Auf einen Blick
«Hier habt ihr je 100 Franken. Aber nicht für Kino oder Bier ausgeben, sondern für Spenden!» Das ist die Botschaft an die beiden Testpersonen: Christina Huber ist 55, Kindergartenlehrerin und lebt mit ihrer Familie bei Rapperswil SG. Ihr Sohn Lukas (22) ist Student.
Christina Huber entscheidet sich für eine Organisation, die kranken und behinderten Kindern schöne Erlebnisse ermöglicht: «Das Wohl von Kindern lag mir schon immer am Herzen.»
Was am Herzen liegt
Sohn Lukas spendet das Geld einer Stiftung seiner Universität: «Durch meine Spende sollen zukünftige Generationen von den gleichen Angeboten profitieren können, wie ich es derzeit tue.» Die Spende sei auch ein Zeichen seiner Dankbarkeit.
Viele in der Schweiz können den Franken drehen und den Rappen spalten, wie sie wollen, es reicht kaum fürs Nötigste. Wohnung, Haushalt, Kleider, Essen, Versicherungen, Gesundheit – alles ist zu teuer. Die Stiftung SOS Beobachter unterstützt armutsbetroffene Menschen in der Schweiz. Ihnen allen hilft die Stiftung rasch und unbürokratisch. Brauchen auch Sie Unterstützung oder möchten Sie gerne etwas spenden? Hier erfahren Sie mehr.
Viele in der Schweiz können den Franken drehen und den Rappen spalten, wie sie wollen, es reicht kaum fürs Nötigste. Wohnung, Haushalt, Kleider, Essen, Versicherungen, Gesundheit – alles ist zu teuer. Die Stiftung SOS Beobachter unterstützt armutsbetroffene Menschen in der Schweiz. Ihnen allen hilft die Stiftung rasch und unbürokratisch. Brauchen auch Sie Unterstützung oder möchten Sie gerne etwas spenden? Hier erfahren Sie mehr.
Damit haben die beiden bereits einen zentralen Punkt erfüllt, sagt Experte Beat Handschin, Geschäftsführer der Stiftung SOS Beobachter: «Man soll das unterstützen, was einem am Herzen liegt.» Ein paar weitere Dinge gibt es aber zu beachten.
Wer gibt mein Geld aus?
Zum Beispiel die Frage, wer überhaupt hinter einer Stiftung steht. Handschin rät, sich die Homepage etwas genauer anzuschauen. Bilder von gequälten Katzenbabys oder feuchten Kinderaugen mögen zwar das Portemonnaie öffnen.
Fotos oder Namen von Mitarbeitenden oder Stiftungsrätinnen sind aber genauso wichtig. Wer sind die Leute, die die Gelder verteilen, und was ist ihr Hintergrund? Gibt es überhaupt Ansprechpersonen, an die man sich bei Fragen wenden könnte?
«Echte Menschen» sind gutes Indiz
Die Testpersonen haben in dieser Beziehung gut gewählt. Auf den Homepages der berücksichtigten Stiftungen lachen einem graumelierte Schnauzträger, föhnfrisierte Studenten und langgelockte Blusenträgerinnen entgegen. Echte Menschen.
Die Geschäftsstelle und einzelne Mitarbeitende sind per Mail oder Telefon erreichbar. Man erfährt etwas über ihren beruflichen Hintergrund und teilweise sogar, zu wie vielen Stellenprozenten sie angestellt sind.
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Christina Huber hat sich nicht über Stiftungsrat und Geschäftsstelle informiert. «Mich haben die Projekte fasziniert, die vorgestellt wurden. Ich hatte das Gefühl, dass die Stiftung das Geld gemäss ihrem Zweck ausgibt.» Sohn Lukas kennt Menschen und Projekte aus seinem Studentenleben. Die Universitätsstiftung berichtet ebenfalls online über einzelne Projekte. Ein weiteres Plus.
Wohin fliesst das Geld?
«Wie seriös eine Stiftung ist, kann man auch daran messen, wie transparent sie ist», sagt Fachmann Beat Handschin. Das fängt bei den Menschen an und hört bei den nackten Zahlen auf. Irgendwo sollte man erfahren, wie viel eine Stiftung an Spenden einnimmt, wie viel sie auszahlt und an wen oder was die Gelder schliesslich gehen.
Wird eine originelle Spendenkampagne auf Social Media finanziert, oder geht das meiste Geld für die Pacht des Gnadenhofs für betagte Ponys drauf? Das erfährt man normalerweise in einem Geschäfts- oder Tätigkeitsbericht.
- Fair Fashion oder Gnadenhof? Eruieren Sie Ihr Herzensprojekt.
- Ist da jemand? Googeln Sie und erfahren Sie, wer hinter einer Stiftung steht.
- Hohe Honorare oder teure Werbekampagnen? Studieren Sie Zahlen und Fakten: Wohin fliessen die Gelder?
- Spenden Sie besser an einzelne, ausgewählte Organisationen als an möglichst viele.
- Lehnen Sie sich zurück: Wer eine Stiftung einmal durchleuchtet hat, kann sie regelmässig unterstützen.
- Fair Fashion oder Gnadenhof? Eruieren Sie Ihr Herzensprojekt.
- Ist da jemand? Googeln Sie und erfahren Sie, wer hinter einer Stiftung steht.
- Hohe Honorare oder teure Werbekampagnen? Studieren Sie Zahlen und Fakten: Wohin fliessen die Gelder?
- Spenden Sie besser an einzelne, ausgewählte Organisationen als an möglichst viele.
- Lehnen Sie sich zurück: Wer eine Stiftung einmal durchleuchtet hat, kann sie regelmässig unterstützen.
Viele Spenderinnen und Spender schauen vor allem auf eines: die Administrativkosten. Also das, was nicht an Projekte oder Bedürftige ausgeschüttet wird, sondern eine Stiftung braucht, um tätig zu sein – Löhne für Mitarbeitende und Miete für Büros zum Beispiel. «Das ist genau der Punkt, der mich etwas vom Spenden abhält», sagt Christina Huber. «Ich möchte keinen teuren Verwaltungsapparat unterstützen.»
Administrativkosten sind nicht alles
«Viele erwarten, dass jeder Franken verteilt wird», sagt Beat Handschin. Doch nicht immer entspreche das auch dem Stiftungszweck.
Bei SOS Beobachter müssen die Gesuche zum Beispiel sorgfältig geprüft werden, damit das Geld auch wirklich zu denjenigen kommt, die es nötig haben. «Die Administrativkosten müssen nicht möglichst tief sein – aber sie müssen nachvollziehbar sein.»
Gemäss der Zewo, die ein Gütesiegel für Schweizer Stiftungen vergibt, benötigen Stiftungen durchschnittlich 12 Prozent für Administratives und 7 Prozent fürs Fundraising. Zusammen sollte der Anteil nicht höher als 35 Prozent sein, so die Empfehlung.
Ins Blaue hinaus gespendet
Die Testpersonen haben sich nicht darüber informiert, wohin das Geld im Detail geht. Ein Fehler.
Zu ihrer Verteidigung: Beide haben bereits einen Bezug zu den von ihnen unterstützten Organisationen. Christina Hubers Stiftung wurde selbst einmal von ihrer Schule unterstützt, Lukas Huber studiert an der Uni, die die Stiftung finanziert.
Glücklicherweise sind sie an seriöse Stiftungen geraten. Beide sind transparent. Die von Christina Huber unterstützte Stiftung hat einen Administrativaufwand von 11 Prozent und gibt 12 Prozent für «Öffentlichkeitsarbeit» aus.
Auch die Universitätsstiftung legt Bilanz und Erfolgsrechnung offen. Für deren Interpretation braucht es aber mindestens ein Wirtschaftsstudium. Immerhin: Für Detailfragen darf man sich direkt an die zuständige Mitarbeiterin wenden.
Besser mehr und regelmässig
Und noch etwas haben Mutter und Sohn richtig gemacht: Statt das Geld auf mehrere Organisationen zu verteilen, haben sie den Hunderter an eine einzige Stiftung gespendet.
«Sinnvoll», urteilt Beat Handschin: «Wer jedes Jahr an dieselbe Stiftung spendet, gibt dieser etwas Planungssicherheit. Und das ist genau das, was Stiftungen brauchen, um ihre Projekte langfristig umsetzen zu können.»
Mehrere kleine Spenden bedeuten insgesamt auch mehr administrativen Aufwand – etwa Mitarbeitende, die bezahlt werden müssen, um Spendenbescheinigungen und Verdankungsschreiben zu verfassen, oder Druckkosten, die anfallen.
Also gar nicht so einfach, das Spenden. Immerhin: Wer sich einmal die Mühe gemacht hat, eine Stiftung zu durchleuchten, braucht das nicht jedes Jahr von Neuem zu tun.
Auf der Website der Stiftung SOS Beobachter sehen Sie, wer in der Geschäftsstelle arbeitet und wer im Stiftungsrat ist. Die Kosten für Administration und Fundraising betragen bei SOS Beobachter rund 16 Prozent der gesamten Ausgaben. Diese und weitere Informationen finden Sie unter www.sosbeobachter.ch.
Auf der Website der Stiftung SOS Beobachter sehen Sie, wer in der Geschäftsstelle arbeitet und wer im Stiftungsrat ist. Die Kosten für Administration und Fundraising betragen bei SOS Beobachter rund 16 Prozent der gesamten Ausgaben. Diese und weitere Informationen finden Sie unter www.sosbeobachter.ch.