Es ist eine bewegende Szene. Die Elefantenmutter streichelt mit ihrem Rüssel vorsichtig über die verstorbene Elefantenkuh Omysha (Blick.ch berichtete). Es wirkt, als verabschiede sie sich von ihrem Nachwuchs. Mittlerweile gehört der tote Körper der Wissenschaft: Der Kadaver wurde der Pathologie übergeben.
Omysha ist zu schwer fürs Tierspital
Da es zu aufwendig ist, den etwa 2,2 Tonnen schweren Kadaver ins Tierspital zu transportieren, kamen die Pathologen des Zürcher Tierspitals in den Zoo. Pascal Marty, Kurator vom Zoo Zürich, und die anderen Verantwortlichen des Zoos erhoffen sich von den Untersuchungen weitere Aufschlüsse über das rätselhafte Herpesvirus, an dem gleich zwei Elefanten im Zoo Zürich innert kurzer Zeit erkrankten.
Sobald die Pathologie ihre Untersuchungen beendet hat, kommt der tote Körper auf die Tierkadaverstelle. «Das passiert mit den meisten Kadavern des Zoo Zürichs. Es sei denn, der Körper oder einzelne Körperteile können zu Forschungs- oder Bildungszwecken, etwa ausgestellt in einem Museum, weiterverwendet werden,» erklärt Marty. Für den Transport der toten Elefantenkuh wird ein Lastwagen benötigt; ihr Körper muss vorab zerlegt werden.
Die Zukunft der Zürcher Elefanten
Die beiden innert kurzer Zeit verstorbenen Elefanten sollen nicht «einfach ersetzt» werden: «Aufgrund ihrer ausgeprägten sozialen Natur wäre dies auch ein schwieriges Unterfangen», erklärt Marty, «ob und wann mit der Gruppe wieder gezüchtet wird, entscheiden wir in enger Absprache mit dem europäischen Erhaltungszuchtprogramm für Elefanten.» Allerdings werde dieses Thema nicht dringlich behandelt.