Manchmal kommen Superlative zusammen. So ist zum Beispiel der Name Freddie Mercury bis heute ein Superlativ – als Sänger von Queen setzte der 1991 im Alter von nur 45 Jahren verstorbene Ausnahmekünstler bis heute Massstäbe. Was jedoch wenige wussten: Mercury war auch ein Sammler mit sehr breitem Wissen, exquisitem Geschmack und einer besonderen Liebe zu Japan.
Ein weiteres Superlativ ist immer wieder japanisches Design. Die reiche Tradition, die sich in Keramik, Verpackungsdesign und in perfekt proportionierten Alltagsgegenständen zeigt, sucht in ihrer meisterhaften Ausführung weltweit ihresgleichen – und das gilt natürlich auch für das traditionelle Kleidungsstück, den Kimono. Das oft exquisit ausgeführte, kostbare Kleidungsstück, das aus Stoffbahnen mit klarer Linienführung besteht und mit einem rechteckigen Gürtel, dem Obi, gebunden wird, ist in seiner Form seit ungefähr dem Jahr 800 mehr oder weniger gleich geblieben. Im letzten Jahrhundert geriet er in Japan aus der und wieder in Mode und hat seit ungefähr 1700, aber insbesondere um die letzte Jahrtausendwende auch die westliche Modewelt beeinflusst. Freddie Mercury, Madonna, David Bowie oder Björk trugen ihn in Musikvideos, auf Albumcovern oder auf der Bühne, die Jedi-Ritter der Star-Wars-Saga tragen ihn in Filmen. Die vielfältigen traditionellen und modernen Designs finden sich längst auf westlichen Blusen, Röcken und Jacken.
Ausstellung aus London zu Gast in Zürich
Womit wir beim dritten grossen Namen, respektive einem Kürzel wären: V&A. Es bezeichnet das Victoria & Albert-Museum in London, das immer wieder mit spektakulären Ausstellungen im Bereich Kunst, Design und Performance Aufmerksamkeit erregt, insbesondere aus dem Bereich Mode. Eine solche Ausstellung, «Kimono: From Kyoto to Catwalk», die in London bis zum Ausstellungsende im Jahr 2020 ein Publikumsmagnet war, ist jetzt im Museum Rietberg in Zürich zu Gast. Sie zeigt die Geschichte des Kimonos, und die vielfältigen Bezüge, die zwischen unserer Mode und dem ikonischen japanischen Kleidungsstück bestehen – und sie zeigt insbesondere auch wunderbares Textildesign und ganz einfach aussergewöhnliche Design- und Handwerkskunst.
Darin, unter rund 300 anderen Exponaten zu sehen: Einer der Kimonos, der einst Japan-Liebhaber und Designkenner Freddie Mercury gehörte. Und um noch ein Superlativ zu bemühen: Dessen Sammlung, darunter auch der besagte Kimono, wird am 9. September in London beim renommierten Auktionshaus Sotheby's versteigert.
Ausstellung: From Kyoto to Catwalk, Museum Rietberg, Zürich
8. September 2023 bis 7. Januar 2024