Danke – ein Wort, das im Laufe eines Tages schnell einmal ausgesprochen wird. Doch haben Sie sich auch schon mal Gedanken darüber gemacht, was eigentlich wirklich dahinter steckt? Lifecoach Angelika Reimer (46) sagt zu Blick: «Dankbarkeit ist mehr als ein nett gemeintes ‹Danke› für einen Gefallen. Dankbarkeit ist eine Haltung, ein Lebensgefühl, das tief empfundene Wertschätzung und Anerkennung ausdrückt.»
Laut der Expertin wirkt sich Dankbarkeit auf viele Bereiche des Lebens positiv aus. So hat sie auch auf zwischenmenschliche Beziehungen einen bedeutenden Einfluss: «Nichts macht eine Beziehung haltbarer als Dankbarkeit. Das Wort Danke stellt wie kein anderes Wort eine soziale Verbindung her. Danke zu sagen, kostet uns nichts, bewirkt aber sehr viel Positives im Zusammenleben mit anderen.»
Das könnte Sie auch interessieren
Doch auch die Beziehung zu uns selbst profitiert durch ein aktives Ausleben von Dankbarkeit. Diverse Studien belegen, dass Dankbarkeit ein anhaltendes Glücks- und Zufriedenheitsgefühl entstehen lässt. «Hierfür reicht schon die Freude über die kleinen Dinge des Lebens», erklärt Reimer. Zudem könne Dankbarkeit auch ein Innehalten sein, ein Durchatmen in dem Sinne, dass wir unser Leben reflektieren und dessen wahren Reichtum erkennen.
Was ist zu wenig, was zu viel?
Das ist jedoch einfacher gesagt als getan. Denn: Viele Leute haben Mühe damit, Dankbarkeit in ihr Leben zu integrieren, oder es fällt ihnen schwer, sich zu bedanken. Dies kann laut Reimer verschiedene Gründe haben: «Mit einem ‹Danke› erkennt man immer auch die Hilfe seines Gegenübers an. Angst davor, zuzugeben, dass man die Hilfe der anderen benötigt, ist deshalb ein möglicher Grund, weshalb gewisse Leute Mühe haben, sich zu bedanken.» Andere seien hingegen einfach nur abgelenkt oder würden die Hilfe anderer als selbstverständlich erachten.
Im Gegensatz dazu gebe es aber auch Menschen, die sich zu häufig bedanken. «Dies könnte zum Beispiel darauf hindeuten, dass jemand das Gefühl hat, die Hilfe anderer nicht zu verdienen.» Genauso könne es hingegen sein, dass man durch die übersteigerte Dankbarkeit sein Gegenüber dazu ermutigen möchte, zukünftig wieder Unterstützung zu leisten.
Mehr Dankbarkeit im Leben
Wenn auch Sie das Gefühl haben, Dankbarkeit bewusster ausleben zu wollen, finden Sie folgend einige Tipps der Expertin.
Dankbarkeitstagebuch: Stellen Sie sich täglich die Frage: «Wofür bin ich heute dankbar?». Schreiben Sie abends drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind. Wichtig dabei ist, dass Sie das Gefühl der Dankbarkeit spüren – es geht also nicht nur um das blosse Aufschreiben, sondern auch um das Erleben der positiven Emotionen. Hiermit können Sie den Fokus auf die schönen Dinge des Lebens lenken. Folgende Fragen können Sie dabei weiter unterstützen:
Was hat mir heute Freude gemacht?
Was würde mir in meinem Leben fehlen, wenn es nicht mehr da wäre?
Für welche Menschen bin ich dankbar?
Dankbarkeitsmeditation: Die Dankbarkeitsmeditation ist für alle eine tolle Alternative, die nicht gerne schreiben. Meditation ist eine weitere, wissenschaftlich belegte Methode, die sehr gut geeignet ist, mehr Dankbarkeit in sein Leben zu bringen. Bei der Dankbarkeitsmediation richten wir unseren Fokus auf die Dankbarkeit und fühlen diese. Wir tauchen tief in unsere Emotionen ein und denken an die Dinge und Menschen, für die wir dankbar sind.
Im Alltag öfters Danke sagen: Eine klassische Form der Dankbarkeit: Sprechen Sie einen ehrlich gemeinten Dank anderen Menschen gegenüber im Alltag öfters aus, wenn Ihnen jemand etwas Gutes getan hat. Mit tiefer Dankbarkeit können wir etwas zurückgeben und uns dabei selbst glücklich machen. Besonders schön ist ein geschriebener Brief, in welchem Sie alles aufzählen, wofür Sie einer Person dankbar sind. Dankbarkeit können wir wie einen Muskel trainieren, deshalb erzielen Sie – wie im Fitness – bessere Ergebnisse, wenn Sie möglichst oft Dankbarkeit verspüren.
Um sich «richtig» zu bedanken, gilt es laut dem Lifecoach zudem ein paar Punkte zu beachten:
- Warten Sie nicht zu lange, um sich bei jemandem zu bedanken. Länger als 48 Stunden sollte es nicht dauern.
- Verwenden Sie keine Floskeln, sondern klare Worte.
- Sagen Sie von Herzen Danke und kommunizieren Sie deutlich, was Sie schätzen.