Zoo Zürich kämpft um das Leben von Omysha (8)
1:25
Zweiter Herpes-Ausbruch:Zoo Zürich kämpft um das Leben von Omysha (8)

Nach Herpes-Tod von Umesh
Jetzt ist auch Elefantenkuh im Zoo Zürich erkrankt

Der zweijährige Elefantenbulle Umesh verstarb Ende Juni an einem für Elefanten typischen Herpesvirus. Nun ist auch die achtjährige Elefantenkuh Omysha erkrankt.
Publiziert: 08.07.2022 um 12:56 Uhr
|
Aktualisiert: 08.07.2022 um 13:31 Uhr
1/6
Sorge um Elefantenkuh Omysha im Zürcher Zoo.
Foto: keystone-sda.ch

Nach dem Tod des Elefantenbullen Umesh vor einer Woche ist nun auch die achtjährige Elefantenkuh Omysha am Herpesvirus erkrankt: Sie befindet sich in kritischem Zustand und wird rund um die Uhr intensiv behandelt.

So verabschiedet sich der Zoo vom Elefanten-Baby
2:13
Video zum Tod von Umesh (†2):So verabschiedet sich der Zoo vom Elefanten-Baby

Wie sich der Gesundheitszustand weiter entwickelt, ist völlig offen, wie der leitende Zoo-Tierarzt Jean-Michel Hatt am Freitag an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz erklärte. Die Situation werde stündlich evaluiert. «Es ist ein intensiver Kampf, wir geben nicht auf.»

Omysha werden unter anderem antivirale Medikamente verabreicht. Sie erhält auch Blutplasmastransfusionen - Antikörper eines anderen Elefanten könnten ihr bei der Abwehr des Virus helfen.

«Jeder Elefant in einem Zoo oder in Freiheit hat wahrscheinlich latent das Virus»

Schmerzen scheint Omysha nicht zu haben, sie frisst auch, wie Hatt weiter ausführte. Sie sei aber müde, da es sich um eine intensive Behandlung handle. Und ihr Körper werde durch das Elephant Endotheliotropic Herpes Virus (EEHV) angegriffen, was ihr zu schaffen mache.

Für Zoodirektor Severin Dressen löst das «anhaltende Ungemach bei unseren Elefanten» natürlich Emotionen aus. Aber aus rein rational-wissenschaftlichen Gründen ist für ihn die Erkrankung an sich keine Überraschung: «Wir wissen, dass jeder Elefant in einem Zoo oder in Freiheit wahrscheinlich latent das Virus hat.»

Gerade junge Elefanten sind in Gefahr

Die Elefanten im Zürcher Zoo wurden deshalb bereits früher wöchentlich untersucht, um bei einem allfälligen Ausbruch des Virus rasch reagieren und mit einer Therapie starten zu können.

Derzeit überwacht der Zoo Zürich seine Tiere noch engmaschiger, wie er am Freitag mitteilte. Auch bei anderen Elefanten sei das Virus derzeit aktiv, doch seien die definierten Schwellenwerte noch nicht überschritten. «Solche Perioden mit erhöhter Virenlast kommen immer wieder vor», hält der Zoo Zürich fest. Diese führen dazu, dass die Elefanten Antikörper bilden können.

Das Elefanten-Herpesvirus ist an sich unscheinbar und nicht akut gefährlich. Wenn es sich aber stark im Körper vermehrt, kann es die Krankheit EEHV haemorrhagic disease (EEHV-HD) auslösen. Diese führt vor allem bei jungen Elefanten häufig zum Tode, wenn deren Schutz durch Antikörper der Mutter nachlässt und sie noch keine eigenen gebildet haben. (SDA/jmh)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?