Öffentliche Entsorgung
Besitzer oder Tierärzte können ein verstorbenes Haustier zu speziellen Sammelstellen bringen. Von dort aus wird der Körper weiter transportiert und in Betrieben verarbeitet, wo auch Schlachtabfälle entsorgt werden. Manchen Menschen sei das nicht bewusst, sagt Esther Sager (54), die seit 23 Jahren Leiterin Kundenbetreuung der Krematorium AG Schweiz ist. «Teilweise gehen die Besitzer davon aus, dass der Körper ihres Haustiers bei der öffentlichen Entsorgung in einem Ofen verbrannt wird, was aber nicht stimmt.» Die Tiere werden zerkleinert und in Proteine und Fett aufgespalten, aus denen Brennstoff für die Zementherstellung und Biodiesel entsteht. Sager: «Es ist ein industrieller Prozess, bei dem Emotionen keinen Platz haben.»
Sammelkremation
Neben der öffentlichen Entsorgung gibt es die Möglichkeit, den Körper des gestorbenen Haustiers in ein Krematorium für Tiere zu bringen. Dort können die Besitzer ihr Haustier zusammen mit anderen Haustieren kremieren lassen. Die Asche der Tiere wird anschliessend in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt. Sager sagt: «Das ist ein sehr emotionaler Ort, den man besuchen und mit bemalten Steinen oder Blumen schmücken kann.» Die Sammelkremation sei besonders für Menschen, die zu Hause keine Urne aufstellen möchten, eine würdevolle Möglichkeit zur Beisetzung ihres Haustiers.
Einzelkremation
Im Gegensatz zur Sammelkremation wird bei der Einzelkremation nur der Körper von einem einzelnen Haustier eingeäschert. Diese Beisetzung sei immer beliebter, da man in Ruhe Abschied nehmen könne, sagt Sager. «Viele Menschen wünschen sich, ihr Haustier bis zuletzt zu begleiten.» Es gibt sogar die Möglichkeit, bei der Kremation dabei zu sein. Danach kann die Asche des Haustiers in einer Urne aufbewahrt, verstreut oder weiter verarbeitet werden.
Diamant oder Schmuckurne
«Manche Besitzer lassen aus der Asche einen Diamanten herstellen», sagt Sager. Dafür brauche es mindestens 300 Gramm Asche und die etwa drei- bis viermonatige Verarbeitung könne bis zu 20'000 Franken kosten. Eine günstigere Variante sind sogenannte Schmuckurnen. Das sind Ketten oder Schlüsselanhänger, die mit einem Teil der Asche befüllt werden. «So haben die Besitzer ein schönes Andenken, das sie jeden Tag bei sich tragen können», sagt Sager. Schmuckurnen können auch erst ein paar Jahre nach der Kremation hergestellt werden.
Tierfriedhof
Wer sein verstorbenes Haustier nicht kremieren lassen möchte, kann den Körper auf einem Tierfriedhof beerdigen lassen. «Diese Art der Beisetzung wird eher selten gewählt», sagt Sager. Sie vermutet unter anderem, weil es nur zwei Tierfriedhöfe gibt in der Schweiz. Der eine befindet sich in Läufelfingen BL und der andere in Emmen LU.
Grab im eigenen Garten
Den Körper des Haustiers im eigenen Garten zu beerdigen, ist an einige Bedingungen geknüpft. «Es ist nur erlaubt, wenn sich der Garten nicht in einer Wasserschutzzone befindet», sagt Sager. Ausserdem darf das Tier nicht mehr als zehn Kilogramm wiegen und es müsse mindestens ein Meter und 20 Zentimeter tief im Boden begraben werden.