Mystische Rituale am Jahresende
Das Brauchtum der Raunächte

Die Raunächte sind die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag. Sie sind eine Zeit des Innehaltens und der Stille. Sie sollten für ruhigere, entspannte Aktivitäten genutzt werden.
Publiziert: 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 14:32 Uhr
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Zeit für Reflexion und Natur: Heilige Raunächte!
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Heilige Raunächte: Zeit für Reflexion und Natur
  • 13 Wünsche verbrennen, um das neue Jahr zu begrüssen
  • Waldbaden ab vier Personen auf der Bettmeralp
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Jacqueline Straubhaar

Die Raunächte sind das Pendant zu den hellen Tagen rund um die Sommersonnenwende. Es ist eine heilige Zeit, in der Brauchtum, Aberglaube und Spiritualität zusammenfliessen. Wo genau der Ursprung der Raunächte liegt, ist nicht vollständig geklärt, doch scheint diese Zeit schon bei den Kelten von grosser Bedeutung gewesen zu sein. Auch im alten Ägypten findet man Hinweise darauf, dass die Zeit zwischen den Jahren eine spezielle Bedeutung hatte. Man sagt, dass in diesen Tagen der Schleier zur Anderswelt besonders dünn ist und wir unseren Ahnen und damit auch unserer ganz persönlichen Lebensgeschichte besonders nahestehen. Eine optimale Gelegenheit, um zu reflektieren und Zeit draussen in der Natur zu verbringen.

Aktivitäten rund um die Raunächte

Um das alte Jahr in Frieden abzuschliessen und mit Vorfreude in das neue Jahr zu starten, gibt es vielseitige unterstützende Aktivitäten. Hier einige Tipps, wie man in dieser ganz speziellen Zeit des Jahres nicht nur die Nächte, sondern auch die Tage für sich nutzen kann:

Das Ritual der 13 Wünsche

Eines der wichtigsten Rituale während der Raunächte ist das Wünsche-Ritual. Hierbei werden vor der ersten Raunacht 13 Wünsche formuliert. Diese schreibt man einzeln auf kleine Zettel, faltet sie zusammen und bewahrt sie auf. In jeder der zwölf Raunächte wird nun einer dieser Wünsche in einem feuerfesten Gefäss verbrannt und damit an das Universum übergeben. Dabei steht jede Raunacht für einen Monat, an dem der entsprechende Wunsch wahr werden wird. Am Ende bleibt der 13. Wunsch übrig. Für die Erfüllung dieses Wunsches ist man im kommenden Jahr selber verantwortlich. Wer die Wirkung dieses Rituals verstärken möchte, begibt sich am besten nach draussen und sucht eine schön gelegene Grillstelle. Dieses Ritual macht auch mit Kindern Spass, die mystische Dinge ja immer sehr lieben.

Waldbaden und Winterwandern

Der Ursprung des Waldbadens liegt in Japan und wird dort als Shinrin Yoku bezeichnet. Es geht dabei, um das bewusste Erleben der Natur mit allen Sinnen. Man taucht ein in die Atmosphäre des Waldes und lässt seine Düfte, Geräusche und Energien auf sich wirken. Im Winter eignet sich der Nadelwald besonders gut für diese Aktivität. Wer sich gerne unter Anleitung an das Waldbaden herantasten möchte, der kann das ab vier Personen bei Steffi Mattig auf der Bettmeralp in der Aletsch Arena VS machen. Übrigens auch ein wunderschönes Gebiet für ausgedehnte Winterwanderungen durch die verschneite Natur.

Yoga und Meditation

Sowohl die Meditation als auch die Yogapraxis sind zwei kraftvolle Werkzeuge für die Reise in sein eigenes Inneres. Sie helfen, während der Raunächte die Eigenreflektion zu vertiefen, zu entspannen und dadurch gestärkt ins neue Jahr zu starten. In Veysonnaz VS findest du einen Yogapfad, der ganzjährig begehbar ist und Yoga mit einem Aufenthalt in der Natur verbindet. 

Übernachtung im Kloster

Eine Auszeit während der Raunächte sollte zum Entschleunigen genutzt werden, und wo kann man das besser als in der Stille eines Klosters? Ein schöner Rückzugsort gerade auch in der kalten Jahreszeit bietet das Benediktinerinnen-Kloster St. Johann im Val Müstair GR. Während der Übernachtung kann man an den Gebeten teilnehmen, die Hauskapelle für Stille und Meditation nutzen und von der gesunden Kost der Klosterküche profitieren. www.muestair.ch

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