Sie gelten als anfängerfreundlich
Diese vier Hunde sind anspruchsvoller, als du denkst

Sie gelten als familien- und anfängerfreundlich. Aber wer sich zum ersten Mal einen Vierbeiner zulegen möchte, sollte nicht unterschätzen, wie viel Arbeit diese vier beliebten Hunderassen bedeuten. Ein Experte erklärt, warum das so ist und was es zu beachten gilt.
Publiziert: 15.12.2023 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2023 um 12:21 Uhr
Wer sich zum ersten Mal einen Vierbeiner zulegen möchte, sollte sich gut informieren.
Foto: Getty Images
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Jana GigerRedaktorin Service
1

Jack Russell Terrier

Der energiegeladene Jack Russell Terrier passt zu aktiven Menschen.
Foto: Getty Images

Der Jack Russell Terrier ist athletisch, quirlig, stur und furchtlos. Oliver Weber (50), Hundeverhaltens-Coach aus Rothenfluh BL, sagt: «Er hat Ausdauer ohne Ende und ist ein richtiges Power-Paket.» Deshalb sei diese Rasse ideal für sportliche Menschen. Der Hund liebe es, neben seinem Besitzer herzurennen, wenn dieser jogge oder mit dem Velo unterwegs sei. Doch der starke Charakter des Hundes macht es laut Experte nicht leicht, das Tier zu führen. «Man braucht viel Zeit und Geduld, um einem Jack Russell Terrier das gewünschte Benehmen beizubringen.» Gebe der Besitzer zu schnell auf, sei es schwierig, negative Verhaltensweisen in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel, wenn der Hund fremde Menschen anspringt oder im Umgang mit Kindern zu überschwänglichem Verhalten neigt.

Zeitaufwand pro Tag: ca. zwei bis drei Stunden. Neben Spaziergängen steht vor allem die Erziehung des Jack Russell Terriers im Vordergrund.

Klein, aber stur: Um einen Jack Russll Terrier zu trainieren, braucht es viel Geduld.
Foto: Getty Images
So viel kostet ein Hund pro Jahr

Bei einem gesunden Hund belaufen sich die Ausgaben auf etwa 2000 bis 4000 Franken pro Jahr. Die Kosten sind stark abhängig von den individuellen Trainings, den Coiffeurbesuchen, den Aufenthalten in einer Hundepension, den Besuchen beim Tierarzt und der Ausstattung im Haus sowie im Auto. Grundsätzlich gilt: Je grösser und schwerer der Hund ist, desto mehr Kosten fallen an.

Bei einem gesunden Hund belaufen sich die Ausgaben auf etwa 2000 bis 4000 Franken pro Jahr. Die Kosten sind stark abhängig von den individuellen Trainings, den Coiffeurbesuchen, den Aufenthalten in einer Hundepension, den Besuchen beim Tierarzt und der Ausstattung im Haus sowie im Auto. Grundsätzlich gilt: Je grösser und schwerer der Hund ist, desto mehr Kosten fallen an.

2

Labrador Retriever

Früher Jagdhund, heute Familienliebling: Der Labrador Retriever.
Foto: Getty Images

Der Labrador Retriever gilt als der geborene Familienhund, da er sehr anpassungsfähig und gutmütig ist. Laut Experte darf man aber nicht vergessen, dass seine ursprüngliche Aufgabe als Jagdhund darin bestand, erlegte Enten oder Vögel aufzuspüren und dem Besitzer zu bringen – der Fachausdruck dafür ist Apportieren. «Es ist wichtig, diese Fähigkeit zu fördern.» Am besten, indem man dem Labrador beim Spazieren einen Futterbeutel wirft, den er zurückbringen kann. Weber: «Wenn der Hund geistig und körperlich nicht ausreichend gefördert wird, kann er rasch verhaltensauffällig werden.» Was bei der Wasser liebenden Rasse oft unterschätzt werde, sei die aufwendige Pflege des Fells – vor allem, wenn es bis auf die Haut nass sei. «Da es aus mehreren Schichten besteht und eher fettig ist, muss man es mit einem Frotteetuch oder Föhn trocknen.» Wenn die unteren Schichten des Fells noch feucht sind, können Entzündungen oder Pilzinfektionen entstehen.

Zeitaufwand pro Tag: ca. drei Stunden. Die Zeit wird vor allem für Spaziergänge inklusive Apportieren und die Fellpflege benötigt.

Ein Herz für Hunde

Seit 2016 führen Oliver Weber (52) und seine Frau Ana Lienert (54) in Rothenfluh BL ein Trainingszentrum für verhaltensauffällige Hunde. Die beiden sind schweizweit tätig und unterstützen Menschen bei der Anschaffung und Resozialisierung von Hunden mit schwierigem Verhalten. Mit ihren drei privaten Therapiehunden – Neo, Jackie und Chira – helfen sie zudem Menschen mit einer Canophobie (Hundephobie), die Angst vor den Vierbeinern zu verlieren.

zVg

Seit 2016 führen Oliver Weber (52) und seine Frau Ana Lienert (54) in Rothenfluh BL ein Trainingszentrum für verhaltensauffällige Hunde. Die beiden sind schweizweit tätig und unterstützen Menschen bei der Anschaffung und Resozialisierung von Hunden mit schwierigem Verhalten. Mit ihren drei privaten Therapiehunden – Neo, Jackie und Chira – helfen sie zudem Menschen mit einer Canophobie (Hundephobie), die Angst vor den Vierbeinern zu verlieren.

3

Border Collie

Weil er temperamentvoll und schlau ist, braucht der Border Collie viel Beschäftigung.
Foto: Shutterstock

Der Border Collie wurde als Hütehund für Schafe ausgebildet und gilt mittlerweile als beliebter Familienhund. «Diese temperamentvolle und schlaue Rasse braucht aber ausreichend Beschäftigung und einen erfahrenen Führer», sagt der Experte. Sonst langweile sich der Hund und sei unterfordert. Das kann wiederum zu aggressivem oder hyperaktivem Verhalten führen. Neben den täglichen Spaziergängen lassen sich die Fähigkeiten des Border Collies laut Weber mit gezielten Trainings fördern. Beim Agility lernt der Hund, einen Hindernisparcours zu laufen und beim Mantrailing folgt er anhand einer Geruchsprobe der Spur eines bestimmten Menschen oder Gegenstands. Was man vor dem Kauf eines Borders Collies ebenfalls beachten muss, ist, dass er phasenweise viel Fell verliert. «Für Allergiker ist diese Rasse deshalb nicht unbedingt geeignet.»

Zeitaufwand pro Tag: ca. drei Stunden. Besonders viel Zeit nimmt die geistige und körperliche Beschäftigung des Hundes ein.

Was du beim Kauf eines Hundes beachten musst

Unabhängig von der Rasse ist es sehr wichtig, sich vor dem Kauf genau zu informieren und den Hund an einem Ort des Vertrauens zu kaufen, wo professionell und seriös gezüchtet wird und auf das Wohl der Tiere geachtet wird.

Unabhängig von der Rasse ist es sehr wichtig, sich vor dem Kauf genau zu informieren und den Hund an einem Ort des Vertrauens zu kaufen, wo professionell und seriös gezüchtet wird und auf das Wohl der Tiere geachtet wird.

4

Australischer Schäferhund

Der Australische Schäferhund hat ein dichtes Fell, das viel Pflege braucht.
Foto: Getty Images/Westend61

«Der Australische Schäferhund ist sehr aufmerksam und hat eine überdurchschnittliche Auffassungsgabe», sagt Weber. Er könne kleinste Bewegungen frühzeitig erkennen, da er beim Hüten von Schafen darauf trainiert worden ist. Es sei wichtig, dass der Hundebesitzer mit dieser cleveren Rasse mithalten kann. Zudem muss der Australische Schäferhund mit gezielten Trainings wie Agility oder Mantrailing beschäftigt und in seinen Grundeigenschaften gestärkt werden. «Sonst kann er schnell gereizt sein und unerwünschtes Verhalten zeigen – zum Beispiel ständig bellen oder aggressiv sein», weiss der Experte. Für Familien mit kleinen Kindern sei er als Ersthund deshalb weniger geeignet. Die Fellpflege benötigt bei dieser Rasse ebenfalls Zeit, weil die Haare dicht und robust sind. Wenn man sie nicht regelmässig bürstet, verfilzen sie schnell.

Zeitaufwand pro Tag: ca. drei Stunden. Die Zeit wird vor allem für die geistige und körperliche Beschäftigung sowie die Fellpflege benötigt.


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