais beleuchtet.

8. Dubai ganz nah – unser Geheimtipp

Dubais Herrscher, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum, hat seine Heimat in vermeintlich unerreichbare Sphären katapultiert und dabei – zum Glück – nicht vergessen, wem Dubai seinen Erfolg letztlich schuldet: der offenen Bevölkerung (und den zehntausenden Arbeitsmigranten, die die Megapläne der Scheichs in schweisstreibender Arbeit umsetzen). Aber zurück zu den Locals: Wer deren Kultur kennenlernen will, wer ihre Sprache lernen oder in ihre Kochkünste hineinschnuppern möchte, der sollte unbedingt im 1998 eröffneten und seither konstant ausgebauten Scheich Mohammed Zentrum für Kulturelle Verständigung vorbeischauen (www.cultures.ae). Hier kann man alle möglichen Sprach-, Koch- und Kulturkurse besuchen und dem wahren Dubai abseits der funkelnden Fassaden ganz nah kommen.

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