Die warmen Monate bringen für Freigänger-Katzen besonders viele Gefahren mit sich. Manche befinden sich direkt auf dem eigenen Grundstück, andere sind etwas weiter entfernt – und dadurch auch schwieriger abzuwenden.
Teiche und Swimmingpools
«Für Katzen stellen diese Gewässer eine grosse Gefahr dar», sagt Zoologin Arlette Niederer (54) von der Fachstelle Heimtiere beim Schweizer Tierschutz. Falle eine Katze in einen Teich mit einem steilen Ufer oder in ein Schwimmbecken mit einer glatten Wand, habe sie praktisch keine Chance, ohne Hilfe herauszukommen. «Sie schwimmt bis zur Erschöpfung und ertrinkt.» Eine Ausstiegsrampe, wie zum Beispiel ein Brett, könne den Katzen als Ausstiegshilfe dienen.
Mähmaschinen
«Viele Katzenbesitzer sind sich der Gefahr durch Mähmaschinen wohl zu wenig bewusst», sagt Niederer. Leider komme es jedes Jahr vor, dass Katzen auf landwirtschaftlichen Wiesen unter diese Maschinen geraten und sterben oder sich schwer verletzen. Für Bauern ist es kaum möglich, eine Katze im hohen Gras frühzeitig zu sehen. Deshalb empfiehlt die Expertin Halterinnen und Haltern, den Kontakt mit der Gemeinde oder direkt mit den Landwirten aufzunehmen. Diese darum zu bitten, einen Tag vor dem Mähen eine Benachrichtigung per SMS oder E-Mail zu senden, sei der beste Schutz. Dann kann man die Katze am besagten Tag drinnen behalten.
Gekippte Fenster
Katzen können beim Versuch, durch ein gekipptes Fenster zu steigen, im spitzen Winkel zwischen Fenster und Rahmen eingeklemmt werden. «Wenn sich das Tier befreien möchte, rutscht es oft noch tiefer in den Spalt und verletzt sich», sagt Niederer. Im schlimmsten Fall ersticke die Katze oder erleide innere, tödliche Verletzungen. In Fachgeschäften für Haustiere gibt es Vorkehrungen wie Gitter, die bei gekippten Fenstern als Schutz angebracht werden können.
Mäusegift
Katzen können sich nicht nur durch Köder direkt vergiften, sondern auch indirekt, wenn sie vergiftete Mäuse oder Ratten essen. Gemäss Niederer enthalten die meisten Mäusegifte Gerinnungshemmer, also Stoffe, die blutverdünnend wirken. «Bei Katzen können sie zu inneren Blutungen führen, die umgehend medizinisch behandelt werden müssen», sagt die Expertin. Bei folgenden Symptomen bestehe der Verdacht, dass es sich um eine solche Vergiftung handle: Apathie, Fressunlust, Blutungen am Zahnfleisch, blutiger Durchfall oder Husten.
Pollenallergie
Julika Fitzi (58), Leiterin der tierärztlichen Beratungsstelle beim Schweizer Tierschutz, sagt: «Katzen reagieren nicht mit tränenden Augen und Schnupfen auf eine Pollenallergie, sondern meist mit einem juckenden Hautausschlag.» Der starke Juckreiz führe dazu, dass sich die Katze dauernd abschleckt, kratzt und an Gegenständen reibt, wodurch sich offene Stellen bilden. Eine Pollenallergie bei Katzen mit Hautausschlag wird auch atopische Dermatitis genannt. Idealerweise wird sie gemäss Expertin mit einer Hyposensibilisierung oder mit einer Kortison-Therapie behandelt. Oft werde die Allergie aber nicht richtig diagnostiziert, was dazu führen könne, dass eine Katze auch eingeschläfert werde.