Der Fall ist so ungewöhnlich, dass ihn das renommierte «New England Journal of Medicine» aufgenommen hat. Die Zunge eines Mannes in Ohio hat sich grün verfärbt – und auf der Oberfläche scheinen Haare gewachsen zu sein.
Das medizinische Fachblatt schildert, dass der Raucher nach einigen Wochen ein Spital aufgesucht hatte. Drei Wochen davor hatte er eine Behandlung mit einem Antibiotikum wegen einer Zahnfleischentzündung abgeschlossen.
Der Grund der ungewöhnlichen – und unappetitlichen – Verfärbung ist nicht restlos geklärt. Die Ärzte vermuten, dass die Reaktion durch das Rauchen, die Einnahme von Antibiotika oder einer Kombination von beidem ausgelöst wurde.
Er musste täglich seine Zunge schrubben
Rauchen kann die Ansammlung von Bakterien und Plaque begünstigen, gleichzeitig stören Antibiotika die Gesamtheit der Bakterien und Viren im Mund. Die Zunge des Betroffenen wies einen «anormalen Belag» aus Hautzellen auf, die auf der Zunge wachsen, wenn sich die sogenannten filiformen Papillen – winzige kegelförmige Ausstülpungen, die Geschmacksknospen enthalten – aufgrund von Ablagerungen und Bakterien, die sich in diesem Bereich ansammeln, vergrössert und verfärbt haben.
Eine haarige Zunge tritt manchmal bei älteren Personen auf, betrifft dabei eher Männer als Frauen. Die «Haare» werden durch eine Ansammlung von abgestorbenen Hautschuppen verursacht, die die Geschmacksknospen enthalten. Diese werden dann länger als normal, was aussieht, als wären Haare gewachsen.
Doch wie wurde dem Mann nun geholfen? Die Ärzte schickten ihn nach Hause, rieten ihm, die Oberfläche seiner Zunge vier Mal pro Tag mit einer Zahnbürste zu reinigen. Nach einem halben Jahr war die Zunge wieder in Ordnung. Auch einen Rauchstopp legten sie ihm nahe – was er allerdings nicht beherzigte. (neo)