Baumarten, die sich rasch von Frostschäden erholen, könnten so in Zukunft im Vorteil sein, wie die WSL in einer Mitteilung vom Dienstag schrieb. Die Studie im Fachblatt «Functional Ecology» belegt, dass Bäume, die sich von Frösten gut erholen, trotz bestehendem Frostrisiko früher im Jahr austreiben können.
Schweizer Wälder im Wandel
Diese Fähigkeit wird laut der Studie mit dem Klimawandel immer wichtiger. Es wird zwar häufig früher im Jahr warm, das Risiko von Spätfrösten dürfte währenddessen aber mindestens gleich hoch bleiben. So könnten sich frosttolerante Arten künftig gegen frostempflindliche Arten durchsetzen. Das würde die Wälder in der Schweiz langfristig verändern.
Den richtigen Zeitpunkt für den Blattaustrieb zu erwischen, ist für Laubbäume ein riskantes Unterfangen. Zu früh und die gesamte Investition kann einem einzigen Frost zum Opfer fallen; zu spät und knappe Ressourcen wie Wasser, Nährstoffe und Licht können bereits von konkurrierenden Nachbarpflanzen verbraucht werden.
Vogelkirschen und Eichen haben gute Chancen
Wie viel Risiko ein Baum dabei eingehen sollte, hängt von seiner Fähigkeit ab, sich von Frost wieder zu erholen. So hat sich im Laufe der Evolution für jede Art ein optimaler Zeitpunkt für den Blattaustrieb eingependelt.
Die Forschenden brachten für die Studie eingetopfte Bäume in einer Wärmekammer zum Austreiben und setzten sie anschliessend in einer Kühlkammer Frost aus.
Gute Strategien, um Frost zu überstehen, haben laut der Studie Vogelkirschen und Eichen. Vogelkirschen bilden einen neuen Trieb von ganz unten und Eichen haben viele Reserveknospen.
Von den untersuchten Hainbuchen überlebte dagegen jede dritte den Frost nicht. Auch die Rotbuchen waren stärker betroffen, sie bildeten kleinere Blätter und hatten eine schüttere Krone. (SDA)