Und sie wirken eben doch
Neuer Trend Doppelmasken

Nicht nur Kamala Harris tut es – auch in der Schweiz sieht man immer mehr Menschen, die zwei Masken übereinander tragen. Eine renommierte US-Wissenschaftlerin hat nun nachgewiesen: Das bringt was.
Publiziert: 16.01.2021 um 20:10 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2021 um 09:15 Uhr
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Ein Buspassagier in Westminster (Grossbritannien) trägt am 13. Januar 2021 doppelten Schutz.
Foto: Evening Standard
Silvia Tschui

Der gewählte US-Präsident Joe Biden (78) stand letzthin auf einer Rednerbühne und trug eine dieser hellblauen Masken, die Chirurgen normalerweise im Spital tragen. Auf einigen Bildern darunter sichtbar: ein zweiter, hierzulande FFP2-Maske genannter Atemschutz – der im übrigen mehr als die chirurgischen Masken schützen soll und in Bayern bereits obligatorisch ist. Auch hierzulande werden diese Masken bereits knapp, berichtet die «NZZ» am Donnerstag, 14. Januar.

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Auch die gewählte US-Vizepräsidentin Kamala Harris (56) wurde bereits mit zwei Masken übereinander gesichtet, ebenso politische Opponenten. Zum Beispiel der republikanische US-Senator Mitt Romney (73). Aber man braucht gar nicht so weit zu schweifen. Hie und da sieht man auch in der Schweiz auf belebten Strassen oder in Innenräumen jemanden, der zwei Masken übereinander trägt.

Doppelt gemoppelt

Was heute unbestritten und durch unzählige Studien bewiesen ist: Trägt der grösste Teil der Bevölkerung Masken, verringern sich nicht nur Covid-19-Übertragungen, sondern generell auch Erkältungen, die Verbreitung der Grippe wie auch die Verbreitung von Noroviren, die eine Magen-Darm-Grippe auslösen. Das berichtete das deutsche ZDF bereits letzten Oktober.

Aber zwei übereinander? Die kurze Antwort: Nützen tatsächlich noch mehr. Um das Warum zu klären, brauchts noch mal einen kurzen Abstecher in die Vereinigten Staaten. Dort hat die Harvard-Ingenieurin und Virginia-Tech-Professorin Linsey Marr, die sich eigentlich auf die Verteilung von Nanopartikeln in der Luft spezialisiert hat, um die Auswirkungen von Luftverschmutzung zu erforschen, ihre Forschung auf die Verbreitung von Viren durch die Luft umgestellt. Sie erklärt gegenüber der «New York Times» sinngemäss, es sei eigentlich völlig logisch und einfach: Atemwegsviren, die sich nach der Aussprache oder dem Husten oder Niesen in kleinen Feuchtigkeitströpfchen in der Luft befinden, müssen auf die Zelloberflächen eines anderen Menschen treffen, auf denen sie sozusagen «andocken» können – in der Nase oder im Mund. Masken würden dabei nicht helfen, weil sie «luftdicht» seien, sondern, weil die Luft mit den virenbeladenen Tröpfchen beim Einatmen durch Gewebefasern gezogen wird und die Viren dort sozusagen hängen bleiben. Dieser rein physikalische Schutz werde natürlich verstärkt, wenn zwei solche Faserschichten hintereinanderliegen und so den Hindernislauf für Viren zusätzlich erschweren würden.

Je mehr Gewebe, desto besser – eigentlich

Der Fall ist also klar: Jede weitere Gewebeschicht verstärkt den Schutz vor Viren. Angesichts der grassierenden Mutation von Covid-19, die sich noch schneller verbreitet als das ursprüngliche Virus, würde man also am besten gleich zehn Masken übereinander anziehen. Nur kann man dann nicht mehr atmen.

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