Farbe und Persönlichkeit
Farbvorlieben verraten nichts über Charakter

Die Lieblingsfarbe sagt entgegen der weit verbreiteten Meinung nichts über die Persönlichkeit eines Menschen aus. Das geht aus einer Studie im Fachmagazin «Personality Science» hervor.
Publiziert: 18.01.2023 um 10:36 Uhr
«Sag mir deine Lieblingsfarbe und ich sage dir, wer du bist»: Diese Aussage lässt sich gemäss einer Studie wissenschaftlich nicht belegen.
Foto: GAETAN BALLY

Es gibt viele Behauptungen, wonach die Vorliebe für eine Farbe etwas über die innere Natur eines Menschen aussagt. Diese Aussagen würden vielfach als Tatsachen dargestellt, obwohl wissenschaftliche Belege fehlen würden, schreiben die Forschenden um Domicele Jonauskaite von der Universität Wien, die zuvor an der Universität Lausanne tätig war. Deshalb untersuchten sie nun, inwiefern diese Behauptungen einer wissenschaftlichen Untersuchung standhalten.

Lieblingsfarben sagen kaum etwas über die Persönlichkeit aus

Als Datengrundlage sammelten sie zuerst im Internet aufgeschaltete Aussagen darüber, wie Lieblingsfarben mit Persönlichkeitsmerkmalen zusammenhängen. So hiess es beispielsweise, dass Personen, deren Lieblingsfarbe rot, orange, gelb, rosa oder türkis ist, extrovertiert sind. Auch Merkmale wie Gewissenhaftigkeit, Offenheit und Kreativität lassen sich demnach mit der Lieblingsfarbe erklären. Insgesamt fanden die Forschenden auf den sechs untersuchten Webseiten elf angebliche Zusammenhänge.

Die Forschenden prüften diese Behauptungen in einer Online-Umfrage mit rund 300 Psychologiestudentinnen und -studenten. Sie erfragten, was deren Lieblingsfarbe ist und welche Farbe sie am wenigsten mögen. Zudem liessen sie die Teilnehmenden einen Persönlichkeitstest absolvieren, der unter anderem Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit erfasst.

Demnach sprechen die Ergebnisse gegen die Vorstellung, dass Farbpräferenzen irgendetwas über Charaktereigenschaften aussagen: «Die Frage nach der Lieblingsfarbe gibt entgegen der landläufigen Meinung kaum Aufschluss über die Persönlichkeit eines Menschen», schliessen die Forschenden. (SDA)

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