Wir alle schätzen die Luzerner Fasnacht Jahr für Jahr als grossartiges Ereignis. Bereits vor dem Schmutzigen Donnerstag beginnt in der Stadt Luzern das fasnächtliche Treiben. Die Luzerner Fasnacht ist für viele Luzernerinnen und Luzerner der Höhepunkt des Jahres, der am Aschermittwoch endet.
Die Tradition der Luzerner Fasnacht
Die Tagwach und der erste Tag: Mit dem Urknall beginnt um fünf Uhr morgens am Schmutzigen Donnerstag die Luzerner Fasnacht. Dann heisst es für alle Anwesenden wieder: «Brüelää» – gegen die bösen Wintergeister, die kalten Füsse, die eigene Müdigkeit.
Wie immer überquert zunächst Bruder Fritschi – das imaginäre Oberhaupt der grössten und ältesten Zunft Luzerns, der Zunft zu Safran – in einem Boot das Seebecken und wird dann vom Fritschivater zum Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz geleitet, wo der Fötzeliregen gezündet wird.
Am Nachmittag findet dann das erste grosse Schaulaufen der Guggen, Zünfte und Fasnachtsgruppen statt: Um 14 Uhr zieht der berühmte Fritschi-Umzug der Safran-Zunft durch die Innenstadt. Weiteres Highlight: Am Schmutzigen Donnerstag und am Güdismontag sind Mitglieder des Lozärner Fasnachtskomitees in der Buobenmatt, unter dem Glaspavillon, wo sich die Fasnächtler treffen und der legendäre Määrtsound ertönt. Guuggenklänge und ein DJ sorgen für eine rüüdige Stimmung.
Das Restprogramm
Nach dem Fritschi-Umzug am Schmudo findet am Güdismontag der spektakuläre Umzug der Wey-Zunft statt. Am Güdisdienstag gehören die Gassen der Altstadt Luzerns dem Fasnachtsnachwuchs.
Kinder ziehen am Chendermonschter trötend und rasselnd an Tausenden von Zuschauern vorbei. Am Abend sind dann wieder die Grossen dran: Beim Abschiedsumzug winken Fritschi und Fritschene mit ihrer Familie an der Spitze des Monsterkorsos nochmals allen Fasnachtsverrückten zu.
Luzerner Fasnacht 2024
8. Februar 2024, Schmutziger Donnerstag
Urknall / Fritschi-Tagwache, 5 Uhr
Fasnachtsumzug, 13.45 Uhr
12. Februar 2024, Güdismontag
Wey-Tagwache, 6 Uhr
Fasnachtsumzug, 13.45 Uhr
13. Februar 2024, Güdisdienstag
Chendermonschter, 14.30 Uhr
Monstercorso, 19.30 Uhr
Das muss man beachten
- Ausserhalb bestimmter Zonen gilt in der Altstadt das allgemeine Fahrverbot.
- Offene Feuer wie Fackeln, Kerzen, Feuerstellen und Feuerwerke aller Art sind verboten.
- Personen mit Kinderwagen und Velos wird dringend empfohlen, Orte mit hohem Besucheraufkommen während der Fasnacht zu meiden.
Luzerner Fasnacht: Glossar, Tradition und Brauchtum
Glossar
Geht es um die Sprache, toben sich die Innerschweizer vor allem bei den Namen ihrer Guuggenmusigen aus. Die heissen zum Beispiel: Rosswöschwyber (die kommen aus Ruswil, wo es die Rosswöschstrasse gibt), die Ringligüüsser (aus Willisau, mit den berühmten Ringli) oder die Wegeregosler aus Nebikon, wo die Wigger (Fluss) durchfliesst.
Typische Verkleidungen
Auch in Luzern machen sich die Fasnächtler mit Grinden (Masken) über öffentliche Persönlichkeiten lustig. Viele Guuggenmusigen wählen aber auch ein Fantasie-Motto, dem Kostüm und Gesichtsbemalung unterworfen sind.
Essen und Trinken
Das traditionelle Fasnachtsgebäck, die Fasnachtschüechli, heissen in Luzern Chnöiblätze. Diese werden am Volksfest besonders gerne gegessen. Das Lieblingsgetränk der Fasnächtler ist zudem das Kafi-Träsch (mit Kernobst-Schnaps) oder Kafi-Zwätschge. Es fährt schnell ein und wärmt auf.
Regeln
Die Reihenfolge der verschiedenen Guuggenmusigen ist traditionell strukturiert, denn ältere Musigen dürfen im Ablauf weiter vorne laufen. Zuerst diejenigen, die sich in einem Jubiläumsjahr befinden, danach ihrem Alter nach.
Tipps
Der erste grosse Umzug in der Stadt Luzern findet am Schmotzigen Donnschtig, statt. Er führt von der Hofkirche über die Seebrücke bis in die Neustadt. Ein weiterer Höhepunkt ist der Monstercorso am Güdisdienstagabend. Mit diesem letzten Umzug aller Guuggenmusigen lässt man die Fasnacht langsam ausklingen. Danach startet am Aschermittwoch die Fastenzeit.
Die Sujets und Kostüme
Die Sujets und Verkleidungen der Luzerner sind in der Regel etwas konservativer als die der Basler. Trotzdem wird auch dieses Jahr wohl wieder das eine oder andere politische Sujet zu sehen sein. Insgesamt werden laut dem Luzerner Fasnachtskomitee rund 40 Nummern am Umzug erwartet.
Die Schweiz ist ein Fasnachtsland. Mancher Brauch ist mehrere Hundert Jahre alt. Wir zeigen euch die schrägsten Fasnachtstraditionen der Schweiz.
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