1. Tektonikarena Sardona
Wer verstehen will, wie die Alpen vor hunderten Millionen Jahren entstanden, sollte die Wanderschuhe schnüren und auf einen geologischen Entdeckungstrip in die Gebirgslandschaft rund um den Piz Sardona gehen. Im Grenzgebiet zwischen den Kantonen St. Gallen, Glarus und Graubünden bieten sich den Ausflüglern Einblicke in die Vorzeit der Erdgeschichte. Hier zeigt sich die Linie der Glarner Hauptüberschiebung. Die alten Gesteinsschichten schoben sich vor rund 300 Millionen Jahren über deutlich jüngere Gesteinsschichten und hinterliessen faszinierende Spuren in der Landschaft.
2. Bellinzonas Burgen
Die Hauptstadt des Tessins liegt an einem wichtigen Knotenpunkt. Hier laufen verschiedene Passrouten über die Alpen zusammen. In alter Zeit war Bellinzona der ideale Ort zur Kontrolle des transalpinen Verkehrs. Das verlieh der Stadt Macht und Reichtum. Die Wehranlagen und Burgen Castelgrande, Montebello und Sasso Corbaro zeugen von dieser Macht. Zusammen mit den noch immer stehenden Festungsmauern gehören sie zu den bedeutendsten noch existierenden Befestigungsbauten des Alpenraums.
3. Berner Altstadt
Schon Goethe (1749–1832) erfreute sich an der Schönheit der mittelalterlichen Berner Altstadt. Bern sei die schönste Stadt, die er je gesehen habe, gab der Schriftsteller zu Protokoll. Auch die Unesco sieht in der Bundesstadt einen besonderen Kulturschatz und hat die Altstadt unter Schutz gestellt. Sie ist damit eine Art Open-Air-Museum, das täglich mit modernem Leben bespielt wird.
4. Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair
Das Kloster im bündnerischen Val Müstair wurde vermutlich im 8. Jahrhundert vom Frankenherrscher Karl dem Grossen in Auftrag gegeben. Wer über den Klosterhof und durch die alten Gebäude schlendert sieht Wandmalereien aus dem 9. Jahrhundert, romanische Bilder aus dem 12. Jahrhundert und mit den 957 erbauten Plantaturm eines der ältesten nicht-kirchlichen Gebäude des Alpenraums.
5. Le Corbusiers Architektur
Der schweizerisch-französische Architekt und Designer Charles-Édouard Jeanneret-Gris – Künstlername Le Corbusier – war eine zentrale Figur der Stadtplanung und urbanen Entwicklung im 20. Jahrhundert. Corbusier (1887 bis 1965) war weltweit tätig, seine Gebäude und Möbel gelten bis heute als prägende Werke der Moderne. Die Unesco stellte 17 seiner Werke unter Schutz. Zwei davon – die Petite Villa au Bord du Lac Léman in Corseaux und L'Immeuble Clarté in Genf – stehen in der Schweiz.
6. Prähistorische Pfahlbauten
Pfahlbauten sind die ältesten Zeugen von prähistorischen Siedlungen rund um die Alpen. Über 100 Standorte einstiger Pfahlbausiedlungen sind im Alpenraum heute bekannt, gut die Hälfte davon liegen in der Schweiz. Die archäologischen Fundstellen erlauben einzigartige Einblicke ins Leben und Wirken uralter bäuerlicher Gesellschaften. Pfahlbaustätten gibt es sowohl am Vierwaldstättersee, an grossen Seen im Mittelland und am Bodensee. Im neuenburgischen Hauterive ist den Pfahlbauern mit dem Laténium ein eigenes Museum gewidmet.
7. Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds
Die viertgrösste Stadt der Romandie war einst das Epizentrum der Schweizer Uhrenindustrie. Bis heute geben Uhrmacher in den schachbrettartig angeordneten Gassen Einblicke in das Handwerk. Doch La Chaux-de-Fonds hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. In die Fabriken, in denen ab dem 18. Jahrhundert Uhren und Uhrenteile in riesigen Manufakturen hergestellt wurden, sind andere Firmen, spannende Wohnprojekte und Kulturräume eingezogen. Für den fortschrittlichen Umgang mit der industriellen Vergangenheit wurde La Chaux-de-Fonds zusammen mit der Zwillingsstadt Le Locle 2009 in die Unesco-Weltkulturerbeliste aufgenommen.
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